NDR Info Nachrichten vom 10.01.2017:

Schärfere Gesetze gegen Gefährder

Berlin: Die Große Koalition hat schärfere Gesetze gegen sogenannte Gefährder angekündigt. Wie die Minister für Inneres und Justiz, de Maizière und Maas, nach einem Treffen mitteilten, sollen die Voraussetzungen für die Abschiebehaft erleichtert werden. Zudem sei die Einführung von elektronischen Fußfesseln für potentielle Terroristen geplant. Vereinbart wurde demnach auch, den Druck auf die Länder zu erhöhen, die abgelehnte Asylbewerber nicht zurücknehmen wollen. Justizminister Maas erklärte, ein Fall Amri dürfe sich in Deutschland nicht wiederholen. Der Tunesier hatte vor gut drei Wochen auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin zwölf Menschen getötet. Er galt als Gefährder und hätte Deutschland verlassen müssen. Seine Abschiebung war gescheitert, weil er keine gültigen Ausweisdokumente hatte.| 10.01.2017 20:00 Uhr

Roman Herzog ist tot - "Kritischer Geist und Vordenker"

Berlin: Politik, Justiz und Kirchen haben das Lebenswerk des verstorbenen Alt-Bundespräsidenten Roman Herzog gewürdigt. Herzog habe in seiner Amtszeit als freiheitsliebender, kritischer Geist und Vordenker Maßstäbe gesetzt, sagte Bundespräsident Gauck. Kanzlerin Merkel nannte den Verstorbenen einen Patrioten, der Deutschland in vielfacher Weise gedient habe. Das Bundesverfassungsgericht, an dessen Spitze Herzog von 1987 bis 1994 stand, erklärte, auch in teilweise turbulenten Zeiten habe er das Gericht mit großer innerer Souveränität herausragend geführt. Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche, des Zentralrats der Juden und des Zentralrats der Muslime, erinnerten ebenfalls an die Verdienste Roman Herzogs, der im Krankenhaus in Bad Mergentheim im Alter von 82 Jahren gestorben ist. Er war von 1994 bis 1999 der siebte Bundespräsident.| 10.01.2017 20:00 Uhr

VW-Mitarbeiter bieten sich FBI als Kronzeugen an

Hamburg: Mindestens fünf VW-Mitarbeiter aus Wolfsburg haben sich nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung dem FBI als Kronzeugen in der Abgasaffäre zur Verfügung gestellt. Einige Aussagen belasten demnach den früheren Konzernchef Winterkorn und den noch amtierenden VW-Markenvorstand Diess stark. Den Recherchen zufolge hat das FBI mithilfe der Kronzeugen den Ablauf einer Sitzung in der VW-Unternehmenszentrale Ende Juli 2015 rekonstruiert. Dabei sollen die verbotenen Abschalteinrichtungen Winterkorn und Diess ausführlich beschrieben worden sein. Beide seien von der Existenz der illegalen Software nicht überrascht gewesen, berichteten Teilnehmer der Sitzung. Laut FBI wurde an diesem Tag beschlossen, die Manipulationen der Abgaswerte weiter zu vertuschen. Volkswagen hatte bisher immer beteuert, dass es den Betrug den US-Behörden gegenüber sofort eingeräumt habe, nachdem der Vorstand davon erfahren hatte.| 10.01.2017 20:00 Uhr

Grüne legen Wahlkampf-Kurs fest

Berlin: Die Grünen wollen trotz der aktuellen Debatte über die innere Sicherheit im Bundestagswahlkampf nicht allein auf dieses Thema setzen. Der Vorsitzende Özdemir sagte, seine Partei habe nicht die Illusion, damit in Scharen Wähler gewinnen zu können. Im Mittelpunkt des Grünen-Wahlkampfs werde der Klimawandel stehen. Der Bundesvorstand hat während einer Klausurtagung ein Eckpunktepapier beschlossen. Danach treten die Grünen unter anderem dafür ein, den Verfassungsschutz neu zu ordnen und die Verantwortung des Bundes zu erhöhen. Eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen lehnen sie ab.| 10.01.2017 20:00 Uhr

Doppelanschlag in Kabul

Kabul: Die afghanische Hauptstadt ist von zwei Anschlägen erschüttert worden. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens 28 Menschen getötet. Regierungsvertretern zufolge sprengte sich zunächst ein Selbstmordattentäter in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Kabul in die Luft. Unmittelbar darauf habe ein weiterer Mann eine Autobombe gezündet. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu den Taten. Ziel der Attacke sei der afghanische Geheimdienst NDS gewesen, heißt es.| 10.01.2017 20:00 Uhr

FIFA beschließt größere WM

Zürich: An der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft nehmen künftig deutlich mehr Länder teil. Der Weltverband FIFA beschloss, die Zahl der Teilnehmer von 32 auf 48 aufzustocken. Die Entscheidung gilt von der WM 2026 an. FIFA-Präsident Infantino sagte, damit werde man der globalen Dimension des Fußballs gerecht. In Deutschland gab es Kritik an dem Beschluss.| 10.01.2017 20:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: Nachts Tiefstwerte von West nach Ost plus 4 bis minus 8 Grad. Morgen zeitweise kräftiger Regen oder Schneeregen, in Mecklenburg-Vorpommern Schnee. Temperaturen von 1 bis 8 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag zeitweise Regen oder Graupel, 3 bis 6 Grad.| 10.01.2017 20:00 Uhr