NDR Info Nachrichten vom 14.03.2017:

Türkei greift EU an

Ankara: Im Streit über Auftrittsverbote hat die türkische Regierung die Europäische Union scharf angegriffen. Die EU habe sich an die Seite der Niederlande gestellt, obwohl die Regierung in Den Haag Menschenrechte und europäische Werte verletzt habe, teilte das türkische Außenministerium mit und sprach von einer selektiven Anwendung der Grundrechte. Den EU-Appell an die Türkei, auf überzogene Aussagen und Handlungen zu verzichten, bezeichnete ein Sprecher als kurzsichtig und wertlos. Der türkische Präsident Erdogan hatte den Niederlanden wie auch zuvor den deutschen Behörden im Streit über abgesagte Wahlkampfauftritte türkischer Minister Nazi-Methoden vorgeworfen. Gestern Abend beschuldigte Erdogan Kanzlerin Merkel, den Terrorismus zu unterstützen, weil sie nicht gegen PKK-Kämpfer in Deutschland vorgehe. Regierungssprecher Seibert wies die Anschuldigungen umgehend als abwegig zurück.| 14.03.2017 09:45 Uhr

"Deutschsprachiger Islamkreis" verboten

Hildesheim: Das niedersächsische Innenministerium hat den Verein "Deutschsprachiger Islamkreis" verboten. Damit sei ein Hotspot der radikalen Salafistenszene in Deutschland zerschlagen, sagte Innenminister Pistorius. Im Zusammenhang mit dem Verbot durchsuchten mehr als 350 Einsatzkräfte die Moscheeräume des "Deutschsprachigen Islamkreises" sowie die Wohnungen von acht führenden Mitgliedern im Raum Hildesheim. In dem Verein sollen Muslime radikalisiert und zur Ausreise in IS-Kampfgebiete motiviert worden sein.| 14.03.2017 09:45 Uhr

Weg frei für Brexit-Antrag

London: In Großbritannien ist der Weg für den Austritt des Landes aus der Europäischen Union frei. Beide Kammern des Parlaments stimmten abschließend für das von der Regierung vorgelegte Brexit-Gesetz. Damit kann Premierministerin May nun offiziell den Antrag für den EU-Austritt stellen. Dies soll noch in diesem Monat geschehen. Danach haben beide Seiten zwei Jahre lang Zeit, die Details auszuhandeln. Die britische Regierung hatte bereits erklärt, dass sie einen harten Schnitt anstrebt. Sie will auch den gemeinsamen Binnenmarkt und die Zollunion verlassen.| 14.03.2017 09:45 Uhr

Volkswagen präsentiert Bilanz

Wolfsburg: Der Volkswagen-Konzern nennt heute Details zur Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr. 2016 hatte der Autobauer mit den Folgen des Abgas-Skandals zu kämpfen. Zudem wurde das Umbauprogramm "Zukunftspakt" auf den Weg gebracht. Dieser enthält einen strikten Sparkurs und soll die gewinnschwache Kernmarke rentabler machen. Die bereits bekannten Eckdaten zum Gesamtkonzern legen nahe, dass sich Volkswagen nach Bekanntwerden der Diesel-Affäre im September 2015 zuletzt relativ gut geschlagen hat. Mit einem Gewinn von gut fünf Milliarden Euro kehrte die VW-Gruppe 2016 in die schwarzen Zahlen zurück. Beim Absatz überholte das Unternehmen Toyota. Damit gilt VW inzwischen als der weltweit größte Autokonzern.| 14.03.2017 09:45 Uhr

Frauen verdienen weiter weniger als Männer

Berlin: Das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen ist im vergangenen Jahr etwas kleiner geworden. Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge verdienten weibliche Beschäftigte 2016 durchschnittlich 21 Prozent weniger pro Arbeitsstunde; im Vorjahr lag der Unterschied bei 22 Prozent. Die Statistiker führen das Lohngefälle zum Großteil auf strukturelle Gründe zurück. Dazu gehören Berufswahl, Position im Unternehmen und Arbeitszeiten. Allerdings verdienen Frauen laut Statistik auch bei ähnlicher Qualifikation und ähnlicher Arbeit durchschnittlich sechs Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.| 14.03.2017 09:45 Uhr