NDR Info Nachrichten vom 09.01.2017:

Berlin: Die Große Koalition steuert einen verschärften Umgang mit islamistischen Gefährdern an. So sollen Ausländer, denen die Behörden einen Anschlag zutrauen, länger in Abschiebehaft genommen werden können. Justizminister Maas zeigte sich auch offen dafür, die Verpflichtung zum Tragen einer Fußfessel für Gefährder zu erweitern. Er und Bundesinnenminister de Maizière wollen morgen über Konsequenzen aus dem Anschlag von Berlin beraten. Auf der Jahrestagung des Deutschen Beamtenbundes in Köln sagte Kanzlerin Merkel, die Ereignisse mahnten die Politik schnell zu handeln und nicht nur in Ankündigungen stecken zu bleiben. Leitsatz sei dabei, Sicherheit in Freiheit zu garantieren.| 09.01.2017 20:00 Uhr

Detroit: Im Zuge des Abgasskandals haben die US-Behörden einen VW-Manager angeklagt. Der Staatsanwaltschaft zufolge muss er noch heute vor Gericht erscheinen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Ihm wird unter anderem Verschwörung und Betrug vorgeworfen. Der Beschuldigte war dafür zuständig, dass Volkswagen in den USA die gesetzlichen Vorgaben einhält. Als die amerikanische Umweltbehörde im Sommer 2015 wegen der zweifelhaften Abgaswerte Erklärungen verlangte, soll er die Beamten belogen haben. Erst im September gab Volkswagen zu, mit einer illegalen Software zu arbeiten. Das FBI erhebt auch gegen das Top-Management von Volkswagen schwere Vorwürfe. Der Vorstand in Wolfsburg habe seit Juli 2015 von der Betrugssoftware gewußt. Statt aufzuklären, habe Volkswagen versucht, den Skandal weiter zu verschleiern.| 09.01.2017 20:00 Uhr

Brüssel: Der neue EU-Haushaltskommissar Oettinger wird zur Stunde von Abgeordneten des Europaparlaments befragt. Die Anhörung soll mehrere Stunden dauern. Zu Beginn entschuldigte sich Oettinger noch einmal für seine abschätzigen Äußerungen über Chinesen. Er hatte sie in einer Rede vor Hamburger Unternehmern als Schlitzaugen bezeichnet. Kritische Fragen werden auch zu Oettingers Privatflug mit einem Lobbyisten erwartet. Wegen der beiden Affären hatten zahlreiche EU-Abgeordnete Zweifel an seiner Eignung geäußert. Oettinger war am 1. Januar vom Digital- zum Haushaltskommissar aufgestiegen. Das Europaparlament kann die Entscheidung von Kommissionspräsident Juncker nicht rückgängig machen.| 09.01.2017 20:00 Uhr

Ankara: In der Türkei hat das Parlament seine Debatte über das von Staatschef Erdogan angestrebte Präsidialsystem aufgenommen. Erdogan wäre bei einer Annahme der Verfassungsreform nicht nur Präsident, sondern auch Regierungschef. Das würde seine Macht weiter stärken. Er könnte die Minister auswählen, ohne auf die Zustimmung des Parlaments angewiesen zu sein. Um die Reform durchzusetzen, ist die islamisch-konservative Regierungspartei AKP auf Stimmen der ultranationalistischen Partei MHP angewiesen. Die Opposition kritisiert, dass mit der Reform der Weg für eine Ein-Mann-Diktatur in der Türkei freigemacht werden solle. Kurz vor Beginn der Debatte hatte die Polizei vor dem Parlamentsgebäude in Ankara eine Demonstration gegen die geplante Verfassungsreform mit Tränengas und Wasserwerfern aufgelöst.| 09.01.2017 20:00 Uhr

Zum Sport: Silvia Neid ist von der FIFA als Welttrainerin des Jahres ausgezeichnet worden. Die 52-jährige erhielt die Ehrung bereits zum dritten Mal. Vor knapp fünf Monaten hatte Neid mit den deutschen Fußball-Frauen olympisches Gold gewonnen. Danach trat sie zurück. Zum vierten Mal zum Weltfußballer des Jahres wurde auf der FIFA-Gala der Portugiese Cristiano Ronaldo gewählt. Bei den Frauen setzte sich die US-Amerikanerin Carli Lloyd erneut durch.| 09.01.2017 20:00 Uhr

Stuttgart: Der Schauspieler und frühere Tatort-Kommissar Dietz-Werner Steck ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb er am 31. Dezember im Alter von 80 Jahren. Steck wurde einem Millionenpublikum vor allem als Hauptkommissar Bienzle bekannt, den er von 1992 bis 2007 im Stuttgarter Tatort verkörperte.| 09.01.2017 20:00 Uhr

Das Wetter: Nachts von Westen her Regen, zum Morgen Ostniedersachsen, Ostholstein und Westmecklenburg erreichend, dort teils Schneeregen. Tiefstwerte plus 3 bis minus 4 Grad. Morgen wolkenreich und gebietsweise Regen, in Vorpommern sowie später an Ems freundlicher. Höchstwerte minus 1 bis plus 6 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch vermehrt Regen, im Oberharz Schnee, 2 bis 8 Grad. Am Donnerstag Regen-, Schneeregen- oder Graupelschauer, bei 3 bis 6 Grad.| 09.01.2017 20:00 Uhr