NDR Info Nachrichten vom 02.05.2017:

Medien: Hinweis auf rechte Zelle in Bundeswehr

Berlin: Im Fall des terrorverdächtigen Soldaten gibt es offenbar Hinweise auf ein rechtsextremes Netzwerk innerhalb der Bundeswehr. Wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet, geht das Verteidigungsministerium davon aus, dass der wegen möglicher Anschlagsplanungen inhaftierte Offizier mehrere Unterstützer hatte. Danach gehören zu der rechtsextremen Gruppe bis zu fünf Personen. Inzwischen hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen gegen den 28-jährigen Oberleutnant übernommen. Eine Sprecherin sagte, es bestehe der Anfangsverdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Der Offizier habe möglicherweise auch Munition aus Bundeswehr-Beständen gestohlen. Verteidigungsministerin von der Leyen hat ihre für morgen geplante USA-Reise abgesagt, um die Terrorermittlungen innerhalb der Truppe zu koordinieren.| 02.05.2017 16:45 Uhr

Putin für enge Kooperation mit Berlin

Sotschi: Kremlchef Putin hat sich für eine enge Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland ausgesprochen. Nach seinem Treffen mit Kanzlerin Merkel sagte er, trotz der bekannten politischen Schwierigkeiten sei Berlin ein führender internationaler Partner. Auch Merkel begrüßte auf der gemeinsamen Pressekonferenz erfreuliche Entwicklungen in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Jugendarbeit. Angesichts der zahlreichen Krisen sei es zudem wichtig, dass Deutschland und Russland immer wieder versuchten, Lösungen zu finden, so die Kanzlerin. Sie habe aber Putin auch aufgefordert, sich für den Schutz der Menschenrechte in seinem Land einzusetzen. Als Beispiele nannte Merkel die Rechte von Demonstranten, regierungs-unabhängigen Organisationen und Homosexuellen in Tschetschenien.| 02.05.2017 16:45 Uhr

Gabriel fordert abgestimmte Afrika-Politik

Addis Abeba: In Äthiopien hat sich Bundesaußenminister Gabriel dafür ausgesprochen, dass Europa seine Afrika-Politik abstimmt. Nach einem Treffen mit einem ranghohen Vertreter der Afrikanischen Union sagte der SPD-Politiker, es gebe zu häufig zu unterschiedliche Herangehensweisen an Entwicklungen in Afrika. Der AU-Kommissionsvorsitzende Moussa Faki habe zu Recht eingefordert, dass Europa eine gemeinsame Sichtweise entwickelt. Gabriel und Moussa Faki sprachen auch über die hohen Flüchtlingszahlen. Der AU-Funktionär bezeichnete Auffanglager für Asylsuchende in Nordafrika als illusorisch. Weder Lager noch Mauern könnten verhindern, dass es Flüchtlinge gebe. Stattdessen müssten jungen Menschen Perspektiven eröffnet werden, so Moussa Faki.| 02.05.2017 16:45 Uhr

Erdogan droht EU mit Abwendung

Ankara: Der türkische Präsident Erdogan will der Europäischen Union den Rücken kehren, falls die Beitrittsgespräche nicht wieder Fahrt aufnehmen. Die EU habe keine andere Wahl, als weitere Kapitel in den Verhandlungen aufzuschlagen, so Erdogan. Die Türkei sei nicht der Lakai Europas. Der türkische Staatschef äußerte sich heute nach seiner offiziellen Rückkehr in die Regierungspartei AKP. Erdogan hatte sie verlassen müssen, als er Präsident wurde. Mitte April stimmte eine knappe Mehrheit der Türken mehreren Änderungen der Verfassung zu. Danach darf der Staatschef nun auch wieder einer Partei angehören. In drei Wochen will sich Erdogan auf einem Sonderparteitag erneut zum Vorsitzenden der AKP wählen lassen.| 02.05.2017 16:45 Uhr

Anschlag auf Flüchtlingslager in Syrien

Damaskus: Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen auf ein Flüchtlingslager in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 32 Menschen getötet worden. Die Attentäter sollen zur Terror-Oganisation Islamischer Staat gehören. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien sprengten sich mindestens fünf Terroristen vor und in dem Flüchtlingslager in die Luft. Anschließend soll es Gefechte zwischen weiteren Angreifern und kurdischen Kämpfern gegeben haben. Das Lager, in dem auch Flüchtlinge aus dem Irak leben, liegt im Nordosten Syriens.| 02.05.2017 16:45 Uhr