NDR Info Nachrichten vom 24.12.2016:

Gauck: Gräben in Gesellschaft nicht vertiefen

Berlin: Bundespräsident Gauck hat in seiner Weihnachtsansprache zu mehr Augenmaß in der politischen Debatte aufgerufen. Gauck betonte, gerade in Zeiten des Terrors sollten die Gräben in der Gesellschaft nicht vertieft werden. Gruppen dürften nicht pauschal zu Verdächtigen und Politiker nicht zu Schuldigen erklärt werden. Der Bundespräsident betonte zugleich, dass es über die Flüchtlingspolitik eine politische Auseinandersetzung geben müsse. Dabei gehe es auch um die Frage, ob noch mehr für die Sicherheit der Bürger getan werden kann. Gaucks Ansprache wird morgen Abend in ARD und ZDF ausgestrahlt.| 24.12.2016 08:15 Uhr

Ermittlungen zu Amri laufen

Berlin: Nach dem Tod des mutmaßlichen Attentäters Anis Amri werden die Ermittlungen auch über Weihnachten fortgesetzt. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Münch, sagte, eine dreistellige Zahl von Beamten werde an den Feiertagen an dem Fall arbeiten. Amri war gestern in der Nähe von Mailand von einem italienischen Polizisten erschossen worden. Unter anderem soll geklärt werden, ob der 24-Jährige Unterstützer hatte, die ihm bei der Vorbereitung der Tat und der anschließenden Flucht geholfen hatten. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, ist inzwischen das Handy des Terrorverdächtigen gefunden worden. Die Auswertung durch Spezialisten der Kriminaltechnik laufe auf Hochtouren.| 24.12.2016 08:15 Uhr

Seehofer bleibt bei Obergrenze

Berlin: CSU-Chef Seehofer will im Falle eines Wahlsiegs im kommenden Jahr auf jeden Fall eine Obergrenze für Asylbewerber einführen. Der bayerische Ministerpräsident sagte der "Welt am Sonntag", die Begrenzung der Zuwanderung sei Voraussetzung für Integration und Sicherheit. Zudem forderte Seehofer Abkommen mit den Staaten Nordafrikas, um Asylbewerber dorthin zurückbringen zu können. Als Reaktion auf den Berliner Anschlag sprachen sich mehrere Politiker für eine schnellere Abschiebung sogenannter Gefährder aus. CDU-Vize Laschet sagte der "Bild"-Zeitung, Gefährder, deren Asylantrag abgelehnt worden sei und die ausreisepflichtig seien, müssten unverzüglich abgeschoben werden.| 24.12.2016 08:15 Uhr

Israel weist UN-Resolution zurück

Jerusalem: Die israelische Regierung hat empört auf die jüngste Resolution des UN-Sicherheitsrates reagiert. Die Forderung, den Siedlungsbau im Westjordanland und in Ost-Jerusalem zu stoppen, sei schändlich und anti-israelisch, sagte Ministerpräsident Netanjahu. Er leitete diplomatische Schritte gegen Staaten ein, die die Abstimmung beantragt hatten. So wurden die israelischen Botschafter in Neuseeland und Senegal vorerst zurückbeordert. Der UN-Sicherheitsrat hatte erstmals seit 1979 die Siedlungspolitik Israels in einer Resolution verurteilt. Ermöglicht wurde dies durch die Entscheidung der USA, nicht von ihrem Vetorecht Gebrauch zu machen, sondern sich zu enthalten. Die 14 anderen Mitgliedstaaten stimmten für die Entschließung. In der Erklärung heißt es, die israelischen Siedlungen verletzten internationales Recht. Darüber hinaus verhinderten sie die Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung.| 24.12.2016 08:15 Uhr

Waffenruhe in der Ost-Ukraine in Kraft

Kiew: In der Ost-Ukraine ist um Mitternacht eine Feuerpause in Kraft getreten. Vertreter Russlands, der Ukraine und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa hatten sich am Mittwoch darauf geeinigt, die Kampfhandlungen von heute an einzustellen. Die ukrainische Armee und die prorussischen Rebellen sagten zu, sich an die Vorgaben zu halten. Im vergangenen Jahr hatte eine zu Weihnachten ausgerufene Waffenruhe mehrere Wochen gehalten.| 24.12.2016 08:15 Uhr