NDR Info Nachrichten vom 20.04.2017:

Venezuela: Angriffe von Milizen der Sozialisten?

Caracas: Die venezolanische Opposition hat gewaltbereite Milizen der Sozialisten für Angriffe auf Demonstranten verantwortlich gemacht. Bei Protesten gegen Präsident Maduro waren gestern ein Student und eine junge Frau erschossen worden. Die Staatsanwaltschaft will die Fälle untersuchen. Die Regierungspartei wiederum wirft Demonstranten vor, in einem Vorort von Caracas einen Soldaten getötet haben. Seit dem Beginn der Massenproteste in Venezuela sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Es gab Hunderte Festnahmen. Dennoch hat die Opposition für heute erneut zu landesweiten Kundgebungen aufgerufen. Sie macht Präsident Maduro für die schwere politische und ökonomische Krise in Venezuela verantwortlich.| 20.04.2017 09:45 Uhr

OPCW bestätigt Sarin-Einsatz in Syrien

Den Haag: Der Einsatz von Giftgas im syrischen Ort Chan Scheichun ist nun auch von der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen bestätigt worden. Es habe sich um Sarin oder eine ähnliche Substanz gehandelt, teilte die OPCW mit. Dies sei bei einer Untersuchung unbestreitbar nachgewiesen worden. Experten hätten Proben von mehreren Opfern in vier Labors analysiert. Zuvor hatten bereits türkische und britische Ermittler von Hinweisen auf Sarin gesprochen. Bei dem Angriff am 4. April waren nach Angaben von Oppositionellen mehr als 80 Menschen getötet worden.| 20.04.2017 09:45 Uhr

Berufungsprozess zu Costa Concordia startet

Rom: In der italienischen Hauptstadt beginnt heute der letzte Berufungsprozess im Fall des havarierten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia". Die Verteidiger des früheren Kapitäns Schettino fordern, dass das Urteil von mehr als 16 Jahren Haft wegen Verfahrensfehlern aufgehoben wird. In der Vorinstanz waren die Anwälte gescheitert. Sollten die Richter in Rom Rechtsfehler in dem Fall feststellen, müsste neu verhandelt werden. Die "Costa Concordia" war im Januar 2012 vor der Insel Giglio gekentert; 32 Menschen starben. Der damalige Kapitän Schettino soll das Schiff zu nah an einen Felsen gesteuert haben.| 20.04.2017 09:45 Uhr

Mazyek erwartet Radikalisierung der AfD

Osnabrück: Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Mazyek, rechnet nach dem Verzicht von AfD-Chefin Petry auf eine Spitzenkandidatur mit einer Radikalisierung der Partei. Die AfD sei auf dem Weg, die NPD komplett aufzusaugen, sagte Mazyek der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Während Petry noch zum kritischen Dialog bereit gewesen sei, etwa mit dem Zentralrat der Muslime, hätten sich andere Kräfte in der Parteiführung komplett verweigert. Petry hatte gestern klar gestellt, dass sie für eine Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl im September nicht zur Verfügung steht. Am Wochenende findet in Köln ein Bundesparteitag der AfD statt. Dabei soll auch über die grundsätzliche Ausrichtung der Partei gesprochen werden.| 20.04.2017 09:45 Uhr

Kokain: Behörden prüfen Spur nach Belgien

Aurich: Ermittler prüfen einen Zusammenhang zwischen den angespülten Kokain-Päckchen auf den ostfriesischen Inseln und einem Drogen-Fund in Belgien. Die Staatsanwaltschaft in Brügge sagte NDR Info, hinter beiden Fällen stecke möglicherweise dieselbe Schmuggler-Bande. Demnach sehen die angespülten Päckchen ähnlich aus wie das Kokain, das Anfang April aus der Nordsee vor Belgien gefischt worden war. Die belgische Polizei hatte rund 25 Sporttaschen mit Kokain mit einem Marktwert von mehr als 60 Millionen Euro sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft Brügge will nun mit der deutschen Polizei in Kontakt treten und die Spur prüfen.| 20.04.2017 09:45 Uhr