NDR Info Nachrichten vom 19.01.2017:

Bundestag billigt Freigabe von Cannabis

Berlin: Der Bundestag hat die Freigabe von Cannabis auf Rezept beschlossen. Dem Gesetzentwurf stimmten alle Fraktionen zu. Die Regelung richtet sich an Schwerkranke. Sie sollen künftig vom Arzt ein Rezept für cannabishaltige Arzneimittel bekommen, etwa um Schmerzen infolge einer Krebsbehandlung zu lindern. Die Kosten übernimmt dann die Krankenkasse. Der Cannabisanbau wird laut Gesetz staatlich organisiert. Eine Agentur beim Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte soll die Kontrolle übernehmen. Sie wird die Pflanzen kaufen und an Hersteller und Apotheken abgeben. Cannabis kommt als Heilmittel bislang nur mit einer Ausnahmegenehmigung zum Einsatz.| 19.01.2017 14:45 Uhr

Linke zu Winterkorn: keine neuen Erkenntnisse

Berlin: Der ehemalige Chef des Volkswagen-Konzerns, Winterkorn, hat erneut bestritten, frühzeitig von Abgasmanipulationen gewusst zu haben. Winterkorn hatte am Vormittag im Abgas-Untersuchungsaussschuss des Bundestages als Zeuge ausgesagt. Er betonte, dass er die deutschen Behörden nach Bekanntwerden der Vorwürfe in den USA schnell informiert habe. Er könne sich nicht erklären, wieso er erst im September 2015 eindeutig von den Manipulationen erfahren habe, so Winterkorn. Viele Fragen lies er mit Verweis auf laufende Ermittlungen unbeantwortet. Der Ausschussvorsitzende, Behrens, von den Linken, sagte im Anschluss, die Anhörung habe keine grundlegenden neuen Erkenntnisse gebracht. Er vermute, dass Winterkorn in weiten Teilen mehr wisse, als er sage.| 19.01.2017 14:45 Uhr

Italien - Lawine begräbt Menschen im Hotel

Rom: In Mittelitalien hat eine Lawine ein Hotel mit möglicherweise 30 Menschen unter sich begraben. Eine Serie von Erdbeben hatte die Schneemassen am Gran-Sasso-Massiv ins Rutschen gebracht. Helfer berichten, aus dem verschütteten Hotel seien keine Rufe oder ähnliches zu vernehmen. Wegen des Schnees hatten zeitweise keine Rettungsfahrzeuge zum Unglücksort vordringen können. Nach wie vor kommen die Bergungsarbeiten nur langsam voran. Die Erdstöße, die gestern die Abruzzen und benachbarte Regionen erschüttert hatten, erreichten eine Stärke über 5 und waren noch in der 150 Kilometer entfernten italienischen Hauptstadt Rom zu spüren.| 19.01.2017 14:45 Uhr

Deutlich mehr Hackerangriffe auf Nato

Brüssel: Die Nato sieht sich nach eigenen Angaben immer mehr Hackerangriffen ausgesetzt. Generalsekretär Stoltenberg sagte der Zeitung "Die Welt", im vergangenen Jahr habe es im Durchschnitt jeden Monat etwa 500 bedrohliche Cyberangriffe auf Einrichtungen des Bündnisses gegeben. Im Vergleich zu 2015 sei das ein Anstieg um 60 Prozent. Der große Umfang vieler Attacken mache deutlich, dass sie nicht von Privatpersonen ausgehen, sondern von staatlichen Institutionen anderer Länder. Stoltenberg kündigte an, dass die Abwehr von Hackerangriffen beim nächsten Nato-Gipfel eine wichtige Rolle spielen wird.| 19.01.2017 14:45 Uhr

Westafrika - Angespannte Situation in Gambia

Banjul: Die Lage im westafrikanischen Gambia ist weiterhin brisant. An der Grenze stehen nach wie vor Soldaten aus Nachbarstaaten bereit, um den abgewählten Präsidenten Jammeh zum Amtsverzicht zu zwingen. Das Militär Gambias und auch die Polizei sollen sich mittlerweile von ihm losgesagt haben. Wahlsieger Adama Barrow will sich noch heute als neues Staatsoberhaupt vereidigen lassen. Jammeh ist seit einem Putsch 1994 an der Macht und wegen seines autoritären Regierungsstils umstritten. Das Auswärtige Amt in Berlin verbreitete eine Reisewarnung und warnt vor möglichen Ausschreitungen und Unruhen in Gambia.| 19.01.2017 14:45 Uhr