NDR Info Nachrichten vom 05.01.2017:

Sturmflut an der Ostsee

Heringsdorf: Die Ostseesturmflut hat auf der Insel Usedom schwere Schäden angerichtet. Teile des Steilufers wurden weggerissen, Strandpromenaden beschädigt, Bäume stürzten um. Ein Sprecher des Kreises Vorpommern-Greifswald sagte, das Hochwasser sei schlimmer als erwartet. Entlang der gesamten Küste Mecklenburg-Vorpommerns kam es zu Überschwemmungen. Das Meeresmuseum Ozeaneum in Stralsund musste mit Spundwänden gesichert werden. Auch die schleswig-holsteinische Küste ist betroffen. Feuerwehren und das Technische Hilfswerk waren vielerorts im Dauereinsatz. Voll gelaufene Keller mussten ausgepumpt, Autos von überschwemmten Parkplätzen geschleppt werden. Straßen wurden gesperrt. Experten sprechen von der schwersten Ostseesturmflut seit zehn Jahren.| 05.01.2017 06:45 Uhr

NRW-Landtag befasst sich mit Fall Amri

Düsseldorf: Der Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtages befasst sich heute mit dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz. Landesinnenminister Jäger soll erklären, was die Behörden vor dem Anschlag über den mutmaßlichen Attentäter Anis Amri wussten. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, hatte Amri im vergangenen Juli angekündigt, ein Blutbad anzurichten. Der vor zwei Tagen in Berlin festgenommene mutmaßliche Kontaktmann Amris war nach Informationen des Rundfunks Berlin-Brandenburg im November 2015 schon einmal festgenommen worden. Gegen ihn wurde demnach wegen einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt. Der 26-jährige Tunesier steht im Verdacht, von Amris Anschlagsplänen gewusst zu haben. Gestern erging Haftbefehl, allerdings wegen Verdachts auf Sozialbetrug, weil die Anhaltspunkte für eine Mitwisserschaft bisher nicht ausreichen.| 05.01.2017 06:45 Uhr

Müller beklagt mangelnde Solidarität in der EU

Seeon: Bundesentwicklungsminister Müller hat den EU-Mitgliedsstaaten mangelnde Solidarität in der Flüchtlingspolitik vorgeworfen. Der CSU-Politiker sagte, es sei ein Drama, dass der Beschluss der Europäischen Union, lediglich 160.000 Flüchtlinge auf 28 Länder zu verteilen, bis heute nicht im Ansatz umgesetzt sei. Europa sei nahezu handlungsunfähig. An Bundeskanzlerin Merkel und CSU-Chef Seehofer appellierte Müller, ihren Streit über eine Obergrenze für Flüchtlinge beizulegen. Eine Einigung dürfe nicht an einer Auseinandersetzung über Begrifflichkeiten scheitern. Seehofer droht damit, die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU aufzulösen und in die Opposition zu gehen, sollte die Obergrenze im Falle eines Unionssieges bei der Bundestagswahl nicht in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden. Die CSU-Landesgruppe im Bundestag setzt heute ihre Klausurtagung im bayerischen Kloster Seeon fort.| 05.01.2017 06:45 Uhr

Schulz sieht Demokratrie in Gefahr

Brüssel: Der scheidende Präsident des EU-Parlaments, Schulz, sieht angesichts des Erstarkens populistischer Parteien in Europa die Demokratie in Gefahr. Gerechtigkeit und Demokratie würden derzeit grundsätzlich infrage gestellt, sagte Schulz der "Süddeutschen Zeitung". Wenn die Menschen das Gefühl hätten, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, ohne dass die Gesellschaft etwas für sie tue, würden sie radikal. Der SPD-Politiker forderte mehr Mut in der Auseinandersetzung mit Rechtspopulisten und EU-Gegnern. Gegen die Parolen der Populisten und Rechtsextremen würden keine fein ziselierten Argumente helfen. Auf einen groben Klotz gehöre manchmal auch ein grober Keil, so Schulz.| 05.01.2017 06:45 Uhr