NDR Info Nachrichten vom 21.12.2016:

Berlin: Die Terror-Organisation "Islamischer Staat" will für den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche verantwortlich sein. Über den Mitteilungsdienst Amak erklärte der IS, einer seiner Anhänger habe den Angriff ausgeführt. Die Echtheit der Botschaft konnte bislang nicht bestätigt werden. Die Polizei geht derzeit mehr als 500 Hinweisen nach, die seit dem Anschlag am Montagabend eingegangen sind. Der Attentäter ist weiter flüchtig. Ein Verdächtiger kam gestern wieder frei. Die Bundesanwaltschaft sah keine Gründe für einen Haftbefehl gegen den 23-Jährigen. Demnach bestätigte sich der Verdacht nicht, dass er den LKW auf das Weihnachtsmarkt-Gelände gesteuert hat. Bei dem Anschlag kamen zwölf Menschen ums Leben, fast 50 wurden verletzt. Wie Bundesinnenminister de Maizière mitteilte, schweben 14 von ihnen in Lebensgefahr.| 21.12.2016 00:00 Uhr

Berlin: Vertreter von Politik und Gesellschaft haben in der Gedächtniskirche an die Opfer des Anschlags erinnert. Mehr als 800 Menschen nahmen an einem ökumenischen Gottesdienst teil, unter ihnen Bundespräsident Gauck, Kanzlerin Merkel, Bundestagspräsident Lammert und Berlins Regierender Bürgermeister Müller. Auch ein Rabbiner und mehrere Imame kamen in die Kirche. Müller warnte davor, das weltoffene Berlin wegen Angst und Terrors aufzugeben. Der evangelische Landesbischof Dröge rief dazu auf, den Terror nicht mit weiterem Hass zu beantworten.| 21.12.2016 00:00 Uhr

San Francisco: Im VW-Abgasskandal hat sich der Konzern mit den US-Behörden in einem weiteren strittigen Punkt geeinigt. Der zuständige Richter gab bekannt, dass VW bereit sei, rund ein Viertel der etwa 80.000 3,0-Liter-Fahrzeuge mit illegaler Abgastechnik zurückzukaufen. Bei den übrigen Autos erhalte der Konzern die Chance auf eine Rückrufaktion. Sollte die technische Umrüstung scheitern, müssten diese Wagen ebenfalls zurückgekauft werden. Außerdem soll es Entschädigungszahlungen für die Autobesitzer geben. Den US-Behörden zufolge kostet der Kompromiss VW umgerechnet mehr als 950 Millionen Euro. Die Einigung betrifft größere Dieselwagen aus dem VW-Konzern, darunter viele Audi-Modelle, der Porsche Cayenne und der VW Touareg.| 21.12.2016 00:00 Uhr

Ankara: Die türkische Regierung macht offenbar die Gülen-Bewegung für das Attentat auf den russischen Botschafter verantwortlich. Nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu hat Außenminister Cavusoglu in einem Telefonat mit seinem US-Kollegen Kerry entsprechende Vorwürfe erhoben. Ein türkischer Polizist hatte den russischen Botschafter vorgestern während einer Ausstellungseröffnung in Ankara erschossen. Der 22-Jährige wurde von Sicherheitskräften getötet. Russland schickte ein Ermittlerteam in die Türkei, das dabei helfen soll, die Tat aufzuklären.| 21.12.2016 00:00 Uhr

Brüssel: Die Europäische Union verschärft das Waffenrecht. Die EU-Botschafter stimmten den neuen Regeln zu, die zuvor von Vertretern des Europäischen Parlaments, der Mitgliedsstaaten sowie der EU-Kommission ausgehandelt worden waren. Danach müssen künftig alle Teile von halbautomatischen Waffen markiert werden, damit sie besser nachzuverfolgen sind. Außerdem soll die Registrierung von Waffen systematisiert werden. Die EU-Kommission hatte ursprünglich noch strengere Regeln geplant, insbesondere für Halbautomatikwaffen mit großen Magazinen. Die Staaten und das Parlament wollten diese nicht mittragen.| 21.12.2016 00:00 Uhr

Caracas: Tausende Venezolaner haben angesichts der akuten Versorgungskrise in ihrem Land die Grenze nach Kolumbien überquert, um sich dort mit Lebensmitteln und Medikamenten einzudecken. Präsident Maduro hatte die Öffnung der seit acht Tagen geschlossenen Grenze zuvor in einem Telefonat mit seinem kolumbianischen Kollegen Santos vereinbart. Es würden jedoch strikte Sicherheitskontrollen beibehalten. Die Versorgungskrise in Venezuela hatte sich zuletzt durch eine umstrittene Bargeld-Reform noch verschärft. Am Wochenende waren bei Zusammenstößen und Plünderungen nach Behördenangaben drei Menschen getötet worden.| 21.12.2016 00:00 Uhr

Zum Sport: In der Fußball-Bundesliga geht der Hamburger SV mit einem Sieg in die Winterpause. Das Team von Trainer Markus Gisdol gewann am Abend mit 2:1 gegen Schalke. Wolfsburg setzte sich in Mönchengladbach ebenfalls mit 2:1 durch. Dortmund spielte gegen Augsburg 1:1, und Frankfurt schlug Mainz mit 3:0.| 21.12.2016 00:00 Uhr

Das Wetter: Zunächst dicht bewölkt, später von Süden her teils aufklarend. Gebietsweise Nebelbildung. Tiefstwerte minus 1 bis minus 5 Grad. Reifglätte möglich. Am Tag nach Nebelauflösung vielerorts heiter, vom Emsland bis nach Schleswig-Holstein dichter bewölkt und im Verlauf etwas Regen. Höchstwerte 2 bis 6 Grad. An der Nordsee stürmische Böen möglich. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag meist stark bewölkt und zeitweise Regen, zum Harz hin aufgelockert mit etwas Sonne, maximal 3 bis 8 Grad.| 21.12.2016 00:00 Uhr