NDR Info Nachrichten vom 24.01.2017:

Brexit-Gesetz innerhalb der nächsten Tage

London: Die britische Regierung will in den nächsten Tagen einen Gesetzentwurf vorlegen, um das Parlament über den EU-Austritt des Landes abstimmen zu lassen. Brexit-Minister Davis sagte, das Gesetz werde ausschließlich dem Zweck dienen, der Regierung die Vollmacht für die Austrittserklärung zu übertragen. Gleichzeitig warnte er die Abgeordneten davor, die Abstimmung zu nutzen, um den Brexit zu verzögern. Oppositionsführer Corbyn von der Labour-Partei kündigte auf Twitter an, die geplante EU-Austrittserklärung der Regierung nicht zu blockieren. Labour respektiere den Ausgang des Referendums. Das höchste britische Gericht hatte heute entschieden, dass die Regierung die Zustimmung des Parlaments benötigt, um den Austritt aus der EU einzuleiten.| 24.01.2017 14:45 Uhr

Wehrbeauftragter kritisiert zu langsame Reform

Berlin: Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Bartels, beklagt ein zu langsames Tempo bei der Umsetzung der Bundeswehr-Reform. Die Soldatinnen und Soldaten hätten mit einer wachsenden Belastung durch zahlreiche Einsätze zu kämpfen. Die geplante Aufstockung von Personal und Material komme bei der Truppe jedoch noch nicht an, sagte Bartels bei der Vorstellung seines Jahresberichts. Er zeigte kein Verständnis dafür, dass beispielsweise der Kauf von 100 gebrauchten Panzern sieben Jahre dauern solle. Trotz rückläufiger Personalzahlen erreichten Bartels im vergangenen Jahr deutlich mehr Anliegen von Soldatinnen und Soldaten. Überwiegend sei es darin um Überlastung und die Flüchtlingshilfe gegangen.| 24.01.2017 14:45 Uhr

Staatsakt für Roman Herzog

Berlin: Mit einem Trauergottesdienst und einem Staatsakt hat Deutschland heute seines verstorbenen früheren Bundespräsidenten Herzog gedacht. Bundespräsident Gauck würdigte seinen Amtsvorgänger. Herzog habe politisch und ethisch einen klaren Kompass gehabt. Seine Präsidentschaft habe Deutschland gut getan. EU-Ratspräsident Tusk sagte, Herzogs "Ruck-Rede" 1997 habe über die Grenzen Deutschlands hinaus breiten Widerhall erfahren. Seine Botschaft sollten sich die Menschen zu Herzen nehmen, denn auch durch Europa müsse ein Ruck gehen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm, würdigte Herzog als Botschafter der Versöhnung. Roman Herzog war vor zwei Wochen im Alter von 82 Jahren gestorben. Er war von 1994 bis "99 Bundespräsident.| 24.01.2017 14:45 Uhr

Überwachung der Waffenruhe in Syrien geplant

Astana: Russland, die Türkei und der Iran wollen die Waffenruhe in Syrien überwachen. Wie es nach zweitägigen Beratungen in Kasachstan in einer Abschlusserklärung heißt, wollen die drei Staaten durch den Einfluss auf die Konfliktparteien versuchen, die Feuerpause zu festigen. Vertreter der syrischen Opposition und der Führung in Damaskus unterzeichneten die Erklärung allerdings nicht. Russland und der Iran stehen auf Seiten der syrischen Regierung; die Türkei unterstützt die Gegner des Assad-Regimes. Alle drei Staaten hatten das Treffen in Astana initiiert. Formelle Friedensverhandlungen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen sind für Februar in Genf geplant.| 24.01.2017 14:45 Uhr

"Toni Erdmann" für Oscar nominiert

Los Angeles: Der Film "Toni Erdmann" von Regisseurin Maren Ade ist für den Oscar nominiert. Das gab die Oscar-Akademie heute bekannt. In der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" sind außerdem nominiert: "Land of Mine" aus Dänemark, "A Man called Ove" aus Schweden, "The Salesman" aus dem Iran und "Tanna" aus Australien. Der letzte deutsche Film, der für den Auslands-Oscar nominiert wurde, war 2010 "Das weiße Band" von Michael Haneke. Die Oscar-Verleihung findet am 26. Februar statt.| 24.01.2017 14:45 Uhr