NDR Info Nachrichten vom 04.05.2017:

Gefährliche Erreger durch Pharma-Hersteller?

Hamburg: Im Umfeld von Pharma-Konzernen in Indien sind alarmierende Mengen von Antibiotika gefunden worden. Forscher des Uniklinikums Leipzig hatten mit Reportern von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Proben aus Gewässern der Großstadt Hyderabad untersucht. Von dort beziehen viele deutsche Pharma-Hersteller ihre Wirkstoffe. Die Antibiotika-Werte lagen demnach teilweise um das tausendfache höher als vorgeschlagene Grenzwerte. Zudem wurden in allen Proben gefährliche Erreger nachgewiesen, gegen die viele Antibiotika nicht mehr wirken. Die Leipziger Wissenschaftler sprachen von einem beängstigenden Befund. Die Erreger könnten sich global ausbreiten. Deutsche Pharma-Unternehmen betonten hingegen, dass es Kontrollen durch Behörden gebe. Das Umweltbundesamt sprach sich dafür aus, diese Kontrollen zu erweitern.| 04.05.2017 11:15 Uhr

Wieker : Bundeswehr muss selbstkritisch bleiben

Berlin: Nach der Festnahme eines terrorverdächtigen Soldaten hat der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wieker, die Truppen aufgefordert, kritikfähig zu bleiben. Wieker sagte im ARD-Morgenmagazin, nicht die politische Diskussion schade dem Ansehen der Bundeswehr, sondern die Vorkommnisse selbst. Der Fall gebe Anlass zur Sorge, dass Selbstreinigungs-Mechanismen innerhalb der Bundeswehr nicht funktionierten. Wieker verwies auf die Studien-Abschlussarbeit des 28-Jährigen von 2014, in der er offen völkische Ansichten geäußert habe. Es müssten nun die Weichen gestellt werden, damit sich so etwas nicht wiederhole, betonte der ranghöchste Soldat. Auch Verteidigungsministerin von der Leyen wird sich heute weiter mit dem Fall beschäftigen. Sie hat ein Treffen mit Generälen und Admiralen anberaumt.| 04.05.2017 11:15 Uhr

Maulwurf des Schweizer NDB in NRW-Behörde?

Düsseldorf: In der Affäre um die Spionage des Schweizer Geheimdienstes NDB in Deutschland gibt es neue Erkenntnisse. Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" soll der NDB einen Maulwurf in der Finanzverwaltung von Nordrhein-Westfalen platziert haben. Der Spion sollte demnach Steuerfahnder bespitzeln, die am Ankauf von sogenannten Steuer-CDs beteiligt waren. Das hätten die Ermittlungen gegen einen Schweizer Agenten ergeben, den die Bundesanwaltschaft vergangene Woche in Frankfurt am Main festnehmen ließ. Der Mann war den Angaben zufolge von höchsten Stellen des Schweizer Geheimdienstes damit beauftragt worden, den Maulwurf in der Behörde in Düsseldorf anzuwerben. Der nordrhein-westfälische Finanzminister Walter-Borjans reagierte empört. Die Spionage-Affäre zeige, wie stark in der Schweiz das Geschäftsmodell Steuerhinterziehung noch verteidigt werde.| 04.05.2017 11:15 Uhr

Zahl der Vögel in Europa sinkt dramatisch

Berlin: In Deutschland und Europa geht offenbar die Zahl der Vögel dramatisch zurück. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht, sind vor allem Vogelarten bedroht, die ihren Lebensraum in Agrarlandschaften haben. So sei die Zahl der Brutpaare in den landwirtschaftlichen Gebieten in der Europäischen Union zwischen 1980 und 2010 um 300 Millionen zurückgegangen. Das sei ein Minus von 57 Prozent. In Deutschland habe etwa der Bestand der Kiebitze zwischen 1990 und 2013 um 80 Prozent abgenommen, die Zahl der Rebhühner sogar um 84 Prozent. Als Gründe werden vor allem das Fehlen geeigneter Lebensräume und das Insektensterben genannt.| 04.05.2017 11:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,7 Prozent auf 12.610 Punkte. In Tokio blieb die Börse wegen eines Feiertages geschlossen. Der Euro wird mit einem Dollar 09 19 gehandelt.| 04.05.2017 11:15 Uhr