NDR Info Nachrichten vom 24.01.2017:

Gabriel verzichtet auf Kanzlerkandidatur

Berlin: Sigmar Gabriel verzichtet auf die SPD-Kanzlerkandidatur und gibt auch das Amt des Parteichefs ab. Herausforderer von Bundeskanzlerin Merkel bei der Bundestagswahl und neuer Vorsitzender der Sozialdemokraten soll der bisherige Präsident des EU-Parlaments, Schulz, werden. Gabriel erklärte, die Kandidatur und die Übernahme des Parteivorsitzes durch Schulz dokumentiere den Willen für einen echten Neubeginn in Deutschland und Europa. Es gehe darum, den Angriffen der neuen US-Regierung selbstbewusst entgegen zu treten. Der scheidende SPD-Chef kritisierte zugleich die Kanzlerin. Die Politik Merkels habe entscheidend zu den immer tieferen Krisen in der EU seit 2008 begetragen. Eine Folge dessen sei die Stärkung antieuropäischer populistischer Parteien gewesen, so der Vizekanzler.| 24.01.2017 19:45 Uhr

Sellering und Weil zollen Gabriel Respekt

Schwerin: Führende SPD-Politiker im Norden haben Parteichef Gabriel Respekt für seine Entscheidung gezollt. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Sellering sagte, es sei ein Zeichen menschlicher Größe, in einer solchen Situation einen Schritt zurückzutreten und einem anderen die Kanzlerkandidatur zu überlassen. Als Parteivorsitzender habe Gabriel die SPD durch schwierige Zeiten geführt, so Sellering. Diese Verdienste blieben. Ähnlich äußerte sich Niedersachsens Ministerpräsident Weil. Er halte Schulz für eine gute Wahl als SPD-Kanzlerkandidat. Schulz verfüge über den unschätzbaren Vorzug, Menschen durch eine klare Haltung und durch seine Leidenschaft zu begeistern, betonte Weil.| 24.01.2017 19:45 Uhr

Wehrbeauftragter kritisiert zu langsame Reform

Berlin: Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Bartels, beklagt ein zu langsames Tempo bei der Umsetzung der Bundeswehr-Reform. Die Soldatinnen und Soldaten hätten mit einer wachsenden Belastung durch zahlreiche Einsätze zu kämpfen. Die geplante Aufstockung von Personal und Material komme bei der Truppe jedoch noch nicht an, sagte Bartels bei der Vorstellung seines Jahresberichts. Er zeigte kein Verständnis dafür, dass beispielsweise der Kauf von 100 gebrauchten Panzern sieben Jahre dauern solle.| 24.01.2017 19:45 Uhr

Brexit-Gesetz innerhalb der nächsten Tage

London: Die britische Regierung will in den nächsten Tagen einen Gesetzentwurf vorlegen, um das Parlament über den EU-Austritt des Landes abstimmen zu lassen. Brexit-Minister Davis sagte, das Gesetz werde ausschließlich dem Zweck dienen, der Regierung die Vollmacht für die Austrittserklärung zu übertragen. Gleichzeitig warnte er die Abgeordneten davor, die Abstimmung zu nutzen, um den Brexit zu verzögern. Oppositionsführer Corbyn von der Labour-Partei kündigte auf Twitter an, die geplante EU-Austrittserklärung der Regierung nicht zu blockieren. Labour respektiere den Ausgang des Referendums. Das höchste britische Gericht hatte heute entschieden, dass die Regierung die Zustimmung des Parlaments benötigt, um den Austritt aus der EU einzuleiten.| 24.01.2017 19:45 Uhr

Trump reaktiviert umstrittene Pipeline-Projekte

Washington: US-Präsident Trump will den Bau von zwei umstrittenen Pipeline-Projekten wieder aufnehmen. Der Republikaner unterzeichnete entsprechende Anordnungen für die Ölpipelines Keystone und Dakota Access. Die Bedingungen für den Weiterbau sollen demnach noch verhandelt werden. Trumps Vorgänger Obama hatte die Keystone-Pipeline wegen Umweltbedenken verhindert. Für Dakota Access prüfte die US-Armee auf Anweisung der Regierung zuletzt eine alternative Route. Hintergrund waren monatelange Proteste. Ureinwohner fürchteten um ihre heiligen Stätten und um die Wasserversorgung in der Region.| 24.01.2017 19:45 Uhr

Staatsakt für Herzog

Berlin: Zwei Wochen nach dem Tod des früheren Bundespräsidenten Herzog haben seine Familie und politische Wegbegleiter mit einem Staatsakt Abschied genommen. Bundespräsident Gauck sagte in seiner Trauerrede im Berliner Dom, Herzog habe den Deutschen gutgetan. EU-Ratspräsident Tusk betonte, die "Ruckrede" von 1997 lasse sich heute in weiten Teilen auf die gegenwärtige Lage der Europäischen Union übertragen. Auch durch die EU müsse ein Ruck gehen. Herzog war am 10. Januar im Alter von 82 Jahren gestorben. Er hatte von 1994 bis 1999 das Amt des Bundespräsidenten inne.| 24.01.2017 19:45 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Nachts vor allem in Niedersachsen gebietsweise Nebel, in Vorpommern etwas Niederschlag, Tiefstwerte plus 2 bis minus 6 Grad. Morgen anfangs noch örtlicher Nebel, danach von Südwesten her aufgelockert mit teils sonnigen Phasen, Höchstwerte minus 1 bis plus 3 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag meist viel Sonne und trocken bei 0 bis 4 Grad.| 24.01.2017 19:45 Uhr