NDR Info Nachrichten vom 06.01.2017:

Berlin: Im Unions-Streit um eine Obergrenze für Flüchtlinge ist trotz eines neuen Kompromissvorschlags weiter keine Lösung in Sicht. Nach Informationen der "Bild-Zeitung" lehnen sowohl CSU-Chef Seehofer als auch die CDU-Vorsitzende, Kanzlerin Merkel, den Vorstoß aus den eigenen Reihen ab. Die beiden Innenexperten Mayer und Schuster hatten das Konzept eines sogenannten "atmenden Deckels" vorgeschlagen. Demnach sollte die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland jedes Jahr neu berechnet werden – je nach Kapazitäten und Integrationsmöglichkeiten. Diese Idee sei eine Totgeburt, berichtet die Zeitung und beruft sich auf Seehofers Umfeld. Merkel wiederum fürchte vor allem einen jährlich neuen, öffentlichen Poker um die Flüchtlingszahlen. Dabei könne dann die AfD Punkte sammeln.| 06.01.2017 03:00 Uhr

Berlin: Zu Beginn des Wahljahres 2017 hat die Union ihren Vorsprung vor der SPD nach einer neuen Umfrage deutlich ausgebaut. Im jüngsten ARD-Deutschlandtrend kommen CDU und CSU auf 37 Prozent und gewinnen damit zwei Punkte. Die SPD verliert dagegen zwei Punkte und erreicht 20 Prozent. Verluste verzeichnen auch die Grünen. Neben der Union legt die AfD zu, die nach der Umfrage von infratest dimap auf 15 Prozent kommt. Das ist ein Plus von zwei Punkten. Laut ARD-Deutschlandtrend sieht die Mehrheit keine große Bedrohung durch mögliche Terroranschläge. 73 Prozent der Deutschen fühlen sich im Land eher sicher - 26 Prozent eher unsicher. Nur bei den Anhängern der AfD überwiegt ein unsicheres Gefühl - 66 Prozent von ihnen gaben dies an.| 06.01.2017 03:00 Uhr

Washington: Der künftige US-Präsident Trump will den früheren US-Botschafter in Deutschland, Dan Coats, zum Geheimdienstdirektor ernennen. Das bestätigten zwei hochrangige Mitarbeiter Trumps. Der 73-jährige Coats würde auf James Clapper folgen, der in Kürze aus dem Amt scheidet. Coats war von 2001 bis 2005 US-Botschafter in Berlin unter Präsident George W. Bush. Als ehemaliger Senator vertrat der Konservative zudem den US-Bundesstaat Indiana im Kongress. Er gilt als moderater Konservativer.| 06.01.2017 03:00 Uhr

Berlin: Moderne Dieselautos stoßen einer Studie zufolge mehr als doppelt soviel giftige Stickoxide aus als Lastwagen oder Busse. Nach Angaben des Forschungsinstituts ICCT geben Pkw mit der neuen Euro-6-Schadstoffklasse im realen Betrieb im Durchschnitt etwa 500 Milligramm Stickoxide pro Kilometer aus. Bei Lkw und Bussen seien es 210 Milligramm. Messe man den Schadstoffausstoß am Spritverbrauch, seien die Autowerte sogar zehnmal höher. Grund ist demnach, dass bei Lkw und Bussen bereits seit Jahren die Werte im realen Straßenbetrieb festgestellt werden. Bei Autos gebe es bislang lediglich Labormessungen. Das Forschungsinstitut International Council on Clean Transportation griff auf Daten verschiedener europäischer Behörden zurück. Das ICCT hatte den VW-Abgas-Skandal mitaufgedeckt.| 06.01.2017 03:00 Uhr

Rabat: Die marokkanischen Behörden haben die Schließung von Schulen angeordnet, denen sie Verbindungen zur Bewegung des türkischen Predigers Gülen vorwirft. Das Innenministerium in Rabat teilte mit, Ermittlungen hätten ergeben, dass eine mit Gülen verbundene Gruppe das Erziehungswesen dazu nutze, ihre Ideen zu verbreiten. Diese stünden im Widerspruch zu den Prinzipien des marokkanischen Bildungs- und Religionssytems. Die türkische Regierung beschuldigt Gülen, hinter dem Putschversuch im vergangenen Jahr zu stecken. Der Prediger, der in den USA im Exil lebt, bestreitet dies.| 06.01.2017 03:00 Uhr

Wien: Der Schauspieler Klaus Wildbolz ist tot. Wie sein Management mitteilte, starb der gebürtige Schweizer im Alter von 79 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in Wien. Wildbolz wurde in Deutschland durch Rollen in vielen Fernsehproduktionen bekannt. So spielte er in der deutsch-österreichischen Serie "Schlosshotel Orth" jahrelang den Hoteldirektor Wenzel Hofer. Außerdem wirkte Klaus Wildbolz in vielen großen Produktionen mit, darunter im Traumschiff, in der Schwarzwaldklinik, im Tatort und in der Krimiserie Derrick.| 06.01.2017 03:00 Uhr

Das Wetter: Es ist verbreitet gering bewölkt oder klar und trocken. Tiefstwerte minus 6 Grad auf Usedom bis minus 15 Grad im Harz und im Sauerland. Am Tag meist sonnig, an der Ostsee Schneeschauer möglich. Von der Nordsee her im Verlauf mehr Wolken. Höchstwerte von minus 7 Grad am Harzrand, minus 1 Grad in Nordfriesland und im Rheinland bis plus 1 Grad auf Usedom. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend überwiegend dicht bewölkt mit teils kräftigen Schnee- oder Regenschauern. Minus 1 bis plus 7 Grad. Am Sonntag meist bedeckt, nur vereinzelt Regen bei 1 bis 7 Grad.| 06.01.2017 03:00 Uhr