NDR Info Nachrichten vom 02.06.2017:

Washington: Die USA wollen aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Präsident Trump begründete diesen Schritt im Weißen Haus damit, dass die Vereinbarung einseitig zu Lasten seines Landes gehe und dort den Verlust von Jobs verursache. Mit seiner Entscheidung setzte sich Trump über die Appelle eines Großteils der US-Wirtschaft sowie zahlreicher internationaler Verbündeter hinweg. In Telefonaten mit Bundeskanzlerin Merkel und weiteren Staats- und Regierungschefs sagte der Präsident zu, die USA würden sich auch weiterhin für den Umweltschutz einsetzen. Er forderte aber zugleich neue Klimaverhandlungen.| 02.06.2017 04:00 Uhr

Paris: Der angekündigte Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen ist international auf Kritik gestoßen. UN-Generalsekretär Guterres sprach von einer großen Enttäuschung. Die Vereinbarung von Paris sei 2015 von fast allen Ländern der Welt verabschiedet worden, weil sie den gewaltigen Schaden erkannt hätten, den der Klimawandel bereits verursache. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bezeichnete die Entscheidung des US-Präsidenten als moralische Bankrotterklärung. Frankreichs Präsident Macron erklärte, Trump habe einen Fehler für die Zukunft unseres Planeten begangen. In einer gemeinsamen Erklärung mit Kanzlerin Merkel und Italiens Regierungschef Gentiloni lehnte er Neuverhandlungen des Pariser Abkommens ab und rief die übrigen Länder auf, an der Vereinbarung festzuhalten.| 02.06.2017 04:00 Uhr

Brüssel: Die Europäische Union und China wollen heute auf einem Gipfeltreffen ihre Zusammenarbeit vertiefen. Der chinesische Regierungschef Li Keqiang trifft dabei mit EU-Ratspräsident Tusk und Kommissionschef Juncker zusammen. Ein zentrales Thema wird dabei auch der Klimaschutz sein. Nach der Ausstiegsankündigung aus Washington wollen China und die EU ihr Festhalten am Pariser Abkommen bekräftigen. Außerdem sind in Brüssel Gespräche über Handel und Investitionen vorgesehen. Zu den strittigen Themen gehören die Dumpingvorwürfe gegen Stahlproduzenten aus China und Zugangshürden für europäische Unternehmen zum chinesischen Markt.| 02.06.2017 04:00 Uhr

Berlin: Nach dem schweren Terroranschlag in Kabul will die Bundesregierung Afghanen vorerst nur in begrenzten Fällen in deren Heimat zurückschicken. Das Auswärtige Amt werde zunächst eine Neubewertung der Sicherheitslage vornehmen, sagte Kanzlerin Merkel nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Bis diese vorliege und die deutsche Botschaft in Kabul wieder voll funktionsfähig sei, solle es Abschiebungen nach Afghanistan nur nach Einzelfallprüfungen zum Beispiel von Straftätern und Gefährdern geben. Die Opposition im Bundestag forderte erneut einen kompletten Abschiebestopp. Ein entsprechender Antrag von Linken und Grünen fand bei einer Abstimmung am späten Abend aber keine Mehrheit. Dafür stellte sich die Koalitionsmehrheit im Parlament hinter die Position ihrer Regierung.| 02.06.2017 04:00 Uhr

Raka: Aus der syrischen Stadt sind vor einer angekündigten Großoffensive offenbar etwa 200.000 Menschen geflohen. Mehr als 90.000 seien in Lagern untergebracht, sagte ein Sprecher der Internationalen Militärkoalition gegen die Terrorgruppe "Islamischer Staat". Raka ist eine Hochburg des IS. Die von den USA angeführte Koalition unterstützt seit einem halben Jahr syrisch-kurdische Rebellen bei ihrem Bemühen, die Stadt einzunehmen. Laut einem Sprecher forderten die Rebellen vor der Großoffensive alle Einwohner auf, Raka zu verlassen.| 02.06.2017 04:00 Uhr

München: Der Industriegaskonzern Linde hat die Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair eingeleitet. Der Linde-Vorstand habe eine rechtlich bindende Vereinbarung zu den Bedingungen des Zusammenschlusses unterzeichnet, hieß es heute von Seiten des Konzerns. Zuvor hatte der Linde-Aufsichtsrat die Fusion gebilligt. Das 60- Milliarden-Euro-Geschäft ist umstritten. Zwar werden Linde und Praxair zum größten Gaskonzern der Welt. Gewerkschaften und Angestellte befürchten aber den Verlust tausender Arbeitsplätze.| 02.06.2017 04:00 Uhr

Zum Sport: Die EWE Baskets Oldenburg stehen zum dritten Mal im Finale der Basketball-Bundesliga. Die Niedersachsen gewannen das entscheidende fünfte Play-off-Halbfinale in Ulm mit 78 zu 75 und spielen nun gegen Meister Brose Bamberg um den Titel. Das erste Endspiel findet am Sonntag in Bamberg statt.| 02.06.2017 04:00 Uhr

Das Wetter: Am Tag viel Sonne, im Verlauf vor allem in Nordrhein-Westfalen örtliche Schauer und Gewitter. Höchstwerte 19 Grad auf Rügen, rund 25 Grad an der Elbe und bis 29 Grad im Raum Düsseldorf. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend nach Nordosten hin länger sonnig, von Südwesten her teils kräftige Schauer und Gewitter, 19 bis 25 Grad. Am Sonntag oft trocken mit Sonne und Wolken, 16 bis 22 Grad. Am Montag wechselhaft mit Sonne, Wolken und vereinzelt Schauern bei 15 bis 21 Grad.| 02.06.2017 04:00 Uhr