NDR Info Nachrichten vom 24.04.2017:

Doch Strafprozess zur Loveparade-Katastrophe

Düsseldorf: Die Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg vor sieben Jahren wird nun doch in einem Strafprozess aufgearbeitet. Das hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht entschieden und damit Beschwerden der Staatsanwaltschaft und mehrerer Opferanwälte stattgegeben. Das Landgericht Duisburg hatte vor etwa einem Jahr die Anklagen gegen insgesamt zehn Beschuldigte zurückgewiesen. Als Begründung führte das Gericht ein aus seiner Sicht nicht verwertbares Gutachten an. Dem folgte die höhere Instanz nicht. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hatte im Februar 2014 Anklage gegen Mitarbeiter der Stadt und des Veranstalters erhoben. Ihnen wird unter anderem fahrlässige Tötung vorgeworfen. Bei der Loveparade-Katastrophe im Sommer 2010 waren 21 Menschen ums Leben gekommen.| 24.04.2017 11:45 Uhr

Viel Unterstützung für Macron

Paris: Führende Politiker der Konservativen und der Sozialisten in Frankreich haben dem Sieger der ersten Runde der Präsidentenwahl, Macron, ihre Unterstützung zugesagt. Der sozialistische Regierungschef Cazeneuve rief die Franzosen auf, für den sozialliberalen Politiker zu stimmen und damit dem rechtsextremen Front National eine Niederlage zu bereiten. Macron tritt am 7. Mai gegen die FN-Chefin Le Pen an, die gestern die zweitmeisten Stimmen erhalten hatte. Die Bundesregierung reagierte erleichtert auf das gute Abschneiden des proeuropäischen Präsidentschaftskandidaten. Macron habe mit seinem Werben für eine starke EU und die soziale Marktwirtschaft Erfolg gehabt, erklärte Regierungssprecher Seibert. Auch die Börse in Frankfurt am Main reagierte auf den Wahlausgang in Frankreich. Der Dax erreichte zwischenzeitlich eine neue Rekordmarke von 12.398 Zählern.| 24.04.2017 11:45 Uhr

Viele Festnahmen nach Ausschreitungen in Paris

Paris: Nach Ausschreitungen am Abend der französischen Präsidentenwahl hat die Polizei zwischenzeitlich mehr als 140 Menschen festgenommen. Einem Sprecher zufolge war es in Paris zu Zusammenstößen zwischen Beamten und linksradikalen Demonstranten gekommen. Sechs Polizisten und drei Demonstranten wurden leicht verletzt. Etwa 300 Menschen waren Aufrufen antifaschistischer und antikapitalistischer Gruppen gefolgt und hatten sowohl gegen die Rechtspopulistin Le Pen als auch gegen den Sozialliberalen Macron protestiert.| 24.04.2017 11:45 Uhr

Holocaust-Gedenktag in Israel

Tel Aviv: Israel erinnert heute an die während der Nazi-Herrschaft in Europa ermordeten sechs Millionen Juden. Am Vormittag heulten im ganzen Land die Sirenen; der Verkehr kam zum Stehen. Menschen legten die Arbeit nieder und verharrten für zwei Minuten in stillem Gedenken. Anschließend begann eine Zeremonie in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Dort wird am Nachmittag Außenminister Gabriel einen Kranz niederlegen. Alt-Bundespräsident Gauck nimmt am Abend auf Einladung von Staatschef Rivlin an einer Gedenkzeremonie im Norden Israels teil. In Berlin stellt heute ein vom Bundestag eingesetzter Expertenkreis eine Studie zur Entwicklung des Antisemitismus in Deutschland vor. Der israelische Botschafter, Hadas-Handelsman, bezeichnete es als größte Schande, dass Judenhass in Deutschland überhaupt noch existiere. Das sei ein Problem für die gesamte Gesellschaft.| 24.04.2017 11:45 Uhr

Prozess gegen mutmaßliche Salafisten beginnt

Hamburg: Vor dem Landgericht beginnt am Mittag ein Prozess gegen zwölf mutmaßliche Salafisten. Die Männer im Alter zwischen 24 und 36 Jahren stehen im Verdacht, einen 2012 vom Bundesinnenminister verbotenen salafistischen Verein in Hamburg fortgeführt zu haben. Sie sollen sich regelmäßig in einer Moschee getroffen und Koranverteilungsstände organisiert haben. Mehreren der Angeklagten wird auch vorgeworfen, an Nahkampftrainings teilgenommen zu haben, um sich auf gewaltsame Auseinandersetzungen und den Dschihad vorzubereiten.| 24.04.2017 11:45 Uhr