NDR Info Nachrichten vom 27.04.2017:

Rekord-Schadenersatz für Kohl

Köln: Altkanzler Kohl hat in einem Zivilprozess um die Veröffentlichung vertraulicher Äußerungen eine Rekordsumme erstritten. Das Kölner Landgericht sprach ihm eine Million Euro zu, weil Passagen des 2014 erschienen Buches „Vermächtnis – Die Kohl Protokolle" seine Persönlichkeitsrechte schwer verletzt hätten. Die Anwälte der Autoren Heribert Schwan und Tilman Jens sowie der Heyne-Verlag wollen die Entscheidung anfechten. Der Altkanzler hatte unter anderem Zitate über frühere Weggefährten beanstandet. Das Gericht befand nun, einige der umstrittenen Kohl-Äußerungen seien so nicht gefallen oder aus dem Zusammenhang gerissen. Schwan wies den Vorwurf der Verfälschung zurück.| 27.04.2017 17:15 Uhr

Terrorverdacht gegen Bundeswehrsoldaten

Frankfurt am Main: Die Polizei hat einen Bundeswehrsoldaten wegen Terrorverdachts festgenommen Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat sich der 28-jährige Oberleutnant als syrischer Flüchtling ausgegeben und unter einem falschen Namen einen Asylantrag gestellt. Er soll zudem im Januar am Flughafen Wien eine geladene Schusswaffe auf einer Toilette versteckt haben. Den Ermittlungen zufolge gibt es Anhaltspunkte, dass der Soldat einen fremdenfeindlichen Hintergrund hat. Ein Student aus Offenbach soll in seine Anschlags-Pläne einbezogen gewesen sein und wurde ebenfalls festgenommen. Gegen beide wurde Haftbefehl erlassen.| 27.04.2017 17:15 Uhr

Merkel will Doppelpass nicht als Wahlkampfthema

Hamburg: Bundeskanzlerin Merkel will den Streit über den Doppelpass nicht zum Wahlkampfthema machen. Auf NDR Info sagte die CDU-Vorsitzende, für viele spiele derzeit die Frage der Staatsangehörigkeit eine Rolle. Wesentlich sei aber, dass man zu einer vollständigen Integration derer komme, die dauerhaft in Deutschland leben; dafür gebe es sehr viel mehr Komponenten als den Reisepass. Außenpolitisch betonte Merkel im Wahlkampfinterview auf NDR Info die Notwendigkeit, den Gesprächsfaden mit der Türkei nicht abreißen zu lassen. In den Beziehungen der Europäischen Union und der Türkei gebe es Belastungen, aber auch Interessen, beispielsweise sicherheitspolitischer Art. Die EU müsse hier gemeinsam mit Klugheit und Klarheit vorgehen. Wichtig sei, nicht nur über die Türkei, sondern auch mit ihr zu sprechen.| 27.04.2017 17:15 Uhr

Opposition kritisiert Merkels EU-Politik

Berlin: Die Opposition im Bundestag hat die EU-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert. Linken-Fraktionschefin Wagenknecht sagte, es sei bemerkenswert, mit welcher Gleichgültigkeit die Regierung das Erbe der europäischen Gründerväter verspiele. Weder das Brexit-Votum noch der Erfolg des Front National in Frankreich sei offenbar Anlass, über die Lage der EU nachzudenken. Die Arbeitslosigkeit sei in den meisten EU-Staaten höher als vor Einführung des Binnenmarkts. Die sozialen Herausforderungen spielten aber für die Bundesregierung keine Rolle. Zuvor hatte Kanzlerin Merkel eine Regierungserklärung zu den bevorstehen Austrittsverhandlungen mit Großbritannien abgegeben. Oberstes Ziel ist es demnach, die Interessen der EU und der deutschen Staatsbürger zu schützen.| 27.04.2017 17:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax liegt bei 12.463 Punkten. Das ist ein Minus von 0,1 Prozent. Der Dow Jones: 20.961 Punkte; minus 0,1 Prozent. Der Euro wird mit einem Dollar 08 66 gehandelt.| 27.04.2017 17:15 Uhr