NDR Info Nachrichten vom 09.06.2017:

May will Minderheitsregierung bilden

London: Trotz massiver Stimmenverluste der Konservativen bei der britischen Parlamentswahl will Premierministerin May eine neue Regierung bilden. Die Parteichefin der Tories ist am Nachmittag zum Buckingham Palast gefahren, um von Königin Elisabeth der Zweiten einen entsprechenden Auftrag zu erhalten. In der knapp halbstündigen Unterredung bekräftigte May ihre Absicht, dem Willen des Volkes gerecht zu werden und Großbritannien aus der Europäischen Union zu führen. In britischen Medien heißt es, die nordirische Democratic Unionist Party habe sich bereit erklärt, eine konservative Minderheitsregierung zu unterstützen. Sie strebe aber keine formelle Koalition an. Die konservativen Tories hatten bei der Parlamentswahl gestern klare Verluste erlitten. Mit voraussichtlich 318 der 650 Sitze bleiben sie aber stärkste Kraft im britischen Unterhaus. Die oppositionelle Labour-Partei konnte dagegen hinzugewinnen; sie kommt voraussichtlich auf 261 Sitze.| 09.06.2017 14:15 Uhr

Juncker fordert zügige Brexit-Verhandlungen

Prag: Der Präsident der EU-Kommission, Juncker, hat Großbritannien aufgefordert, so schnell wie möglich mit den Brexit-Verhandlungen zu beginnen. Die Europäische Union sei bereit und könne sofort loslegen, sagte Juncker in Prag. Er hoffe, dass die britische Parlamentswahl keine größeren Auswirkungen auf den Zeitplan haben wird. Eine mögliche Fristverlängerung lehnte Juncker vorerst ab. Großbritannien hatte im März den Austritt aus der Europäischen Union formell beantragt. Seitdem läuft eine zweijährige Frist. Bis zum Frühjahr 2019 muss das Austrittsabkommen verabschiedet sein.| 09.06.2017 14:15 Uhr

Kipping und Gysi werben für Rot-Rot-Grün

Hannover: Vor dem Beginn des Bundesparteitags der Linken hat Parteichefin Kipping SPD und Grüne zu einem gemeinsamen Politikwechsel aufgerufen. Kipping sagte im ZDF, ihre Partei mache konkrete, durchgerechnete Vorschläge, wie die Mittelschichten besser gestellt werden könnten. SPD und Grüne müssten beantworten, ob sie zusammen mit den Linken nach der Bundestagswahl für mehr Gerechtigkeit sorgen und sich dafür auch mit Konzernen und Millionären anlegen wollten. Der Vorsitzende der Europäischen Linken, Gysi, warb ebenfalls dafür, die Möglichkeit einer rot-rot-grünen Regierung im Auge zu behalten. Die Linke berät auf ihrem Parteitag in Hannover ab dem Nachmittag über ihr Programm für die Bundestagswahl.| 09.06.2017 14:15 Uhr

Bund prüft mit Ländern Hilfe für Air Berlin

Berlin: Der Bund schaltet sich in das Verfahren für mögliche Staatshilfen an die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin ein. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, der bei den Regierungen von Nordrhein-Westfalen und Berlin gestellte Bürgschaftsantrag werde gemeinsam mit den Ländern geprüft. Grundvoraussetzung einer Entscheidung sei ein tragfähiges Zukunftskonzept. Der Bund könne bei Beteiligung eines ostdeutschen Landes und Bürgschaften von mehr als zehn Millionen Euro eine zusätzliche Absicherung übernehmen. Dafür müsse Air Berlin zunächst aber alle nötigen Unterlagen einreichen, so die Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums weiter.| 09.06.2017 14:15 Uhr

Lies stellt zu Prüfbericht zu Vergabefehlern vor

Hannover: In der Vergabe-Affäre im niedersächsischen Wirtschaftsministerium hat ein externer Prüfer schwerwiegende rechtliche Mängel bei dem Auftrag für die Gestaltung einer Webseite festgestellt. Der zuständige Anwalt erklärte, die letztlich ausgewählte Firma habe durch Vorab-Gespräche mit Mitarbeitern des Ministeriums einen zeitlichen und inhaltlichen Informationsvorsprung gehabt. Nach Bekanntwerden des Falls im Mai war Staatssekretärin Behrens von Ministerpräsident Lies entlassen worden. Sie hatte mehrere der fraglichen Vorab-Gespräche mit der Agentur geführt. Als weitere Konsequenz aus der Affäre soll in der kommenden Woche im niedersächsischen Wirtschaftsministerium eine neue zentrale Vergabestelle ihre Arbeit aufnehmen.| 09.06.2017 14:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,4 Prozent auf 12.764 Punkte. Der Euro wird mit einem Dollar 11 80 gehandelt.| 09.06.2017 14:15 Uhr