NDR Info Nachrichten vom 13.12.2016:

Gefängnisstrafen für Schlepper

Catania: Nach einem der schwersten Flüchtlingsunglücke im Mittelmeer hat ein italienisches Gericht zwei Schlepper zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der Kapitän des Bootes muss für 18 Jahre in Haft. Das Gericht in Catania sprach den Tunesier wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Herbeiführens eines Schiffbruchs und Menschenschmuggels schuldig. Ein mitangeklagter Syrer erhielt eine fünfjährige Haftstrafe. Das überfüllte Fischerboot war im April 2015 von Libyen aus in Richtung Europa in See gestochen. Es kenterte, nachdem es einen Notruf abgesetzt hatte und mit einem zur Hilfe geeilten Frachter zusammenstieß. Schätzungen zufolge kamen etwa 800 Menschen ums Leben. Nur 28 überlebten das Unglück.| 13.12.2016 15:45 Uhr

Steinmeier: Aufständische ziehen lassen

Berlin: Bundesaußenminister Steinmeier hat die syrische Regierung aufgerufen, Aufständische und Zivilbevölkerung in Aleppo ziehen zu lassen und nicht in Lager zu stecken. Die Menschen müssten eine Möglichkeit erhalten, der Hölle von Ost-Aleppo zu entkommen, erklärte Steinmeier. Die syrische Stadt ist fast vollständig von Regierungstruppen und ihren Verbündeten erobert worden. Nach Erkenntnissen der UNO kam es dabei zu Gräueltaten. So seien 82 Zivilisten willkürlich erschossen worden. Frankreichs Präsident Hollande verlangte, Korridore einzurichten, damit die Bevölkerung die Stadt verlassen kann. Auch die Türkei will sich dafür einsetzen.| 13.12.2016 15:45 Uhr

Öl-Manager wird US-Außenminister

Washington: Der Chef des amerikanischen Energiekonzerns ExxonMobil, Tillerson, soll neuer US-Außenminister werden. Das gab der künftige Präsident Trump bekannt. Er bezeichnete Tillerson als erfahrenen Geschäftsmann mit Beziehungen zu Staatenlenkern überall auf der Welt. Der 64-jährige Texaner steht seit 2006 an der Spitze von ExxonMobil. Er unterhält enge Beziehungen zu Russland und wurde von dessen Präsidenten Putin 2012 mit dem Freundschaftsorden ausgezeichnet. Der US-Senat muss die Berufung Tillersons bestätigen.| 13.12.2016 15:45 Uhr

Österreich blockiert EU-Erklärung zur Türkei

Brüssel: Die Europäische Union bleibt in der Frage der Beitrittsgespräche mit der Türkei gespalten. Die Europaminister haben sich auf ihrem Treffen in Brüssel nicht auf eine gemeinsame Position verständigen können. Das teilte der deutsche Staatsminister im Auswärtigen Amt, Roth, mit. Demnach scheiterte die Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung am Widerstand Österreichs. Das Land hatte bereits im Vorfeld gefordert, die Beitrittsgespräche mit der Türkei wegen zunehmender Menschenrechtsverletzungen einzufrieren. Deutschland und andere EU-Staaten lehnen einen solchen Schritt dagegen ab. Sie warnen vor den Folgen, etwa für das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei oder die weitere Entwicklung in dem Land.| 13.12.2016 15:45 Uhr

Probleme bei der Postbank

Bonn: Bei der Postbank gibt es bundesweit technische Probleme mit den Automaten. Nach Angaben des Unternehmens sind zurzeit an den Geräten keine Überweisungen möglich. Kunden könnten jedoch weiterhin Kontoauszüge ausdrucken und Daueraufträge einrichten. Wer kein Online-Banking nutzt, soll Überweisungen telefonisch aufgeben oder einen ausgefüllten Vordruck in den Filialen abgeben, empfiehlt die Postbank. Ein Sprecher sagte, Grund für die Störungen sei ein Software-Fehler. Wann er behoben sein wird, ist noch unklar.| 13.12.2016 15:45 Uhr

HSV-Aufsichtsratschef Gernandt tritt zurück

Zum Sport: Bei Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat der Wechsel an der Vereinsspitze auch zu Veränderungen im Aufsichtsrat geführt. Der Vorsitzende des Kontrollgremiums, Gernandt, tritt mit sofortiger Wirkung von diesem Posten zurück. Er bleibe aber ordentliches Mitglied, teilte Gernandt mit. Er begründete den Schritt mit Indiskretionen im Aufsichtsrat. Diese hätten dazu geführt, dass die Entlassung von Vorstandschef Beiersdorfer vorzeitig den Medien bekannt geworden sei.| 13.12.2016 15:45 Uhr