NDR Info Nachrichten vom 03.03.2017:

Türkei kritisiert Auftrittabsage

Ankara: Der Sprecher des türkischen Staatspräsidenten Erdogan hat die Absage des Auftritts von Justizminister Bozdag in Deutschland als Skandal bezeichnet. Das Verbot sei aus fadenscheinigen Gründen erfolgt. Damit komme das wahre Gesicht derjenigen offen zum Vorschein, die bei jeder Gelegenheit versuchten, der Türkei Lektionen in Demokratie und Meinungsfreiheit zu erteilen. Der Protest wurde auch dem deutschen Botschafter in Ankara vorgetragen. Bozdag wollte im baden-württembergischen Gaggenau sprechen, die Stadtverwaltung zog aber ihre Genehmigung wegen Sicherheitsbedenken zurück. Ein für Sonntag in Köln geplanter Auftritt des türkischen Wirtschaftsministers Zeybekçi findet ebenfalls nicht statt. Beide Politiker wollten unter den in Deutschland lebenden Türken für die Einführung des Präsidialsystems in der Türkei werben. Mitte April wird in einem Referendum darüber abgestimmt. Rund 1,4 Millionen Türken in Deutschland sind wahlberechtigt.| 03.03.2017 04:00 Uhr

Kanzlerin spricht mit tunesischer Spitze

Tunis: Am zweiten Tag ihres Besuchs in Nordafrika macht Bundeskanzlerin Merkel heute Station in Tunesien. Ähnlich wie zuvor in Ägypten will Merkel in Tunis über Migrations- und Sicherheitsfragen reden. Dazu sind Treffen mit Regierungschef Chahed und Staatschef Essebsi geplant. Die Kanzlerin will die nordafrikanischen Staaten als Partner in der Migrationspolitik gewinnen, um die Zahl der in Europa ankommenden Flüchtlinge zu verringern. Tunesien hat als einziges Land der Region nach dem sogenannten Arabischen Frühling 2011 demokratische Reformen eingeleitet. Wirtschaftliche Probleme und Terrorismus erschweren den Weg.| 03.03.2017 04:00 Uhr

Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet

Rom: Vor der Küste Libyens sind knapp tausend Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet worden. Die Menschen hätten sich an Bord von vier Schlauch- sowie zwei Holzbooten befunden, teilte die italienische Küstenwache mit. Den Angaben zufolge hat Italien seit Jahresbeginn bereits mehr als 13.400 Bootsflüchtlinge aufgenommen. Das ist ein Anstieg um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auf ihrer Flucht über das Mittelmeer sind seit Januar laut UNO mindestens 440 Flüchtlinge ums Leben gekommen oder gelten als vermisst.| 03.03.2017 04:00 Uhr

Russland-Ermittlungen ohne Sessions

Washington: US-Justizminister Sessions wird sich aus den Ermittlungen zur mutmaßlichen Beeinflussung der Präsidentenwahl durch Russland heraushalten. Sessions sagte, er halte sich für befangen. Der Minister steht in der Kritik, weil er sich noch vor seiner Amtseinführung zweimal mit dem russischen Botschafter in den USA getroffen hatte. In seiner Anhörung vor dem Senat verneinte er das jedoch. Die oppositionellen Demokraten fordern deshalb den Rücktritt des Ministers. Präsident Trump sprach Sessions sein Vertrauen aus. Nach Überzeugung der US-Geheimdienste haben Hacker aus Russland zugunsten von Trump in den Wahlkampf eingegriffen.| 03.03.2017 04:00 Uhr

Klage gegen hohe Kontogebühren

Berlin: Die Verbraucherzentralen ziehen nach Presseinformationen gegen mehrere Banken wegen zu hoher Kontogebühren vor Gericht. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten, reichte der Bundesverband Klagen gegen die Deutsche Bank und deren Tochter Postbank sowie gegen die Sparkasse Holstein ein. Deren Entgelte für ddie Basiskonten seien unangemessen. Kunden müssten dafür mehr zahlen als für vergleichbare andere Konten. Seit mehr als einem halben Jahr sind die Banken verpflichtet, jedem Bürger auf Wunsch ein Basiskonto einzurichten.| 03.03.2017 04:00 Uhr

Mehr Gewalt gegen Obdachlose

Berlin: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe beklagt eine zunehmende Gewalt gegen Obdachlose. Im vergangenen Jahr seien 17 auf der Straße lebende Frauen und Männer durch Gewalt ums Leben gekommen, schreibt die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf Zahlen der Arbeitsgemeinschaft. Die stellvertretende Geschäftsführerin, Rosenke, sagte der Zeitung, immer wieder hätten die Angriffe auf Wohungslose einen rechtsextremistischen Hintergrund.| 03.03.2017 04:00 Uhr

Niedersachsen zieht Mogel-Eier aus dem Verkehr

Hannover: Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Niedersachsen hat 235 000 falsch deklarierte Eier aus den Niederlanden aus dem Verkehr gezogen. Sie seien Kontrolleuren in mehreren Supermärkten aufgefallen, sagte Landwirtschaftsminister Meyer. Die Eier waren demnach als Freiland-Ware ausgezeichnet, obwohl in den Niederlanden wegen der Vogelgrippe seit mehr als zwölf Wochen Stallpflicht herrscht.| 03.03.2017 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: Nach Osten abziehend einige Schauer, nachfolgend trocken. Tiefstwerte 4 Grad auf Sylt, um 2 Grad entlang der Elbe bis 0 Grad in Ostwestfalen, im Oberharz und Hochsauerland etwas Frost. Am Tag Wechsel von Sonne und Wolken. Am Abend im Weser-Ems-Gebiet sowie im Münsterland etwas Regen. Maximal 7 Grad in Nordfriesland, um 10 Grad in Hamburg bis 12 Grad am Rhein. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend neben Wolken zeitweise Sonne bei 8 bis 16 Grad. Am Sonntag von Westen her leichter Regen, nach Osten hin teils sonnig, 6 bis 12 Grad.| 03.03.2017 04:00 Uhr