NDR Info Nachrichten vom 28.02.2017:

Deutsche Kritik an Yücel-Inhaftierung

Berlin: Der Fall des inhaftierten Welt-Journalisten Deniz Yücel sorgt für neue Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei. Kanzlerin Merkel kritisierte die Entscheidung der Justiz, Untersuchungshaft gegen den 43-jährigen anzuordnen. Sie nannte diese Nachricht bitter und enttäuschend. Merkel kündigte an, sich für eine faire Behandlung und eine Freilassung Yücels einzusetzen. Außenminister Gabriel sagte, der Fall werfe ein grelles Schlaglicht darauf, wie unterschiedlich beide Länder rechtsstaatliche Grundsätze anwendeten. Der deutsch-türkische Korrespondent war vor zwei Wochen festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Terrorpropaganda und Aufstachelung zur Gewalt vor. Gestern Abend verhängte schließlich ein Richter Untersuchungshaft. Yücel hatte über gehackte E-Mails von Energieminister Albayrak berichtet, einem Schwiegersohn von Präsident Erdogan. Darin ging es unter anderem um eine Beeinflussung der Öffentlichkeit etwa durch falsche Twitter-Nachrichten.| 28.02.2017 08:45 Uhr

Moscheeverein Fussilet 33 verboten

Berlin: Der islamistennahe Moscheeverein Fussilet 33 ist von der Innenbehörde verboten worden. Im Zusammenhang mit dem Verbot durchsuchte die Polizei am Morgen in Berlin 24 Wohnungen und Gebäude. Mehr als 400 Beamte waren im Einsatz. Die Gebetsräume waren nach Erkenntnissen der Ermittler Treffpunkt gewaltbereiter Islamisten. Auch der Attentäter vom Breidscheidplatz, Anis Amri verkehrte dort.| 28.02.2017 08:45 Uhr

EU-Einigung zur Reform des Emissionshandels?

Brüssel: Die EU-Umweltminister diskutieren heute eine Reform des europäischen Emissionshandels. Beobachter rechnen damit, dass sich die Ressortchefs auf eine gemeinsame Position beim Handel mit Rechten zum CO2-Ausstoß verständigen. Dann könnten die abschließenden Verhandlungen mit dem Europaparlament beginnen. Bundesumweltministerin Hendricks betonte in der "Rheinischen Post", die deutschen Unternehmen dürften im globalen Wettbewerb nicht gegenüber Konkurrenten aus Ländern benachteiligt werden, in denen keine Gebühren für Verschmutzungsrechte gezahlt werden müssten.| 28.02.2017 08:45 Uhr

UN-Sicherheitsrat berät Syriensanktionen

New York: Der UN-Sicherheitsrat will heute über Sanktionen gegen die syrische Regierung wegen des Einsatzes von Chemiewaffen abstimmen. Frankreich hat gemeinsam mit den USA und Großbritannien eine Resolution entworfen. Russland machte bereits in der vergangenen Woche deutlich, dass es sein Veto dagegen einlegen werde. Russland ist mit der syrischen Regierung verbündet. Die UN-Vetomächte USA, Frankreich und Großbritannien unterstützten in Syrien die bewaffnete Opposition. Den syrischen Regierungstruppen wird vorgeworfen, beispielsweise im Kampf um die Stadt Aleppo Chlorgas eingesetzt zu haben. Damaskus bestreitet das.| 28.02.2017 08:45 Uhr

HH: Prozess um sexuelle Übergriffe an Silvester

Hamburg: Vor dem Landgericht der Hansestadt beginnt am Vormittag der voraussichtlich letzte Prozess um die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht vor einem Jahr. Ein 34-jähriger Iraner soll gemeinsam mit anderen Männern auf der Reeperbahn mehrere Frauen eingekreist, sexuell mißbraucht und bestohlen haben. In der Silvesternacht vor einem Jahr waren in Hamburg mehr als 400 Frauen Opfer sexueller Übergriffe oder von Raubtaten geworden.| 28.02.2017 08:45 Uhr

FC St. Pauli deklassiert Karlsruhe

Zum Sport: In der Zweiten Fußball-Bundesliga hat der FC St. Pauli zum ersten Mal seit dem vergangenen September die Abstiegszone verlassen. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen besiegte den Karlsruher SC am Abend klar mit 5:0. Die Tore erzielten Möller Daehli, Sobota und dreimal Bouhaddouz. Nach dem Sieg steht St. Pauli jetzt auf Platz 15.| 28.02.2017 08:45 Uhr