NDR Info Nachrichten vom 02.01.2017:

Debatte über Kölner Silvestereinsatz

Köln: Die Überprüfung von Hunderten Nordafrikanern in der Silvesternacht hat eine Debatte ausgelöst. Der Chef der deutschen Polizeigewerkschaft, Wendt, verteidigte das Vorgehen der Beamten und wies Rassismusvorwürfe zurück. Auf NDR Info sagte er, niemand sei wegen seiner Hautfarbe kontrolliert worden. Viele Verdachtsmomente, zum Beispiel aggressives Verhalten, hätten die Beamten veranlasst, die Personen zu überprüfen. Der Kölner Polizeipräsident Mathies bedauerte die öffentliche Nutzung des Begriffs "Nafri". Im WDR erklärte er, die Bezeichnung werde polizeiintern für Nordafrikaner verwendet und sei keineswegs rassistisch. Dagegen bezeichnete Grünen-Chefin Peter die Abkürzung "Nafri" als völlig inakzeptabel; der SPD-Politiker Lauer betonte, er halte den Begriff für in hohem Maße entmenschlichend.| 02.01.2017 12:45 Uhr

IS bekennt sich zu Istanbul-Anschlag

Istanbul: Die Terrororganisation IS behauptet, hinter dem Anschlag in der türkischen Metropole zu stecken, bei dem in der Silvesternacht 39 Menschen ums Leben kamen. In einer im Internet verbreiteten Erklärung heißt es, ein IS-Angehöriger sei für die Tat verantwortlich. Die Echtheit des Bekennerschreibens ließ sich zunächst nicht überprüfen. Unter den 39 Todesopfern ist mindestens ein Deutscher. Ein Sprecher des auswärtigen Amtes in Berlin erklärte, zwei Männer hätten ihren Wohnsitz in Bayern gehabt, einer von ihnen sei Deutsch-Türke, bei einem zweiten werde die Staatsangehörigkeit derzeit überprüft. Ein Bewaffneter war in der Silvesternacht in einen Tanzclub am Bosporus-Ufer eingedrungen. Minutenlang schoss der Attentäter mit einem Schnellfeuergewehr wahllos auf Gäste. Eine Großfahndung brachte bislang keinen Erfolg.| 02.01.2017 12:45 Uhr

Viele Menschen sterben bei Anschlag in Bagdad

Bagdad: Bei einem Anschlag in der irakischen Hauptstadt sind zahlreiche Menschen getötet worden. Die Angaben zu den Opferzahlen schwanken zwischen zwölf und 32. Mindestens 60 Menschen seien verletzt worden, teilte die Polizei mit. Der Anschlag ereignete sich demnach an einer Straßenkreuzung im mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil Sadr City. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich mit einem Auto in die Luft. Wer hinter dem Anschlag in Bagdad steckt, ist unklar.| 02.01.2017 12:45 Uhr

Russische Diplomaten landen in Moskau

Moskau: Die von den USA ausgewiesenen russischen Diplomaten sind wieder in ihrem Heimatland. Eine Sondermaschine brachte die 35 Botschafts-Mitarbeiter und ihre Angehörigen nach Moskau. US-Präsident Obama hatte die Diplomaten vergangene Woche ausgewiesen. Als Grund nannte er russische Cyber-Angriffe auf demokratische Politiker im Präsidentschaftswahlkampf. Obamas Nachfolger Trump bezweifelt dagegen, dass die Hacker im Auftrag des Kremls handelten.| 02.01.2017 12:45 Uhr

Kommunen diskutieren Videoüberwachung

Berlin: In der Diskussion um mehr Sicherheit im öffentlichen Raum hat der Deutsche Städtetag davor gewarnt, sich nur auf stärkere Videoüberwachung zu konzentrieren. Städtetagsgeschäftsführer Dedy sagte, Kameras allein schreckten keine Terroristen ab. Terrorismusgefahr sollte nicht die Gestaltung der Städte bestimmen. Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass die Videoüberwachung das Recht der Menschen berühre, sich in der Öffentlichkeit frei bewegen zu können. Im Gegensatz dazu sprach sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund dafür aus, die Videoüberwachung auszuweiten. Verbandspräsident Schäfer sagte, Datenschutz dürfe nicht zu Täterschutz werden. Die Diskussion über mehr Videoüberwachung war nach dem Terroranschlag von Berlin aufgeflammt.| 02.01.2017 12:45 Uhr