NDR Info Nachrichten vom 14.03.2017:

Firmen dürfen Kopftuchtragen verbieten

Luxemburg: In der Europäischen Union können Firmen ihren Mitarbeitern unter bestimmten Bedingungen das Tragen eines Kopftuches verbieten. Laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs ist dies dann möglich, wenn in dem Unternehmen generell keine weltanschaulichen Zeichen getragen werden dürfen und es gute Gründe für ein Verbot gibt. Falls es diese allgemeine Vorschrift nicht gibt, stellt ein Kopftuchverbot beispielsweise nur für Musliminnen eine Diskriminierung dar. Auch dürfe von einem Angestellten nicht verlangt werden, nur bei einem bestimmten Kunden das Kopftuch abzulegen. Geklagt hatten muslimische Frauen aus Belgien und Frankreich. In Deutschland sind Kopftücher am Arbeitsplatz im Prinzip erlaubt, Einschränkungen aber möglich. Bei der Beurteilung künftiger Fälle müssen sich deutsche Gerichte an die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs halten.| 14.03.2017 14:45 Uhr

Erdogan verschärft Ton gegenüber Niederlanden

Ankara: Der türkische Präsident Erdogan hat den Niederlanden "Staatsterrorismus" vorgeworfen. Bei einer Rede im Präsidentenpalast in Ankara drohte Erdogan dem Land mit weiteren Sanktionen. Zuvor hatte das türkische Außenministerium alle Begegnungen auf Ministerebene ausgesetzt. Dies war eine Reaktion auf die Entscheidung der Niederlande, Wahlkampf-Auftritte türkischer Regierungsmitglieder in dem Land zu untersagen. Erdogan warb in seiner Rede erneut um Zustimmung zur Einführung eines Präsidialsystems in der Türkei. Dies sei die beste Antwort an die Feinde des Landes. Im April wird die Bevölkerung über die vom Parlament gebilligte Verfassungsreform abstimmen.| 14.03.2017 14:45 Uhr

Pistorius: Hildesheim war IS-Rekrutierungsort

Hildesheim: Der in der niedersächsischen Stadt verbotene Islam-Kreis ist nach Angaben von Landes-Innenminister Pistorius ein Rekrutierungsort für IS-Kämpfer gewesen. Muslime seien dort zielgerichtet indoktriniert worden, um sie zur Ausreise Richtung Syrien und den Irak zu mobilisieren, sagte der SPD-Politiker am Mittag in Hannover. Sie seien in der Moschee des "Deutschsprachigen Islamkreises Hildesheim" dabei unterstützt worden, sich dem IS anzuschließen und schwerste Verbrechen zu verüben. Pistorius hatte den Verein heute früh verboten. Mehr als 350 Beamte durchsuchten daraufhin die Moschee in Hildesheim sowie mehrere Wohnungen. Festnahmen soll es dabei nicht gegeben haben.| 14.03.2017 14:45 Uhr

VW sieht sich für Neuanfang gerüstet

Wolfsburg: Nach den Belastungen durch den Abgas-Skandal ist Volkswagen nach Darstellung des Managements wieder in der Erfolgsspur. Konzern-Chef Müller sagte auf der Bilanzpressekonferenz, 2016 habe das Unternehmen finanziell besser abgeschnitten als viele erwartet hätten. Der Gewinn der insgesamt zwölf Marken des VW-Konzerns betrug 7,1 Milliarden Euro. Vor allem Porsche und Seat haben danach ein deutliches Plus erzielt. Die Kernmarke VW verbuchte dagegen sinkende Erträge. In den kommenden Jahren will sich der Autobauer neu ausrichten und zu einem führenden Anbieter von Elektroautos und Mobilitätsdiensten werden. Um rentabler zu werden, wurde ein Sparprogramm mit umfangreichen Stellenstreichungen aufgelegt.| 14.03.2017 14:45 Uhr

Schneesturm im Nordosten der USA

New York: Ein heftiger Schneesturm hat den Nordosten der USA erreicht. New Yorks Bürgermeister de Blasio rief die Einwohner auf, soweit wie möglich zu Hause zu bleiben. Tausende Flüge sind abgesagt, im Raum Washington sind zehntausende Menschen ohne Strom. Das US-Repräsentantenhaus strich alle für heute geplanten Abstimmungen. Das erste Treffen von US-Präsident Trump mit Bundeskanzlerin Merkel wurde wegen des Blizzards auf Freitag verschoben.| 14.03.2017 14:45 Uhr