NDR Info Nachrichten vom 06.01.2017:

CSU berät über Obergrenzen-Streit

Seeon: In Oberbayern haben die Bundestagsabgeordneten der Christsozialen ihre Klausurtagung fortgesetzt. Ein Thema ist auch heute der Streit mit der Schwesterpartei CDU über eine Obergrenze für Flüchtlinge. Ein Kompromissvorschlag der Unions-Innenexperten Mayer und Schuster war bei den Parteichefs nach übereinstimmenden Berichten auf Widerstand gestoßen. Er sah eine flexible Grenze vor. Der CSU-Politiker Mayer sagte dazu heute früh, jetzt müssten die Gespräche über eine Einigung noch intensiver geführt werden. CDU-Präsidiumsmitglied Lammert rief in dem Streit zur Gelassenheit auf. Bei einem Besuch in Seeon äußerte sich Lammert zuversichtlich, dass CDU und CSU geschlossen in den Bundestagswahlkampf ziehen.| 06.01.2017 13:00 Uhr

Klage wegen Völkermord in Deutsch-Südwestafrika

New York: Vertreter der Volksgruppen der Herero und Nama aus Namibia haben in den USA eine Sammelklage gegen Deutschland eingereicht. Sie wollen erreichen, dass die Bundesrepublik sie für die Anfang des 20. Jahrhunderts begangenen Kolonialverbrechen entschädigt. Dabei geht es um die deutsche Herrschaft im damaligen Deutsch-Südwestafrika. Laut Klageschrift wurden viele Herero und Nama von deutschen Siedlern enteignet und zu Zwangsarbeit herangezogen. Unter Leitung des deutschen Generals von Trotha sei in einem Feldzug von 1904 an schließlich Völkermord an mehr als 100.000 Angehörigen beider Volksgruppen begangen worden. Die Bundesregierung verhandelt seit 2014 mit der Regierung des heutigen Namibia über die Aufarbeitung der Gräueltaten. Sie bezeichnet die Massaker zwar als Völkermord, lehnt Entschädigungszahlungen aber ab.| 06.01.2017 13:00 Uhr

Vermessung der Küste per Flugzeug gestartet

Rostock: Nach der schweren Sturmflut an der Ostsee überprüfen Experten aus der Luft das Ausmaß der Schäden. Ein mit spezieller Lasertechnik ausgerüstetes Flugzeug startete am Vormittag zum Flug über die Insel Usedom. Eine anderes untersucht den Küstenabschnitt zwischen Warnemünde und Fischland-Darß-Zingst. Auch Drohnen sind im Einsatz. Die Daten aus dem Laserscan sollen anschließend mit der letzten großen Messung aus dem vergangenen Jahr verglichen werden, um die Gebiete mit den größten Sturmflutschäden zu ermitteln. In der Nacht zu gestern war das Wasser der Ostsee teilweise bis zu einen Meter 80 höher als normal gestiegen.| 06.01.2017 13:00 Uhr

Minister Schmidt für Abschussfreigabe von Wölfen

Berlin: In der Debatte über den Umgang mit Wölfen in Deutschland hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt für eine beschränkte Abschussfreigabe ausgesprochen. Der CSU-Politiker sagte der "Passauer Neuen Presse", angesichts der wachsenden Zahl von Wölfen müsse der Bestand reguliert werden. Der Wolf habe in Deutschland keine natürlichen Feinde. In anderen Ländern gebe es bereits Abschusspläne, so Schmidt. Naturschützer sind gegen die Abschussfreigabe und plädieren stattdessen für eine unkompliziertere Entschädigung betroffener Schäfer und Landwirte. Der Wolfsbestand in Deutschland wächst seit Jahren. Galt er lange Zeit als ausgerottet, wurden zuletzt 46 Rudel, mehr als ein Dutzend Wolfspaare und mehrere sesshafte Einzeltiere gezählt. Immer wieder kommt es zu Wolfsangriffen auf Schafe und Wildtiere.| 06.01.2017 13:00 Uhr

Trump empfängt US-Geheimdienst-Chefs

Washington: Die US-Geheimdienste informieren den künftigen US-Präsidenten Trump heute über ihre Erkenntnisse zu mutmaßlich russischen Hackerangriffen im Wahlkampf. Mehrere Chefs von Nachrichtendiensten reisen dazu nach New York, unter ihnen auch US-Geheimdienstdirektor Clapper. Er hatte gestern bereits dem scheidenden Präsidenten Obama die gesammelten Fakten vorgelegt. Die US-Regierung hatte Cyberangriffe auf die Demokratische Partei im Präsidentschaftswahlkampf russischen Hackern zugeschrieben. Grundlage dafür waren Hinweise des US-Geheimdienstes. 35 russische Diplomaten mussten deshalb die USA verlassen. Der Kreml wies die Vorwürfe mehrfach zurück. Trump äußerte Zweifel an den Erkenntnissen des Geheimdienstes.| 06.01.2017 13:00 Uhr

Festnahmen nach Anschlag in Izmir

Izmir: Nach dem Anschlag in der Küstenmetropole haben türkische Sicherheitskräfte 18 Verdächtige festgenommen. Das gab Justizminister Bozdag bekannt. Er machte die verbotene kurdische Untergrundorganisation PKK für die Tat verantwortlich. Daran gebe es keinen Zweifel, sagte der Minister. Eine Bekennerbotschaft gibt es bislang allerdings nicht. Bei dem Angriff auf ein Gerichtsgebäude in Izmir waren gestern ein Polizist und ein Justizmitarbeiter getötet und mehrere weitere Menschen verletzt worden. Zwei Attentäter hatten eine Autobombe gezündet. Sie wurden danach auf der Flucht erschossen.| 06.01.2017 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Viel Sonne, in Vorpommern einzelne Schneeschauer, unter Dauerfrost Temperaturen von minus 7 bis minus 1 Grad. Nachts gebietsweise Schnee, Tiefstwerte minus 2 Grad auf Sylt, minus 5 in Kiel; bis minus 10 Grad im Göttinger Raum. Morgen Schnee oder Schneeregen, dabei Glättegefahr, Höchstwerte minus 3 bis plus 7 Grad. Am Sonntag meist trocken, etwas Sonne und 0 bis 7 Grad.| 06.01.2017 13:00 Uhr