NDR Info Nachrichten vom 11.05.2017:

Steuereinnahmen sprudeln weiter

Berlin : Bund, Länder und Gemeinden können in diesem und in den kommenden Jahren mit zusätzlichen Steuereinnahmen rechnen. In diesem Jahr wird das Aufkommen voraussichtlich fast acht Milliarden Euro höher sein als zuletzt angenommen, wie aus der vorgelegten Frühjahrsprognose des Arbeitskreises Steuerschätzung hervorgeht. Bis zum Jahr 2021 könnte das Plus sogar bei mehr als 54 Milliarden Euro liegen. Von dem Zusatzplus in Folge der guten Konjunktur, Rekordbeschäftigung sowie höheren Löhnen und Firmengewinnen profitieren vor allem die Länder und die Kommunen. Der deutsche Städte- und Gemeindebund wies auf anhaltend starke Belastungen der Kommunen hin. Hauptgeschäftsführer Landsberg forderte auf NDR Info, künftig nicht nur eine Steuerschätzung, sondern auch eine Ausgabenschätzung vorzunehmen. Dabei bezog sich Landsberg unter anderem auf die hohen Kosten durch Kindertagesstätten.| 11.05.2017 16:45 Uhr

Hilfe für Somalia - Konferenz in London

London: Die Teilnehmer der internationalen Somalia-Konferenz wollen den krisengeschüttelten Staat stärker unterstützen. Das betonten Vertreter aus Deutschland, Großbritannien und anderen EU-Ländern in der britischen Hauptstadt. Die Europäische Union sagte zu, zusätzliche 200 Millionen Euro Nothilfe bereitzustellen. Bundesaußenminister Gabriel hatte bereits eine Verdopplung der deutschen Mittel versprochen. Er äußerte sich zuversichtlich, dass die Unterstützung Wirkung zeigen wird. Somalia gilt als eines der ärmsten und gefährlichsten Länder der Welt. Viele Gebiete werden von der islamistischen Terrorgruppe Al-Shabaab kontrolliert. Wegen einer lang anhaltenden Dürre sind laut UN mehr als sechs Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.| 11.05.2017 16:45 Uhr

Merkel gegen Rückkehr zur Wehrpflicht

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel lehnt eine Rückkehr zur Wehrpflicht ab. Sie trat damit Forderungen des CDU-Politikers Sensbach entgegen. Der Bundestagsabgeordnete hatte mit Blick auf den Skandal in der Bundeswehr gesagt, der Bürger in Uniform sei ein verlässliches Frühwarnsystem, um Extremismus von links und rechts zu erkennen. Gegenwärtig würden die Streitkräfte als Berufsarmee keinen Querschnitt der Gesellschaft mehr abbilden. Merkel nannte dagegen die von Verteidigungsministerin von der Leyen angekündigten Reformen den richtigen Weg. Die Bundeswehr brauche Berechenbarkeit in ihrer Entwicklung. Die Wehrpflicht war vor sieben Jahren auf Betreiben vor allem des damaligen Verteidigungsministers zu Guttenberg ausgesetzt worden.| 11.05.2017 16:45 Uhr

Kölner Stadtarchiv - Gutachten zum Einsturz

Köln: Mehr als acht Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat die Staatsanwaltschaft ein Sachverständigengutachten vorgelegt. Danach führte ein Fehler beim U-Bahn-Bau zu dem Unglück, wie ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft mitteilte. Das Gutachten moniert eine Stelle an einer unterirdischen Schlitzwand. Nun soll zügig über eine Anklage entschieden werden. Das Kölner Stadtarchiv war bei U-Bahnbauarbeiten im Frühjahr 2009 zusammengestürzt und hatte zwei Nachbarhäuser mit in die Tiefe gerissen. Zwei Anwohner kamen ums Leben. Die Baufirmen vertreten die These, dass ein Grundwassereinbruch die Gebäude unterspült und zum Einsturz gebracht habe.| 11.05.2017 16:45 Uhr

Kritiker Joachim Kaiser ist tot

München : Der langjährige Feuilleton-Chef und Musikkritiker der "Süddeutschen Zeitung", Joachim Kaiser, ist tot. Er starb nach längerer Krankheit im Alter von 88 Jahren in München. Kaiser zählte neben Marcel Reich-Ranicki zeitweise zu den einflussreichsten Feuilletonisten in Deutschland. 1959 kam in die Kulturredaktion der SZ und leitete später bis 1977 das Feuilleton. Danach lehrte Kaiser in Teilzeit als Professor an der Hochschule für Musik und darstellende Künste in Stuttgart; blieb aber auch der Süddeutschen Zeitung treu.| 11.05.2017 16:45 Uhr