NDR Info Nachrichten vom 22.04.2017:

Petry scheitert mit Antrag

Köln: AfD-Chefin Petry hat zu Beginn des Bundesparteitags eine Niederlage erlitten. Eine Mehrheit der 600 Delegierten ließ ihren sogenannten Zukunftsantrag nicht zur Abstimmung zu. Mit dem Antrag wollte Petry die AfD auf einen von ihr als realpolitisch bezeichneten Kurs festlegen. Auch der Vorstoß von Parteivize Glaser, die Wahl der Spitzenkandidaten von der Tagesordnung zu streichen, wurde abgelehnt. Glaser gilt als Unterstützer von Petry. Sie hatte zum Auftakt des zweitäigen Treffens in Köln zur Geschlossenheit aufgerufen. Die Vorsitzende kritisierte zugleich die Haltung der Kirchen im Vorfeld des Bundesparteitags. Sie nannte Bemerkungen hässlich, abwertend und polarisierend. Der niedersächsische AfD-Landeschef Hampel rief unter dem Beifall der Delegierten zum Kirchenaustritt auf.| 22.04.2017 14:15 Uhr

Tausende protestieren gegen AfD-Parteitag

Köln: Tausende Menschen protestieren in der Stadt gegen den Bundesparteitag der AfD. Auf der Veranstaltung des Bündnisses "Köln stellt sich quer" warben Gewerkschaften und Kirchen für Respekt und Toleranz. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Kraft lobte die Veranstaltung. Sie betonte, in Köln stünden viele aufrechte Demokraten die klipp und klar sagten, Deutschland sei ein vielfältiges, offenes und tolerantes Land. Die Polizei ist mit rund 4.000 Beamten im Einsatz. Heute Früh erreichten AfD-Delegierte den Parteitag in der Innenstadt nur unter massivem Schutz. Bei Blockade-Aktionen kam es zu Rangeleien mit der Polizei. Nach Angaben eines Sprechers wurden zwei Einsatzkräfte verletzt und ein mutmaßlicher Täter vorläufig festgenommen.| 22.04.2017 14:15 Uhr

Merkel reagiert entsetzt auf Taliban-Angriff

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat den Angriff der Taliban auf eine Kaserne im Norden Afghanistans als hinterlistig und brutal verurteilt. In einem Kondolenzschreiben an Präsident Ghani drückte sie ihr Mitgefühl für die mehr als 140 toten Soldaten aus. Mit großen Entsetzen habe sie die Nachricht von dem Angriff aufgenommen. Dem afghanischen Militär zufolge zündeten Taliban-Kämpfer zunächst am Eingangstor der Kaserne eine Rakete. Anschließend hätten sie während des Freitagsgebets in einer Moschee auf dem Stützpunkt auf Soldaten geschossen. Laut afghanischem Verteidigungsministerium trugen die Angreifer Armeeuniformen. Sieben von ihnen seien getötet worden, zwei weitere hätten sich in die Luft gesprengt. Ein Täter wurde demnach festgenommen.| 22.04.2017 14:15 Uhr

Chefs von Mossack Fonseca

Panama-Stadt: Die beiden Gründer der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca sind auf Kaution freigelassen worden. Das zuständige Gericht in Panama-Stadt entließ die beiden Juristen gegen Zahlung von umgerechnet 466.000 Euro aus der Haft. Sie dürfen das Land nicht ohne gerichtliche Genehmigung verlassen. Gegen beide wird derzeit wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt. Ihre Kanzlei stand im Mittelpunkt der Enthüllungen zu den Panama Papers. Im aktuellen Fall wird den Eigentümern vorgeworfen, in einen Korruptionsskandal im Baugewerbe verwickelt zu sein. Mossack Fonseca ist ein weltweit führender Anbieter von Briefkastenfirmen. NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung hatten vor einem Jahr aufgedeckt, dass auch 14 deutsche Banken mit der Kanzlei geschäftlich verbunden waren. Die Panama Papers lösten weltweit Ermittlungen aus.| 22.04.2017 14:15 Uhr