NDR Info Nachrichten vom 08.06.2017:

London: Großbritannien wählt Parlament

London: Fast ein Jahr nach dem Brexit-Referendum wählen die Briten heute ein neues Parlament. Premierministerin May hatte die Abstimmung im April überraschend vorgezogen. Sie wollte ihren konservativen Tories eine größere Mehrheit sichern, um gestärkt in die Austrittsverhandlungen mit der EU zu gehen. In einigen Umfragen ist Mays Vorsprung vor dem Labour-Kandidaten Corbyn aber zuletzt geschmolzen. Nach drei Terroranschlägen innerhalb von drei Monaten steht die Regierungschefin selbst in der Kritik. Sie war als britische Innenministerin jahrelang für die innere Sicherheit verantwortlich. Labour wirft ihr vor, in dieser Zeit fast 20.000 Polizeistellen gestrichen zu haben. Die Wahllokale in Großbritannien schließen um 23 Uhr deutscher Zeit. Erste Zahlen werden direkt im Anschluß erwartet.| 08.06.2017 04:00 Uhr

USA: Trump erfreut auf Comey-Aussage

Washington: US-Präsident Trump gerät in der Russland-Affäre weiter unter Druck. Der entlassene FBI-Direktor Comey hat erstmals öffentlich bestätigt, dass Trump versucht habe, Einfluss auf die Ermittlungen zu nehmen. In einer schriftlichen Stellungnahme für den Geheimdienstausschuss des Senats schrieb Comey, Trump habe bei mehreren Treffen von ihm Loyalität eingefordert. Zudem habe der Präsident ausdrücklich verlangt, die Russland--Kontakte seines ehemaligen Sicherheitsberaters Flynn nicht weiter zu untersuchen. Gegen Trump selbst habe das FBI aber nicht ermittelt. Heute äußert sich Comey noch einmal persönlich vor den Senatsmitgliedern. In einer ersten Stellungsnahme erklärte Trump über seinen Anwalt, er fühle sich vollkommen bestätigt. Comey habe klargestellt, dass der Präsident niemals Gegenstand von Ermittlungen gewesen sei.| 08.06.2017 04:00 Uhr

Nordkorea: Seoul meldet neuen Raketentest

Seoul: Nordkorea hat nach Angaben der südkoreanischen Regierung erneut Raketen getestet. Dem Verteidigungsministerium zufolge wurden an der Ostküste mehrere Geschosse abgefeuert - vermutlich ballistische Raketen, mit denen feindliche Schiffe angegriffen werden können. Wegen einer möglichen Bedrohungslage seien die Beobachtungsmaßnahmen ausgeweitet worden. Mit seinen Raketentests verstößt Nordkorea immer wieder gegen UN-Resolutionen. Erst vor wenigen Tagen hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Sanktionen gegen Pjöngjang ausgeweitet. Die USA drohten auch mit einer militärischen Reaktion. Washington baut in Südkorea ein Raketensystem auf. Gestern hat ein amerikanisches Atom-U-Boot im Hafen von Busan angelegt.| 08.06.2017 04:00 Uhr

Teheran: Attentäter waren Iraner

Teheran: Die iranischen Behörden haben nach dem Doppelanschlag auf das Parlament und das Grab von Revolutionsführer Chomeini erste Angaben zu den Attentätern gemacht. Laut dem Nationalen Sicherheitsrat stammen alle sechs aus dem Iran. Sie hätten sich unbemerkt der Terrororganisation IS angeschlossen. Weitere Informationen wurden nicht herausgegeben. Der IS hat sich bereits für die Morde verantwortlich erklärt. Es war das erste Mal, dass die sunnitischen Extremisten Anschläge im schiitisch geprägten Iran verübt haben. Dabei waren zwölf Menschen getötet und mehr als 40 verletzt worden. Irans Präsident Ruhani beschuldigte Saudi-Arabien indirekt, in die Anschläge verwickelt zu sein. US-Präsident Trump sprach dem Land sein Beileid aus. Gleichzeitig warf er Teheran vor, ebenfalls Terrorismus zu fördern.| 08.06.2017 04:00 Uhr

Wenzel: Atomkonzerne müssen zahlen

Hannover: Niedersachsens Umweltminister Wenzel warnt nach der Gerichtsentscheidung zur Brennelementesteuer vor einer zusätzlichen Belastung der Steuerzahler beim Atomausstieg. Die Betreiberfirmen stünden weiter in der Pflicht, für die Altlasten aufzukommen, sagte der Grünen-Politiker. Die Bürger dürften für handwerkliche Fehler nicht die Zeche zahlen. Das Bundesverfassungsgericht hatte die bis 2016 geltende Brennelementesteuer rückwirkend für nichtig erklärt. Die Konzerne können mehr als sechs Milliarden Euro vom Staat zurückfordern. Union und FDP hatten die Steuer 2011 bei der Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke eingeführt. Wenig später beschloss schwarz-gelb dann doch den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie.| 08.06.2017 04:00 Uhr

Kiel: Jamaika-Verhandlungen unterbrochen

Kiel: In Schleswig-Holstein unterbrechen CDU, Grüne und FDP ihre Koalitionsverhandlungen für einen Tag. Hintergrund sind Meinungsverschiedenheiten in der Wirtschafts- und Verkehrspolitik. Grünen-Verhandlungsführerin Heinold sagte, hier lägen die Parteien inhaltlich weit auseinander. Vor allem die Themen Autobahn A20 und Fehmarnbelt-Querung müssten noch gründlich beraten werden. CDU-Chef Günther sagte, die Unterbrechung sei kein Drama. Man sei auf dem Weg zu einer Jamaika-Koalition schon zügig vorangekommen.| 08.06.2017 04:00 Uhr

Polizei: Großeinsatz im Fährverkehr beendet

Puttgarden: Die Polizei hat ihren Großeinsatz im Fährverkehr zwischen Deutschland und Dänemark endgültig abgeschlossen. Nach Angaben der Polizeidirektion Lübeck durchsuchten die Beamten am späten Abend mit der "Schleswig-Holstein" die letzte Fähre. Sprengstoff oder andere verdächtige Gegenstände wurden auch hier nicht gefunden. Wegen einer Bombendrohung am Telefon war der Verkehr auf den Routen Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser gestern Mittag unterbrochen worden. Jede einzelne Fähre wurde kontrolliert.| 08.06.2017 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: Tagsüber von West nach Nord dichte Wolken und örtlich Regen. Von der Eifel über Göttingen bis nach Vorpommern trocken. 15 Grad an der dänischen Grenze, 19 in Schwerin, bis 26 Grad in Köln. Die weiteren Aussichten: Freitag teils kräftige Schauer und Gewitter, 18 bis 26 Grad. Sonnabend wechselhaft, an den Küsten freundlicher, bei 20 bis 25 Grad.| 08.06.2017 04:00 Uhr