NDR Info Nachrichten vom 28.02.2017:

Fall Yücel Belastungsprobe für Beziehungen

Berlin: Bundesregierung, Parteien und Journalistenverbände kritisieren die Inhaftierung des deutschen Reporters Deniz Yücel in der Türkei. Kanzlerin Merkel nannte die Anordung der Untersuchungshaft bitter und enttäuschend. Der SPD-Außenpolitiker Annen sagte im Morgenmagazin von ARD und ZDF, der Fall habe das Potential, die eh schon sehr angespannten Beziehungen noch weiter zu belasten. Die Organisation Reporter ohne Grenzen forderte ein Eingreifen der Bundesregierung. Sie dürfe nichts unversucht lassen, um Yücel freizubekommen, sagte Geschäftsführer Mihr dem SWR. Ein Richter hatte gestern angeordnet, den deutschen Journalisten in Untersuchungshaft zu nehmen. Yücel hatte zuletzt über gehackte Emails von Energieminister Albayrak berichtet, einem Schwiegersohn von Präsident Erdogan. Darin ging es unter anderem um staatliche Kontrolle über die Medien.| 28.02.2017 09:45 Uhr

EU-Einigung zur Reform des Emissionshandels?

Brüssel: Die EU-Umweltminister sind zusammen gekommen, um über eine Reform des europäischen Emissionshandels zu diskutieren. Beobachter rechnen damit, dass sich die Ressortchefs auf eine gemeinsame Position beim Handel mit Rechten zum CO2-Ausstoß verständigen. Dann könnten die abschließenden Verhandlungen mit dem Europaparlament beginnen. Bundesumweltministerin Hendricks betonte in der "Rheinischen Post", die deutschen Unternehmen dürften im globalen Wettbewerb nicht gegenüber Konkurrenten aus Ländern benachteiligt werden, in denen keine Gebühren für Verschmutzungsrechte gezahlt werden müssten.| 28.02.2017 09:45 Uhr

UN-Sicherheitsrat berät Syriensanktionen

New York: Der UN-Sicherheitsrat will heute über Sanktionen gegen die syrische Regierung wegen des Einsatzes von Chemiewaffen abstimmen. Frankreich hat gemeinsam mit den USA und Großbritannien eine Resolution entworfen. Russland machte bereits in der vergangenen Woche deutlich, dass es sein Veto dagegen einlegen werde. Russland ist mit der syrischen Regierung verbündet. Die UN-Vetomächte USA, Frankreich und Großbritannien unterstützten in Syrien die bewaffnete Opposition. Den syrischen Regierungstruppen wird vorgeworfen, beispielsweise im Kampf um die Stadt Aleppo Chlorgas eingesetzt zu haben. Damaskus bestreitet das.| 28.02.2017 09:45 Uhr

Moscheeverein Fussilet 33 verboten

Berlin: Der islamistennahe Moscheeverein Fussilet 33 ist von der Innenbehörde verboten worden. Im Zusammenhang mit dem Verbot durchsuchte die Polizei am Morgen in Berlin 24 Wohnungen und Gebäude. Mehr als 400 Beamte waren im Einsatz. Die Gebetsräume waren nach Erkenntnissen der Ermittler Treffpunkt gewaltbereiter Islamisten. Auch der Attentäter vom Breidscheidplatz, Anis Amri verkehrte dort.| 28.02.2017 09:45 Uhr

Betriebsversammlung bei Blohm+Voss

Hamburg: Die knapp tausend Beschäftigten der Werft Blohm+Voss in der Hansestadt sind heute zu einer Betriebsversammlung eingeladen. Voraussichtlich wird der neue Eigentümer Lürssen erläutern, wie die Zukunft des Standortes Hamburg und der Arbeitsplätze aussehen soll. Spekulationen zufolge könnten mehrere hundert Jobs bei der Traditionswerft verloren gehen. Ursache für die Arbeitsplatzsorgen ist die schlechte Auftragslage.| 28.02.2017 09:45 Uhr

HH: Prozess um sexuelle Übergriffe an Silvester

Hamburg: Vor dem Landgericht der Hansestadt beginnt am Vormittag der voraussichtlich letzte Prozess um die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht vor einem Jahr. Ein 34-jähriger Iraner soll gemeinsam mit anderen Männern auf der Reeperbahn mehrere Frauen eingekreist, sexuell mißbraucht und bestohlen haben. In der Silvesternacht vor einem Jahr waren in Hamburg mehr als 400 Frauen Opfer sexueller Übergriffe oder von Raubtaten geworden. Tatorte waren vor allem die Reeperbahn und der Jungfernstieg.| 28.02.2017 09:45 Uhr