NDR Info Nachrichten vom 06.03.2017:

Nazivergleich: Türkische Gemeinde besorgt

Istanbul: Trotz der Kritik an seinem Nazi-Vergleich schließt der türkische Präsident Erdogan einen Besuch in Deutschland nicht aus. Wenn er in die Bundesrepublik kommen wolle, dann werde er das auch tun, sagte Erdogan am Abend in Istanbul. Sollte man ihn nicht reden lassen, werde er in der ganzen Welt einen Aufstand machen. Zudem erneuerte er seinen Vorwurf, die Bundesregierung arbeite mit Nazi-Methoden. Diese Anschuldigung wies der Vorsitzende der türkischen Gemeinde in Deutschland, Sofuoglu, entschieden zurück. Auf NDR Info sagte er, der Vergleich sei eine Entgleisung, der dem deutsch-türkischen Verhältnis nicht helfe. Man sollte sich hierzulande nicht auf dieses Niveau begeben, forderte Sofuoglu. Ähnlich hatte sich Bundesjustizminister Maas geäussert. Der Nazi-Vergleich sei abstrus, infam und abwegig.| 06.03.2017 07:45 Uhr

SPD bekommt Lob und Kritik für Agenda-Reform

Berlin: Die Gewerkschaften haben die Reformpläne von SPD-Kanzlerkandidat Schulz zu einem längeren "Arbeitslosengeld Eins" begrüßt. Diese seien ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Verdi-Chef Bsirske. Er finde es gut, dass Arbeitslose das ALG Eins länger bekommen sollten, wenn sie an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Hoffmann, erklärte im "Tagesspiegel", die SPD korrigiere damit einen Kardinalfehler der Agenda 2010. Deutliche Kritik kam dagegen von CSU-Landesgruppen-Chefin Hasselfeldt. Die SPD wolle Deutschland offenbar wieder zum kranken Mann Europas machen, sagte sie der "Passauer Neuen Presse." Die Sozialdemokraten wollen Details ihrer Pläne am Mittag vorstellen.| 06.03.2017 07:45 Uhr

Ulbig: Probleme mit Ausreisepflichtigen

Dresden: Sachsens Innenminister Ulbig geht davon aus, dass viele der bis Ende des Jahres eigentlich Ausreisepflichtigen in Deutschland bleiben. Zahlreiche der etwa 500.000 Betroffenen seien sogenannte Alt-Fälle, bei denen sich die Bearbeitung ihrer Asylanträge zum Teil schon seit Jahren hinziehe, sagte Ulbig der Zeitung "Die Welt". Der CDU-Politiker, der derzeit Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist, verwies darauf, dass sich die Menschen oftmals schon integriert hätten. Deshalb werde es besonders schwer, die Ausreise am Ende durchzusetzen, obwohl sie rechtsstaatlich notwendig sei.| 06.03.2017 07:45 Uhr

Paris: Republikaner beraten über Fall Fillon

Paris: In Frankreich will die Spitze der Konservativen heute über das weitere Vorgehen im Fall ihres Präsidentschaftskandidaten Fillon beraten. Dieser gilt als schwer angeschlagen, weil er mehrere Familienmitglieder zum Schein beschäftigt haben soll. Der frühere Regierungschef bekräftigte allerdings gestern Abend, er sehe keinen Grund, seine Kandidatur zurückzuziehen. Führende Konservative kündigten inzwischen an, die Chancen auf das Präsidentenamt notfalls mit einem Putsch gegen Fillon zu retten. Im Gespräch ist demnach, dass sich stattdessen Ex-Premierminister Juppé zur Wahl stellt.| 06.03.2017 07:45 Uhr

Fußball: HSV schlägt Hertha BSC

Zum Sport: In der Fußball-Bundesliga hat der Hamburger SV einen wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg erreicht. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol gewann ihr Heimspiel gegen Hertha BSC mit 1:0. Das Tor erzielte Albin Ekdal. In der Tabelle bleibt der HSV zwar auf dem Relegationsplatz 16, hat nach Punkten aber zum VfL Wolfsburg aufgeschlossen. Im zweiten Sonntagsspiel hatte zuvor Eintracht Frankfurt mit 1:2 gegen den SC Freiburg verloren.| 06.03.2017 07:45 Uhr