NDR Info Nachrichten vom 09.06.2017:

May will Minderheitsregierung bilden

London: Die britische Premierministerin May will trotz des Verlusts der absoluten Mehrheit bei der Parlamentswahl eine neue Regierung bilden. Die Regierungschefin werde am frühen Nachmittag zum Buckingham Palast fahren, um Königin Elisabeth die Zweite um eine entsprechende Erlaubnis zu bitten, teilte Mays Sprecher mit. In britischen Medien heißt es, die nordirische Democratic Unionist Party habe sich bereit erklärt, eine konservative Minderheitsregierung zu unterstützen. Sie strebe aber keine formelle Koalition an. Die konservativen Tories hatten bei der Parlamentswahl gestern klare Verluste erlitten. Mit voraussichtlich 318 der 650 Sitze bleiben sie aber stärkste Kraft im britischen Unterhaus. Die oppositionelle Labour-Partei konnte dagegen hinzugewinnen; sie kommt voraussichtlich auf 261 Sitze.| 09.06.2017 12:45 Uhr

Deutsche Politiker sehen May angeschlagen

Berlin: Deutsche Politiker haben nach dem Ausgang der britischen Parlamentswahl von einer schweren Niederlage für Premierministerin May gesprochen. Der Vorsitzende der deutsch-britischen Parlamentarier-Gruppe, Mayer, sagte auf NDR Info, er könne sich schwer vorstellen, dass May sich lange als Regierungs-Chefin halte. Der FDP-Politiker und Vize-Präsident des EU-Parlaments, Graf Lambsdorff erklärte, May stehe da mit der Torte im Gesicht. Sie sei losgezogen, um eine starke und stabile Regierung zu bilden, und stehe jetzt ohne eigene Mehrheit da. Beide Politiker äußerten auf NDR Info die Sorge, dass die Brexit-Verhandlungen jetzt schwieriger werden. Graf Lambsdorff sagte, eine starke Mehrheit hätte May mehr Spielraum gegeben für Kompromisse.| 09.06.2017 12:45 Uhr

Focus: Kabul-Anschlag galt deutscher Botschaft

Kabul: Der verheerende Bombenanschlag vergangene Woche sollte nach Informationen des Magazins Focus eigentlich die deutsche Botschaft in Afghanistan treffen. Das Blatt beruft sich auf einen ersten Untersuchungsbericht deutscher Sicherheitsbehörden. Danach war es einem aufmerksamen Wachmann zu verdanken, dass der Lastwagen nicht auf das Botschaftsgelände gelangte. Er habe dem Fahrer die Zufahrt verwehrt, weil kein Auftrag vorgelegen habe, dort Altwasser abzupumpen. Daraufhin habe der Attentäter die im LKW versteckte Sprengladung in etwa 50 Meter Entfernung gezündet. Bei dem Anschlag im hochgesicherten Diplomatenviertel in Kabul waren 160 Menschen getötet und mehr als 450 verletzt worden.| 09.06.2017 12:45 Uhr

Sanktionen gegen Katar

Riad: Saudi-Arabien und drei andere arabische Staaten haben im Streit mit dem Emirat Katar Sanktionen verhängt. In ihrer Erklärung heißt es, dass 59 Personen und 12 Organisationen mit Verbindungen zu Katar auf eine Terrorliste gesetzt wurden. Sie alle würden von dem Emirat finanziert oder seien dort ansässig. Der Schritt umfasst die Sperrung von Konten. Eine Reihe arabischer Staaten mit Saudi-Arabien an der Spitze hatten am Montag die Beziehungen zu Katar abgebrochen mit der Begründung, das Land unterstütze Terrorismus. In Wolfenbüttel traf Außenminister Gabriel heute seinen katarischen Kollegen Al-Thani. Er plädierte für eine zügige diplomatische Lösung am Golf, damit sich die Region auf den Kampf gegen den IS konzentrieren könne.| 09.06.2017 12:45 Uhr

Medien: Schalke trennt sich von Weinzierl

Gelsenkirchen: Fußball-Bundesligist Schalke 04 wird sich nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Medien von Trainer Markus Weinzierl trennen. Die Entscheidung soll danach im Laufe des Tages bekanntgegeben werden. Nachfolger soll Domenico Tedesco vom Zweitligisten Erzgebirge Aue werden.| 09.06.2017 12:45 Uhr