NDR Info Nachrichten vom 02.03.2017:

Deutscher Botschafter in Ankara einbestellt

Ankara: Nach dem Auftrittsverbot für zwei türkische Regierungsmitglieder in Deutschland ist der deutsche Botschafter in Ankara einbestellt worden. Das berichtet die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Hintergrund ist die Absage einer Veranstaltung mit dem türkischen Justizminister Bozdag durch die Stadt Gaggenau in Baden-Württemberg. Zur Begründung heißt es, die angemietete Festhalle, die Parkplätze und die Zufahrten reichten nicht aus, den Besucherandrang zu bewältigen. Außerdem hatte die Stadt Köln einen für Sonntag geplanten Auftritt des türkischen Wirtschaftsministers Zeybekci abgesagt. Beide Regierungsmitglieder wollten in Deutschland für eine Zustimmung zum Umbau der Türkei in eine Präsidialrepublik werben. Die Beziehungen beider Länder sind seit der Festnahme des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel angespannt.| 02.03.2017 19:15 Uhr

Merkel berät in Ägypten Flüchtlingsfragen

Kairo: Deutschland und Ägypten wollen in der internationalen Flüchtlingskrise enger zusammenarbeiten. Das sagten Bundeskanzlerin Merkel und Präsident al-Sisi bei einer Pressekonferenz in Kairo. Beide hatten zuvor über Fragen der Grenzsicherung, des Anti-Terrorkampfes sowie einer Verbesserung der Lebenssituation von Flüchtlingen in dem Land beraten. Die Europäische Union strebt mit den nordafrikanischen Ländern eine Übereinkunft an, ähnlich dem Flüchtlingspakt mit der Türkei. Bei dem Treffen zwischen Merkel und al-Sisi ging es zudem um die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder. Ägypten steckt in einer schweren Wirtschaftskrise und hofft auf Investitionen. Merkel wird von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet.| 02.03.2017 19:15 Uhr

Urteil zur Selbsttötung von Schwerstkranken

Leipzig: Das Bundesverwaltungsgericht hat das Recht von schwerkranken Patienten auf einen selbstbestimmten Tod gestärkt. Die Richter entschieden, der Staat dürfe in extremen Ausnahmefällen den Zugang zu einem verschreibungspflichtigen Betäubungsmittel nicht verwehren, das einem unheilbar kranken Patienten eine würdige und schmerzlose Selbsttötung ermöglicht. Voraussetzung sei, dass die Betroffenen wegen ihrer unerträglichen Leidenssituation frei und ernsthaft entschieden haben, ihr Leben beenden zu wollen, und ihnen keine zumutbare Alternative zur Verfügung stehe. Die Richter betonten den Ausnahmecharakter dieser Regelung nur für Extremfälle. Grundsätzlich sei es nach den Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes nicht möglich, den Erwerb einer tödlichen Dosis zum Zweck des Suizids zu erlauben.| 02.03.2017 19:15 Uhr

Gabriel trifft Poroschenko

Kiew: Der deutsche Außenminister Gabriel unterstützt die Idee, die OSZE-Mission im Osten der Ukraine zu verstärken. Nach einem Trefffen mit seinem ukrainischen Kollegen Klimkin sagte der SPD-Politiker, es gehe etwa um technisches Gerät zur Überwachung der Waffenruhe und mehr Beobachter. Am Abend sprach Gabriel auch mit dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko über den Krieg im Osten des Landes. Der Friedensprozess zwischen der Regierung in Kiew und den von Russland unterstützten Kämpfern kommt kaum voran. Eine von Deutschland und Frankreich angeregte neue Waffenruhe zwischen beiden Seiten wurde praktisch nicht beachtet. Seit 2014 starben in dem Krieg im Osten der Ukraine etwa 10.000 Menschen.| 02.03.2017 19:15 Uhr

3 Tote bei Lawinenunglück in Italien

Aosta: Bei einem Lawinenunglück in den italienischen Alpen sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen Fünf weitere wurden nach Angaben der Rettungskräfte verletzt. Die Helfer suchen nach weiteren Verschütteten. Bei den Todesopfern handele es sich um Skifahrer aus Deutschland, Belgien und Italien. Medienberichten zufolge sollen etwa 20 Skifahrer im Aostatal abseits der Piste gefahren sein, als sich ein Schneebrett löste.| 02.03.2017 19:15 Uhr