NDR Info Nachrichten vom 14.03.2017:

Türkei greift EU an

Ankara: Im Streit über Auftrittsverbote hat die türkische Regierung die Europäische Union scharf angegriffen. Die EU habe sich an die Seite der Niederlande gestellt, obwohl die Regierung in Den Haag Menschenrechte und europäische Werte verletzt habe, teilte das türkische Außenministerium mit und sprach von einer selektiven Anwendung der Grundrechte. Den EU-Appell an die Türkei, auf überzogene Aussagen und Handlungen zu verzichten, bezeichnete ein Sprecher als kurzsichtig und wertlos. Der türkische Präsident Erdogan hatte den Niederlanden wie auch zuvor den deutschen Behörden im Streit über abgesagte Wahlkampfauftritte türkischer Minister Nazi-Methoden vorgeworfen. Gestern Abend beschuldigte Erdogan Kanzlerin Merkel, den Terrorismus zu unterstützen, weil sie nicht gegen PKK-Kämpfer in Deutschland vorgehe. Regierungssprecher Seibert wies die Anschuldigungen umgehend als abwegig zurück.| 14.03.2017 10:45 Uhr

VW präsentiert Bilanz

Wolfsburg: Volkswagen hat am Vormittag Details zur Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr präsentiert. Trotz Milliarden-Gewinnen des Gesamtkonzerns verbucht die Kernmarke VW sinkende Erträge. Laut Unternehmen ging deren Ergebnis im vergangenen Jahr um mehr als 11 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro zurück. Der Autobauer will seine Hauptmarke mit einem Reform- und Sparprogramm rentabler machen. Geplant sind auch umfangreiche Stellenstreichungen in den nächsten Jahren. Volkswagen gab zudem bekannt, dass die Mitglieder des Vorstands für das vergangene Jahr deutlich weniger Gehalt bekamen als 2015. Insgesamt summierten sich die Bezüge auf knapp 40 Millionen Euro. Das seien rund 23 Millionen weniger als im Jahr davor.| 14.03.2017 10:45 Uhr

"Deutschsprachiger Islamkreis" verboten

Hildesheim: Das niedersächsische Innenministerium hat den Verein "Deutschsprachiger Islamkreis" verboten. Damit sei ein Hotspot der radikalen Salafistenszene in Deutschland zerschlagen, sagte Innenminister Pistorius. Im Zusammenhang mit dem Verbot durchsuchten mehr als 350 Einsatzkräfte die Moscheeräume des "Deutschsprachigen Islamkreises" sowie die Wohnungen von acht führenden Mitgliedern im Raum Hildesheim. In dem Verein sollen Muslime radikalisiert und zur Ausreise in IS-Kampfgebiete motiviert worden sein.| 14.03.2017 10:45 Uhr

Jemen-Konflikt: Mehr als 1500 tote Kinder

Genf: Während des rund zweijährigen internationalen Konflikts im Jemen sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 1500 Kinder getötet worden. Wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef mitteilte, wurden fast 2500 weitere Minderjährige bei den Kämpfen verstümmelt. Zudem würden hunderte Kinder als Soldaten eingesetzt. Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsidenten Hadi gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen. Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe gegen die Aufständischen.| 14.03.2017 10:45 Uhr

Frauen verdienen weiter weniger als Männer

Berlin: Das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen ist im vergangenen Jahr etwas kleiner geworden. Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge verdienten weibliche Beschäftigte 2016 durchschnittlich 21 Prozent weniger pro Arbeitsstunde; im Vorjahr lag der Unterschied bei 22 Prozent. Die Statistiker führen das Lohngefälle zum Großteil auf strukturelle Gründe zurück. Dazu gehören Berufswahl, Position im Unternehmen und Arbeitszeiten. Allerdings verdienen Frauen laut Statistik auch bei ähnlicher Qualifikation und ähnlicher Arbeit durchschnittlich sechs Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.| 14.03.2017 10:45 Uhr