NDR Info Nachrichten vom 18.05.2017:

Facebook muss Millionenstrafe zahlen

Brüssel: Der Internet-Konzern Facebook abzeptiert die von der EU-Kommission verhängte Strafe wegen falscher Angaben bei der Übernahme von WhatsApp. Der Konzern habe die Fehler nicht mit Absicht gemacht, sagte ein Sprecher. Er begrüßte die Erklärung der Kommission, dass die Strafe nichts an der Genehmigung der Fusion ändere. Facebook muss ein Bußgeld von 110 Millionen Euro zahlen. EU-Wettbewerbskommissarin Vestager sagte, das Unternehmen habe 2014 erklärt, es werde nicht möglich sein, zwischen den Plattformen Facebook und WhatsApp einen Abgleich der Benutzerdaten einzurichten. Im August 2016 habe das Online-Netzwerk dann aber angekündigt, die Telefonnummern von WhatsApp-Nutzern mit Facebook-Profilen zu verknüpfen. Die EU-Kommission sieht sich deshalb getäuscht.| 18.05.2017 15:45 Uhr

Generalkonsul besucht Deniz Yücel

Istanbul: Der deutsche Generalkonsul in Istanbul, Birgelen, hat den Korrespondenten der Zeitung "Die Welt", Deniz Yücel, zum zweiten Mal in Untersuchungshaft besuchen können. Aus dem Generalkonsulat hieß es, Birgelen habe ein längeres Gespäch mit Yücel geführt, der Besuch habe über eine Stunde gedauert. Details zu den Haftbedingungen und dem Gesundheitszustand Yücels wurden nicht genannt. Yücel war am 27. Februar verhaftet worden, davor befand er sich zwei Wochen in Polizeigewahrsam. Ihm werden Volksverhetzung und Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die Gülen-Bewegung vorgeworfen. Das Auswärtige Amt fordert, den Journalisten freizulassen.| 18.05.2017 15:45 Uhr

Trump spricht von Hexenjagd

Washington: US-Präsident Trump sieht sich durch die Ernennung eines Sonderermittlers in der Russland-Affäre ungerecht behandelt. Trump schrieb auf Twitter, das sei die bei weitem größte Hexenjagd auf einen Politiker in der amerikanischen Geschichte. Bei all den illegalen Handlungen, die es im Wahlkampfteam seiner demokratischen Herausforderin Clinton und in der Regierung seines Vorgängers Obama gegeben habe, sei nie ein Sonderermittler eingesetzt worden. Das Justizministerium hatte gestern den früheren FBI-Chef Mueller damit beauftragt, die Untersuchung zu möglichen Absprachen zwischen dem Wahlkampfteam von Trump und Russland zu leiten. Als Sonderermittler erhält er umfassende Befugnisse, um alle Vorwürfe unabhängig und glaubwürdig untersuchen zu können.| 18.05.2017 15:45 Uhr

Abschalteinrichtung in Fiat-Software entdeckt

Hamburg: Wissenschaftlern ist es gelungen, Abschalteinrichtungen in der Software von Autos des Herstellers Fiat nachzuweisen. Laut einer bislang unveröffentlichten Studie, die dem NDR vorliegt, haben die Forscher eine Stoppuhr im Fiat 500X entdeckt. Dadurch werden die Filtersysteme des Autos nach rund 22 Minuten und damit nach Ende eines Abgastests heruntergefahren. Als Folge werden im Normalbetrieb deutlich mehr schädliche Stickoxide ausgestoßen. Damit bestätigten die Wissenschaftler Erkenntnisse des Kraftfahrt-Bundesamts. Die Forscher wollen in Zukunft die Software sämtlicher Hersteller auf Betrugsfunktionen untersuchen.| 18.05.2017 15:45 Uhr

Studie: Ostdeutsche anfällig für Rechtsextremismus

Berlin: Ostdeutsche sind nach einer neuen Studie in besonderer Weise anfällig für Rechtsextremismus. Gründe dafür seien zwei aufeinanderfolgende Diktaturen, die Homogenität der einstigen DDR-Gesellschaft und die Veränderungen nach dem Mauerfall, so die Wissenschaftler des Göttinger Instituts für Demokratieforschung. Zugleich gebe es aber auch deutliche Unterschiede zwischen strukturschwachen und besser gestellten Regionen. Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Gleicke, die die Studie in Auftrag gegeben hatte, warnte vor voreiligen Schlüssen und forderte, strukturschwache Regionen zu fördern. Linken-Chefin Kipping nannte die Verweise auf die Sozialisierung der Ostdeutschen in der DDR völlig überzogen.| 18.05.2017 15:45 Uhr