NDR Info Nachrichten vom 17.04.2017:

Ankara: Der türkische Präsident Erdogan will ungeachtet des knappen Ausgangs des Verfassungsreferendums nicht auf seine Kritiker zugehen. Erdogan erklärte, alle Debatten über das Vorhaben seien jetzt beendet. Er werde nun rasch mit dem Umbau des Staates zu beginnen, so der Präsident. Unter anderem könnte Erdogan künftig per Dekret regieren, das Parlament auflösen und Minister entlassen. Zunächst soll jedoch der landesweite Ausnahmezustand in der Türkei erneut verlängert werden. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, die habe der Nationale Sicherheitsrat unter dem Vorsitz Erdogans empfohlen. Die Maßnahme diene dem Schutz der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit - so das Gremium. Erdogan hatte den Ausnahmezustand nach dem Putschversuch in der Türkei im Juli vergangenen Jahres ausgerufen. Die Opposition beklagte, aufgrund dieser Situation sei ihr Wahlkampf nur eingeschränkt möglich gewesen. Auch die internationalen Wahlbeobachter kritisierten, unter dem Ausnahmezustand seien demokratische Rechte in der Türkei eingeschränkt gewesen.| 17.04.2017 22:00 Uhr

Washington: Die USA haben die türkische Regierung und Präsident Erdogan aufgefordert, die grundlegenden Rechte und Freiheiten aller Bürger zu achten. Das Außenministerium erklärte, die Vereinigten Staaten würden die demokratische Entwicklung in der Türkei weiter unterstützen. Dazu gehöre auch ein Bekenntnis zur Gesetzestreue und zu freien Medien, hieß es in Washington weiter. Zuvor hatten bereits Bundeskanzlerin Merkel und Außenminister Gabriel Erdogan in einer gemeinsamen Erklärung aufgefordert, einen respektvollen Dialog mit allen politischen und gesellschaftlichen Kräften des Landes zu suchen. Das knappe Ergebnis zeige die tiefe Spaltung der türkischen Gesellschaft. Vertreter der Union sowie der Opposition sprachen sich für ein Ende der EU-Beitrittsverhandlungen aus, sollte Erdogan wie angekündigt die Todesstrafe wiedereinführen.| 17.04.2017 22:00 Uhr

Pjöngjang: Ungeachtet aller Warnungen der USA hat Nordkorea mit weiteren Raketentests gedroht. Vizeaußenminister Han Song-Ryol sagte der BBC, sein Land werde weiter Raketen ausprobieren - auf wöchentlicher, monatlicher und jährlicher Basis. Sollten die Vereinigten Staaten militärisch intervenieren, werde ein - so wörtlich - totaler Krieg ausbrechen, so der Minister. Sinngemäß äußerte sich der stellvertretende Botschafter des Landes bei den Vereinten Nationen.| 17.04.2017 22:00 Uhr

Mossul: Seit Beginn der Offensive auf die nordirakische IS-Hochburg vor sechs Monaten sind nach Angaben der Vereinten Nationen fast eine halbe Millionen Menschen vertrieben worden. Die zuständige UN-Koordinatorin nannte die schiere Menge der Zivilisten auf der Flucht erschütternd. Nach Angaben der Regierung in Bagdad sind inzwischen mehr als 90 000 Zivilisten wieder in befreite Gebiete zurückgekehrt. Mossul ist mittlerweile die letzte große Stadt im Irak, die noch teilweise von der Terrororganisation Islamischer Staat gehalten wird. Der IS hatte die Metropole im Sommer 2014 unter seine Kontrolle gebracht.| 17.04.2017 22:00 Uhr

Berlin: In Deutschland zahlen angeblich etwa 4,2 Millionen Arbeitnehmer den Spitzensteuersatz von 42 Prozent auf ihr Einkommen. Das "Handelsblatt" schreibt, das gehe aus einer bislang unveröffentlichten Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln hervor. Die zehn Prozent der Top-Verdiener seien mit mehr als 48 Prozent für nahezu die Hälfte des gesamten Einkommensteueraufkommens verantwortlich. Etwa 2,7 Millionen Erwerbstätige in Deutschland zahlen demnach aufgrund eines zu geringen Verdienstes überhaupt keine Steuern. Deutschland hat einer zuvor veröffentlichten OECD-Studie zufolge die zweithöchste Steuer- und Abgabenlast aller Industrienationen überhaupt.| 17.04.2017 22:00 Uhr

zum Sport: Der deutsche Eishockey-Meister München hat seinen Titel verteidigt. Die beste Mannschaft der Hauptrunde in der DEL gewann das fünfte Finalspiel gegen Wolfsburg mit 4:0 und entschied die Serie Best of Seven mit 4:1 Siegen für sich.| 17.04.2017 22:00 Uhr

Das Wetter: Nachts wechselnd bewölkt mit einigen Schauern, teils Schnee. Von Norden her im Verlauf gebietsweise vermehrt trocken. Tiefstwerte 4 bis 0 Grad. Morgen von Nord- und Ostsee Sonne und Wolken im Wechsel, nach Süden und Südosten hin noch öfter wolkenreich und nass, dazu kühl und windig, maximal 4 bis 9 Grad. Aus Nordost Sturmböen. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch überwiegend freundlich und meist auch trocken, 5 bis 10 Grad. Am Donnerstag Wechsel von Sonne und Wolken, trocken, 8 bis 12 Grad.| 17.04.2017 22:00 Uhr