NDR Info Nachrichten vom 28.03.2017:

De Maizière: Amri hätte in Haft sein können

Düsseldorf: Der islamistische Attentäter Anis Amri hätte nach Ansicht von Bundesinnenminister de Maizière vor dem Anschlag in Berlin verhaftet werden können. Der Minister äußerte sich entsprechend vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags in Nordrhein-Westfalen. Der CDU-Politiker sagte, spätestens Ende Oktober hätte mit guten Gründen ein Antrag auf Sicherungshaft gestellt werden können. Dies sei aber nicht einmal versucht worden, so de Maizière. Damals hatte Tunesien die Identität Amris bestätigt. Der 24-Jährige hatte im Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert und zwölf Menschen getötet. Amri war in Deutschland bereits Monate vor der Tat als islamistischer Gefährder beobachtet worden.| 28.03.2017 15:45 Uhr

Ermittlungen gegen mutmaßliche türkische Spione

Karlsruhe: Generalbundesanwalt Frank hat Ermittlungen gegen mutmaßliche türkische Spione in Deutschland aufgenommen. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung sollen Agenten des türkischen Geheimdienstes MIT Anhänger der Gülen-Bewegung ausgeforscht haben. Hinweise darauf liefert eine Liste mit personenbezogenen Daten und offenbar heimlich aufgenommenen Fotos, die dem Bundesnachrichtendienst vom MIT übergeben worden war. Auf Nachfrage von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung bestätigte die Bundesanwaltschaft, dass sich das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Spionage gegen bisher unbekannte Angehörige des türkischen Geheimdienstes richtet. Die Regierung von Präsident Erdogan macht die Gülen-Bewegung für den gescheiterten Putschversuch in der Türkei verantwortlich.| 28.03.2017 15:45 Uhr

SPD: Kinderrechte ins Grundgesetz aufnehmen

Düsseldorf: Die SPD tritt dafür ein, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. Die stellvertretende Parteivorsitzende, Bundesfamilienministerin Schwesig, sagte in Düsseldorf, die Zeit sei reif für einen solchen Schritt. Bisher träten Jungen und Mädchen als Hauptperson in der deutschen Verfassung nicht auf. Ihre Rechte müssten jedoch dort verankert sein, wo die Pfeiler des Zusammenlebens festgeschrieben würden. Grüne und Linkspartei unterstützten das Anliegen, warnten aber zugleich vor bloßer "Symbolpolitik" im Wahljahr. Der Bundesrat wird sich am Freitag mit einem Gesetzesantrag von Nordrhein-Westfalen befassen, Kinderrechte im Grundgesetz aufzunehmen.| 28.03.2017 15:45 Uhr

Hunderte in Mossul als "Schutzschild" gestorben

Mossul: Beim Kampf um den Westteil der irakischen Großstadt sind angeblich seit Mitte Februar mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. Vielfach waren sie nach Angaben der Vereinten Nationen von der Terror-Organisation IS als lebende Schutzschilde missbraucht worden. Dem zuständigen Menschenrechtskommissar zufolge gab es außerdem mehrere hundert Verletzte. Der UN-Vertreter mahnte, die irakischen Truppen und ihre Verbündeten dürften nicht in diese Falle des sogenannten Islamischen Staats tappen und müssten zivile Opfer vermeiden. Zu den Toten zählen auch die etwa 150 Männer, Frauen und Kinder, die mutmaßlich bei einem Luftangriff der US-geführten Koalition Mitte des Monats ums Leben gekommen waren.| 28.03.2017 15:45 Uhr

Carlos zu lebenslanger Haft verurteilt

Paris: Der international bekannte Terrorist Carlos ist in Frankreich wegen eines Anschlags vor mehr als 40 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Pariser Gericht sprach den Venezolaner schuldig, 1974 eine Handgranate in einem Nobelkaufhaus der französischen Hauptstadt gezündet zu haben. Dabei waren zwei Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt worden. Carlos galt in den 70er und 80er Jahren als einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Er sitzt seit mehr als zwei Jahrzehnten im Gefängnis.| 28.03.2017 15:45 Uhr