NDR Info Nachrichten vom 18.04.2017:

Erdogan will Türkei rasch umbauen

Ankara: Der türkische Präsident Erdogan will trotz des umstrittenen Ausgangs des Verfassungs-Referendums nicht auf seine Kritiker zugehen. Alle Debatten über das Vorhaben seien jetzt beendet, sagte Erdogan in einer Rede. Er werde nun rasch mit dem Umbau des Staates beginnen. Zunächst soll der landesweite Ausnahmezustand in der Türkei verlängert werden. Das Kabinett machte am Abend den Weg hierfür frei. Nun muss das Parlament dem Plan noch zustimmen. Erdogan hatte den Ausnahmezustand nach dem Putschversuch im Juli vergangenen Jahres ausgerufen. Gestern Abend demonstrierten in Istanbul mehrere Tausend Menschen gegen den Ausgang des Verfassungs-Referendums. Sie warfen Erdogan Wahlbetrug vor. Bei der Abstimmung hatten am Sonntag 51,4 Prozent der Türken für eine Verfassungsänderung gestimmt. Internationale Wahlbeobachter sprachen von Unregelmäßigkeiten. US-Präsident Trump gratulierte Erdogan zu seinem umstrittenen Sieg.| 18.04.2017 06:45 Uhr

De Maizière: Türkisches Ergebnis prüfen

Berlin: Nach dem knappen Ergebnis des Referendums fordert Bundesinnenminister de Maizière die Türkei auf, Hinweise auf Unregelmäßigkeiten schnell zu prüfen. De Maizière sagte der "Rheinischen Post", jetzt müsse rasch Klärung darüber hergestellt werden, ob die Abstimmung fair und sauber gelaufen sei - soweit man unter den derzeitigen Umständen in der Türkei überhaupt davon sprechen könne. Verteidigungsministerin von der Leyen sprach sich trotz des Wahlausgangs für die Nato-Mitgliedschaft der Türkei aus. Außerhalb des Bündnisses wäre der Umgang mit der Türkei nicht leichter, sagte von der Leyen der "Bild"-Zeitung. Innerhalb der Nato könne man besser über die Vorstellungen von Demokratie diskutieren.| 18.04.2017 06:45 Uhr

Mehr als 8000 Menschen aus Mittelmeer gerettet

Rom: Mehr als 8.000 Flüchtlinge sind Schätzungen der italienischen Küstenwache zufolge am Osterwochenende aus dem Mittelmeer gerettet worden. Sie hatten sich von Libyen aus mit teils seeuntüchtigen Schiffen auf den Weg nach Europa gemacht. Mindestens 13 Flüchtlinge kamen nach Angaben von Helfern ums Leben. Zwei deutsche Schiffe gerieten bei den Rettungsaktionen in Seenot. Die "Sea-Eye" und die "luventa" setzten Notrufe ab, weil sie mit hunderten Flüchtlingen überladen waren und bei schwerer See manövrierunfähig wurden. Grünen-Chefin Peter rief die EU-Mitgliedstaaten zu sofortiger Hilfe auf. Die zivilen Einsatzkräfte seien am Rande ihrer Leistungsfähigkeit, so Peter.| 18.04.2017 06:45 Uhr

Krebsklinik mit falscher Werbung

Hamburg: Eine deutsche Krebsklinik wirbt offenbar seit Jahren mit angeblich geheilten Patienten, die in Wahrheit schon gestorben sind. Nach Recherchen von NDR und "Süddeutscher Zeitung" platzierte ein Klinikum im oberbayerischen Burghausen mit Hilfe einer Presseagentin, die sich als Journalistin ausgab, Berichte über Heilungen in Frauenzeitschriften und Boulevardzeitungen. So wurde demnach in einem Fall über eine Patientin berichtet, die durch eine in Fachkreisen umstrittene Methode von Brustkrebs geheilt worden sei. Tatsächlich war die Frau bereits vor fünf Jahren an der Krankheit gestorben. Die Privatklinik spricht von „Irrtümern“ und „Unglücksfällen“.| 18.04.2017 06:45 Uhr

Liga II: VfB-Stuttgart bleibt Spitze

zum Sport: Der VfB Stuttgart bleibt Tabellenführer der zweiten Fußball-Bundesliga. Die Schwaben gewannen das Montags-Spiel bei Arminia Bielefeld mit 3:2 und verteidigten ihren Spitzenplatz vor Hannover und Union Berlin.| 18.04.2017 06:45 Uhr