NDR Info Nachrichten vom 27.12.2016:

Richterbund: Videoüberwachung nicht ausweiten

Berlin: Der Deutsche Richterbund ist gegen eine Ausweitung der Videoüberwachung im Kampf gegen Terror und Kriminalität. Verbandschef Gnisa sagte, es sei zu bezweifeln, dass mehr Kameras einen durchgreifenden Abschreckungseffekt auf Täter hätten. Einige Straftaten ließen sich durch Videoaufnahmen sicherlich leichter aufklären, so Gnisa. Das Problem liege eher darin, ob derartige Maßnahmen verhältnismäßig seien. Denn es werde die Freiheit einer Vielzahl von unbescholtenen Bürgern eingeschränkt, die selbst keinen Anlass für Überwachung schafften. Sinnvoller ist aus Sicht des Vorsitzenden des Richterbundes etwa mehr Polizeipräsenz auf den Straßen. Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin fordern Politiker der Großen Koalition und die Deutsche Polizeigewerkschaft, die Videoüberwachung öffentlicher Plätze auszuweiten.| 27.12.2016 15:45 Uhr

Rivlin kritisiert Siedlungsstopp-Resolution

Jerusalem: Der israelische Staatspräsident Rivlin hat die Resolution des UN-Sicherheitsrats zur Siedlungspolitik Israels kritisiert. Rivlin sprach von einem Schlag gegen den Frieden. Das gegenseitige Vertrauen sei empfindlich gestört. Der UN-Sicherheitsrat hatte Israel am Freitag aufgefordert, den Bau israelischer Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten und Ostjerusalem zu stoppen. 14 Länder stimmten für die Entschließung, die USA enthielten sich. Die israelische Regierung schränkte inzwischen die Arbeitskontakte zu zwölf der insgesamt 15 Sicherheitsratsmitglieder ein. Trotz des Streits über die UN-Resolution hält Frankreich an seiner internationalen Friedenskonferenz Mitte kommenden Monats in Paris fest. Dann sollen 70 Staaten und Organisationen über Auswege aus dem Nahost-Konflikt beraten. Israel lehnt die französische Initiative ab.| 27.12.2016 15:45 Uhr

Flugschreiber der abgestürzten Tupolew geborgen

Sotschi: Zwei Tage nach dem Absturz einer russischen Passagiermaschine über dem Schwarzen Meer haben Experten einen der Flugschreiber geborgen. Der Datenrekorder sei in gutem Zustand und werde zur Auswertung in die Hauptstadt Moskau gebracht, berichten Agenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Auch der zweite Flugschreiber wurde demnach bereits geortet. Die Daten sollen Aufschluss über die Unglücksursache bringen. Bislang gehen die Behörden von einem Pilotenfehler oder einem technischen Problem aus. Die Militärmaschine war vorgestern kurz nach dem Start im südrussischen Sotschi abgestürzt. Alle 92 Passagiere kamen ums Leben. Die Tupolew-154 war auf dem Weg zu einem russischen Stützpunkt in Syrien.| 27.12.2016 15:45 Uhr

Massentlassungen in Textilfabriken in Dhaka

Dhaka: Nach einem Streik in mehreren Textilfabriken in Bangladesch hat es Massenentlassungen gegeben. Laut Polizei wurde 1.500 Arbeitern gekündigt. Gewerkschaftsvertreter sprachen dagegen von 3.500 Betroffenen. Außerdem müssten sich viele Anführer der Proteste jetzt verstecken. Die Textilarbeiter hatten für mehr Lohn demonstriert. In den Fabriken in einem Vorort von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka wird unter anderem Kleidung für H&M, Gap und Zara genäht.| 27.12.2016 15:45 Uhr

Neue Vogelgrippe-Fälle in NDS und NRW

Hannover: In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind weitere Vogelgrippe-Fälle bestätigt worden. In Hude im Landkreis Oldenburg wiesen Veterinäre das für Geflügel hochansteckende H5N8-Virus in einem Putenbestand nach. Die etwa 22.000 Tiere sollen noch heute getötet werden. In Nordrhein-Westfalen ist ein Landwirtschaftsbetrieb im Kreis Kleve betroffen. Hier müssen etwa 16.000 Puten getötet werden. Unklar ist noch, wie das Virus in die Ställe gelangen konnte. In Nordrhein-Westfalen und in weiten Teilen Niedersachsens gilt seit einiger Zeit Stallpflicht etwa für Legehennen, Puten, Enten und Gänse.| 27.12.2016 15:45 Uhr