NDR Info Nachrichten vom 17.04.2017:

Knappe Mehrheit der Türken für Erdogans Kurs

Ankara: In der Türkei ist der Weg zur umstrittenen Machtausweitung für Präsident Erdogan frei. In einem historischen Referendum stimmte der Wahlbehörde zufolge die Mehrheit der angestrebten Verfassungsänderung zu. Die offizielen Zahlen sollen in den kommenden elf Tagen vorliegen. Erdogan selbst sprach von 51,5 Prozent "Ja"-Stimmen und forderte, jeder sollte die Entscheidung des türkischen Volkes respektieren - vor allem die Verbündeten des Landes. Die oppositionellen Sozialdemokraten der CHP sprachen von Rechtsverstößen bei dem Votum und forderten, bis zu 60 Prozent der Stimmen neu auszuzählen. Nach der geplanten Verfassungsänderung könnte Erdogan per Dekret regieren, den Ausnahmezustand beschließen, das Parlament auflösen und Minister entlassen. Seine islamisch-konservative Partei AKP hat argumentiert, die Änderungen seien nötig, um in unruhigen Zeiten eine starke Führung zu garantieren. Kritiker sehen Demokratie, Pressefreiheit und Menschenrechte in Gefahr.| 17.04.2017 04:00 Uhr

Türkei-Referendum: Bundesregierung zurückhaltend

Berlin: Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf den Ausgang des Verfassungsreferendums in der Türkei reagiert. Bundesaußenminister Gabriel mahnte angesichts des knappen Ergebnisses zur Besonnenheit. Kanzleramtschef Altmaier sagte, es sei noch zu früh für Schlussfolgerungen, bevor ein amtliches Endergebnis vorliege. Politiker von Grünen und Linken sprachen dagegen von einem "schwarzen Tag" für die Türkei. Grünen-Chef Özdemir forderte, die deutsch-türkischen Beziehungen neu zu bewerten. Die Linken-Bundestagsabgeordete Dagdelen sagte, von einer freien und fairen Abstimmung könne bei diesem Referendum keine Rede sein. Wahlberechtigt bei dem Referendum waren auch knapp anderthalb Millionen in Deutschland lebende Türken. Nach Angaben der amtlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu stimmten rund 63 Prozent von ihnen mit Ja.| 17.04.2017 04:00 Uhr

Nach Raketentest - Japan ermahnt Nordkorea

Tokio: Japan hat Nordkorea aufgerufen, sein Atomprogramm aufzugeben und weitere Provokationen zu unterlassen. Außerdem solle Nordkorea UN-Resolutionen befolgen, sagte Ministerpräsident Abe im Parlament. Japan stehe an der Seite der USA und Südkoreas. Mit Russlands Präsident Putin wolle er sich bei einem Gipfeltreffen noch diesen Monat austauschen, sagte Abe. China wolle er aufrufen, eine größere Rolle in dem Konflikt einzunehmen. Nordkorea hatte gestern ungeachtet der Spannungen im Konflikt mit den USA erneut eine Rakete getestet. Das Land ignorierte damit auch alle Mahnungen seines Verbündeten China.| 17.04.2017 04:00 Uhr

US-Präsident Trump: Proteste sind inszeniert

Washington: US-Präsident Trump hat die gegen ihn gerichteten jüngsten Demonstrationen als inszeniert bezeichnet. Trump forderte über den Kurzmitteilungsdienst Twitter, zu untersuchen, wer für die - so wörtlich - kleinen organisierten Kundgebungen gezahlt habe. Zugleich äußerte er Unverständnis darüber, dass nun erneut seine Steuererklärung zum Thema gemacht würde. Entgegen der üblichen Praxis hatte Trump sich als Präsidentschaftskandidat geweigert, diese zu veröffentlichen. Zuvor hatten tausende Menschen in mehreren US-Städten gegen das Vorgehen des Präsidenten protestiert. Im kalifornischen Berkeley waren nach Zusammenstößen mit Trump-Anhängern mehr als 20 Menschen festgenommen worden.| 17.04.2017 04:00 Uhr

Unicef: Anschläge in Syrien entsetzlich

New York: Das Kinderhilfswerk Unicef hat die jüngsten Anschläge auf Busse in Syrien mit mehr als 60 toten Kindern aufs Schärftste verurteilt. Unicef-Direktor Lake erklärte, nach sechs Jahren Krieg und Gemetzel in Syrien sei dies ein neuer Horror, der das Herz eines jeden breche. Gestern war westlich der Stadt Aleppo eine Autobombe explodiert - in unmittelbarer Nähe von mehreren Bussen, in denen Flüchtlinge auf ihre Umsiedlung gewartet hatten. Inzwischen ist die Zahl der Toten insgesamt auf fast 130 gestiegen, wie die Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London erklärte. Wer hinter dem Anschlag steckt, ist nach wie vor nicht bekannt.| 17.04.2017 04:00 Uhr

Bundesliga: Siege für Werder und Darmstadt

Zum Sport: Werder Bremen hat das Nordderby in der Fußball-Bundesliga für sich entschieden. Die Bremer gewannen gegen den Hamburger SV mit 2:1 und stehen jetzt auf dem achten Tabellenplatz. Der HSV hat nach der Niederlage als 16. nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsrang. Darmstadt 98 besiegte Schalke 04 mit 2:1. Formel 1-Fahrer Sebastian Vettel hat den Großen Preis von Bahrain für sich entschieden. Der Ferrari-Pilot gewann vor dem Briten Lewis Hamilton und dem Finnen Valtteri Bottas im Mercedes.| 17.04.2017 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: Wechselnd bewölkt und örtlich noch einige Schauer, teils auch Schnee oder Graupel. Tiefstwerte 5 bis 0 Grad. Tagsüber Sonne und Wolken im Wechsel, dazu häufig Schauer, teils mit Graupel oder Schnee und Gewitter. Höchstwerte 5 Grad am Stettiner Haff bis 13 Grad in Düsseldorf. Am Dienstag ein Sonne-Wolken-Mix und von Norden her etwas nachlassende Schauerneigung, 4 bis 11 Grad.| 17.04.2017 04:00 Uhr