NDR Info Nachrichten vom 09.06.2017:

London: Trotz massiver Stimmenverluste der Konservativen bei der britischen Parlamentswahl will Premierministerin May eine neue Regierung bilden. Sie habe von Königin Elisabeth der Zweiten die entsprechende Erlaubnis erhalten, sagte May nach einem Besuch im Buckingham Palast. In der knapp halbstündigen Unterredung bekräftigte May ihre Absicht, Großbritannien aus der Europäischen Union zu führen. Bei der Parlamentswahl gestern hatten die regierenden Konservativen ihre absolute Mehrheit verloren. Sie setzen nun auf eine Zusammenarbeit mit den nordirischen Protestanten. Nur die Tories und die Democratic Unionist Party hätten die Fähigkeit, Großbritannien Stabilität zu geben, sagte May nach ihrem Besuch bei der Queen. Die Premierministerin bekräftigte zugleich, am Zeitplan für einen EU-Austritt des Landes festzuhalten. Die Verhandlungen über den Brexit sollen bereits in zehn Tagen beginnen.| 09.06.2017 17:15 Uhr

Gießen: SPD-Kanzlerkandidat Schulz hat das Ergebnis der britischen Unterhauswahl als "schallende Ohrfeige" für die Brexit-Befürworter bezeichnet. Im Londoner Parlament gebe es nun eine Mehrheit derjenigen, die dem EU-Austritt skeptisch gegenüberstünden, sagte Schulz auf einer Diskussionsveranstaltung der Universität Gießen. Er gehe davon aus, dass jetzt große Dynamik in das Thema komme. Der CDU-Außenpolitiker Röttgen sagte der Zeitung "Die Welt", er rechne damit, dass die britische Regierung für eine Übergangszeit nur eingeschränkt verhandlungsfähig sei. Neuwahlen seien wahrscheinlich.| 09.06.2017 17:15 Uhr

Hannover: Die Linke will mit dem Ruf nach einer grundlegenden Neuausrichtung der Politik in den Bundestagswahlkampf ziehen. Die niedersächsische Landeschefin Zimmermann sagte zur Eröffnung des Bundesparteitages, jede Stimme für die Linke sei eine Stimme für einen echten Politikwechsel. Der langjährige Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gysi, hatte vor Beginn des Treffens in Hannover dafür geworben, die Möglichkeit einer rot-rot-grünen Regierung im Auge zu behalten. Der Bundesparteitag endet am Sonntag mit der Verabschiedung des Programms für die Bundestagswahl im September.| 09.06.2017 17:15 Uhr

Berlin: Der Bund schaltet sich in das Verfahren für mögliche Staatshilfen für die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin ein. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, der bei den Regierungen von Nordrhein-Westfalen und Berlin gestellte Bürgschaftsantrag werde gemeinsam mit den Ländern geprüft. Grundvoraussetzung einer Entscheidung sei ein tragfähiges Zukunftskonzept. Der Bund könnte bei Beteiligung eines ostdeutschen Landes und Bürgschaften von mehr als zehn Millionen Euro eine zusätzliche Absicherung übernehmen, so die Ministeriums-Sprecherin.| 09.06.2017 17:15 Uhr

Ankara: Sowohl die türkische als auch die irakische Regierung lehnen das geplante Unabhängigkeits-Referendum der Kurden im Irak ab. Das Außenministerium in Ankara sprach von einem furchtbaren Fehler, wenn es dazu käme. Die territoriale Einheit des Irak sei für die Türkei wichtig. Ein Sprecher der irakischen Regierung bezeichnete die angekündigte Abstimmung der Kurden als verfassungswidrig. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, Deutschland und die ganze internationale Staatengemeinschaft hätten kein Interesse daran, dass im Nahen und Mittleren Osten Grenzen in Zweifel gezogen oder gar verändert würden.| 09.06.2017 17:15 Uhr

Zur Börse: Der Dax liegt bei 12.784 Punkten. Das ist ein Plus/Minus von 0,5 Prozent. Der Dow Jones zu Handelsbeginn: 21.221 Punkte; plus/minus 0,2 Prozent. Der Euro wird mit einem Dollar 11 74 gehandelt.| 09.06.2017 17:15 Uhr