NDR Info Nachrichten vom 19.05.2017:

Assange: Werde nicht vergeben oder vergessen

London: Wiki-Leaks-Gründer Julian Assange hat die Einstellung der Ermittlungen gegen ihn als wichtigen Sieg bezeichnet. Gleichzeitig betonte er auf dem Balkon der ecuadorianischen Botschaft in London, sein Weg sei noch nicht zuende. Auch werde er nicht vergessen oder vergeben. Laut Assange verhandeln seine Anwälte zur Zeit mit den britischen Behörden über eine sichere Ausreise. Zuvor hatte Scotland Yard angekündigt, den Australier festzunehmen, sobald er das Botschaftsgebäude verlasse. Schweden hatte heute die Vergewaltigungs-Vorwürfe gegen Assange überraschend fallen gelassen. Die Stockholmer Staatsanwaltschaft sieht keine Chance, den Australier nach Schweden zu bringen. Der Wiki-Leaks-Gründer befindet sich seit fünf Jahren im Asyl in der ecuadorischen Botschaft in London, um seiner Verhaftung zu entgehen. Er befürchtet, wegen der Veröffentlichung geheimer US-Dokumente an die Vereinigten Staaten ausgeliefert zu werden.| 19.05.2017 20:00 Uhr

Sondersitzung zu Aktenfälschung im Fall Amri

Berlin: Das Abgeordnetenhaus der Hauptstadt will die mögliche Vertuschung im Fall des Attentäters Anis Amri in der kommenden Woche genauer untersuchen. Am Montag beschäftigt sich der Innenausschuss des Landesparlaments auf einer Sondersitzung mit dem Thema. Die Kriminalpolizei hatte Amri in einem Vermerk vom 1. November 2016 als aktiven und gewerbsmäßigen Drogenhändler eingestuft. Das wäre ein Grund für einen Haftbefehl gewesen. Vier Wochen nach dem Terroranschlag, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen, erstellte jemand ein neues Dokument, demzufolge Amri nur «möglicherweise Kleinsthandel» mit Drogen betrieben hat. Dieses Dokument wurde dann rückdatiert. Der Beauftragte für die Opfer des Berliner Terroranschlags, Beck, zeigte sich entsetzt. Er sagte, das werde viele Menschen, die ohnehin schon betroffen sind, zusätzlich treffen.| 19.05.2017 20:00 Uhr

Rechtsextreme wollten Ministerium stürmen

Berlin: Rechtsextreme Demonstranten haben versucht, in das Bundesjustizministerium einzudringen. Nach Angaben der Polizei versammelten sich etwa 50 Menschen vor dem Gebäude. Anschließend hätten sie mit Hilfe einer Leiter versucht, in das Ministerium zu gelangen. Sicherheitskräfte verhinderten die Aktion. Laut Polizei wurde eine Person festgenommen. Der Protest richtete sich offenbar gegen das von Justizminister Maas geplante Gesetz gegen Hassbotschaften im Internet. Darüber hatte heute der Bundestag beraten. Die Rechtsextremen bezeichneten die Pläne von Maas als Zensur. Nach dem Start der rechtsextremen Protestaktion formierte sich eine spontane Gegendemonstration.| 19.05.2017 20:00 Uhr

Syrien-Gespräche ohne Fortschritte beendet

Genf: Die sechste Runde der Syrien-Friedensgespräche unter UN-Vermittlung ist ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. UN-Vermittler Mistoura sagte, beide Seiten hätten sich in den vier Tagen darauf geeinigt, Expertenrunden zu rechtlichen und Verfassungsfragen einzurichten. Die Experten hätten bereits getagt und würden die Verhandlungen auch weiter begleiten. Die nächste Runde finde voraussichtlich im Juni statt. In dem Bürgerkrieg kämpfen das Assad-Regime, Rebellen und Terroristen um die Macht. Russland und der Iran unterstützen Assad. Die Türkei steht auf der Seite von Rebellen.| 19.05.2017 20:00 Uhr

Zusammenstöße am israelischen Grenzzaun

Gaza: An der Grenze zwischen Israel und dem Gaza-Streifen ist es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Nach palästinensischen Angaben wurden dabei mehrere Menschen durch Schüsse israelischer Soldaten verletzt. Die Behörden in Israel erklärten, die Sicherheitskräfte seien zuvor aus dem Gaza-Streifen beschossen worden. Auch im Westjordanland kam es nach Angaben unseres Korrespondenten zu Zusammenstößen. Die Auseinandersetzungen ereigneten sich nach mehreren Solidaritätsaktionen für etwa 1.000 palästinensische Häftlinge. Sie beteiligen sich seit mehr als einem Monat an einem Hungerstreik in israelischen Gefängnissen.| 19.05.2017 20:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: In der Nacht verbreitete, teils kräftige Regenfälle. Örtlich sind noch unwetterartige Gewitter möglich. Richtung Vorpommern meist trocken. Tiefstwerte 14 bis 10 Grad. Morgen viele Wolken und teils etwas Regen, später vermehrt sonnige Abschnitte und nur in Niedersachsen einzelne Schauer bei 15 bis 20 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag und Montag meist heiter und trocken bei 15 bis 24 Grad.| 19.05.2017 20:00 Uhr

UNWETTERWARNUNG

Und nun die angekündigte Unwetterwarnung: Im Osten Niedersachsens ziehen wiederholt schwere Gewitter durch. Dabei kommt es stellenweise zu heftigem Regen mit Mengen bis 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit, schweren Sturmböen bis 100 Kilometer pro Stunde und großkörnigem Hagel.| 19.05.2017 20:00 Uhr