NDR Info Nachrichten vom 10.01.2017:

Trauer um Altbundespräsident Herzog

Berlin: Deutschland trauert um Alt-Bundespräsident Roman Herzog. Der CDU-Politiker starb in der vergangenen Nacht im Alter von 82 Jahren. Herzog stand von 1994 bis "99 an der Spitze der Bundesrepublik. Als ein Höhepunkt seiner Amtszeit gilt seine sogenannte Ruck-Rede, in der er vor einer Reformmüdigkeit der Deutschen warnte. Seine politische Karriere hatte Herzog in den 70er Jahren zunächst als Staatssekretär und später als Bildungs- und als Innenminister in Baden-Württemberg begonnen. Von 1987 bis "94 stand er an der Spitze des Bundesverfassungsgerichts. Bundespräsident Gauck würdigte seinen Amtsvorgänger als großen Staatsmann und überzeugten Europäer. Er habe Maßstäbe gesetzt, an denen sich künftige Generationen ausrichten könnten. Kanzlerin Merkel erklärte, Deutschland verliere einen hochbeliebten Altbundespräsidenten und verdienten Patrioten. SPD-Chef Gabriel betonte, Herzog habe das Land hervorragend nach innen und nach außen vertreten.| 10.01.2017 14:15 Uhr

Mädchen müssen am Schwimmunterricht teilnehmen

Straßburg: Schulen dürfen muslimische Mädchen zum gemischten Schwimmunterricht verpflichten. Das entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Zwar schränke die Teilnahmepflicht die Religionsfreiheit ein, heißt es in der Begründung. Das staatliche Interesse einer sozialen Integration durch den gemeinsamen Unterricht mit Jungen rechtfertige aber, die religiös begründete Bitte der Eltern um Befreiung abzulehnen. Im konkreten Fall hatten zwei muslimische Familien in Basel ihre Töchter vom Schwimmunterricht abgemeldet. Die Behörden verhängten daraufhin Bußgelder. Klagen dagegen hatten Schweizer Gerichte abgelehnt.| 10.01.2017 14:15 Uhr

Weber: EVP-Kandidat soll EU-Präsident werden

Brüssel: Im Streit über die Neuwahl des EU-Parlamentspräsidenten hat der Fraktionschef der Christdemokraten, Weber, Sozialdemokraten und Liberale angegriffen. Weber sagte, beide Fraktionen hätten die bisherige Vereinbarung zur Zusammenarbeit gebrochen und trügen damit die Verantwortung, falls Populisten und Extremisten im EU-Parlament mehr Einfluss gewönnen. In einer Woche wird entschieden, wer Nachfolger des bisherigen Präsidenten Schulz wird. Webers Europäische Volkspartei EVP pocht auf eine Vereinbarung von 2014, wonach Schulz nach der ersten Hälfte der Legislaturperiode das Amt an einen Christdemokraten abgeben sollte. Sozialdemokraten und Liberale haben beide eigene Kandidaten aufgestellt.| 10.01.2017 14:15 Uhr

Ryanair in Europa erstmals Nummer 1

Frankfurt am Main: Der Lufthansa-Konzern ist nicht mehr Marktführer im europäischen Luftverkehr. Die Gesellschaft mit ihren Tochter-Airlines Eurowings, Swiss und Austrian beförderte im vergangenen Jahr fast 110 Millionen Passagiere. Das ist zwar ein Plus von zwei Prozent. Allerdings ist der irische Billigflieger Ryanair deutlich stärker gewachsen und mit 117 Millionen Passagieren neue Nummer eins in Europa. Hintergrund ist vor allem, dass Ryanair zunehmend große Flughäfen ansteuert. So ist die Airline zuletzt auch in Hamburg stark gewachsen. Auf Platz drei in Europa landeten British Airways und die spanische Iberia, die zum selben Konzern gehören.| 10.01.2017 14:15 Uhr

Unwort des Jahres: Volksverräter

Darmstadt: Das Unwort des Jahres 2016 lautet "Volksverräter". Das hat eine Jury aus Sprachwissenschaftlern bekanntgegeben. Zur Begründung heißt es, das Wort "Volksverräter sei ein Erbe von Diktaturen, unter anderem der Nationalsozialisten. Es sei undifferenziert und diffamierend und nicht geeignet für die in der Demokratie notwendigen Diskussionen. Der Begriff wurde im vergangenen Jahr vor allem von Anhängern der AfD oder der Pegida-Bewegung benutzt, um Kritik an der Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Merkel und der Bundesregierung zu äußern.| 10.01.2017 14:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,2 Prozent auf 11.585 Punkte. Der Euro wird mit einem Dollar 05 66 gehandelt.| 10.01.2017 14:15 Uhr