NDR Info Nachrichten vom 10.12.2016:

Santos nimmt Friedensnobelpreis entgegen

Oslo: Der kolumbianische Präsident Santos ist in der norwegischen Hauptstadt mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden. Der Politiker erhielt die Auszeichnung für seinen Einsatz in dem jahrzehntelangen Konflikt mit den Farc-Rebellen. Seit den 1960er-Jahren waren dabei mehr als 220.000 Menschen ums Leben gekommen. Erst Anfang des Monats unterzeichneten die kolumbianische Regierung und die Guerilla einen Friedensvertrag, den Santos federführend ausgehandelt hatte. In seiner Dankesrede in Oslo widmete der 65-Jährige den Preis dem gesamten Volk und den Opfern des Konflikts. Die Kolumbianer hätten das Unmögliche möglich gemacht.| 10.12.2016 17:15 Uhr

Dramatischer Appell auf Syrien-Konferenz

Paris: Deutschland und seine Partner haben an das syrische Regime appelliert, Zivilisten und Rebellen aus dem belagerten Ostteil Aleppos abziehen zu lassen. Bundesaußenminister Steinmeier sagte zum Abschluss einer Syrien-Konferenz in Paris, das Leid der Menschen in der Stadt sei unermesslich. Es sei deshalb die moralische und rechtliche Pflicht aller, dieses Leid zu mindern. US-Außenminister Kerry rief Syriens Machthaber Assad und dessen Verbündeten Russland auf, ein wenig Gnade zu zeigen. Zugleich warf Kerry der syrischen Führung vor, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben.| 10.12.2016 17:15 Uhr

Türkei bringt neue Verfassung auf den Weg

Istanbul: Die türkische Regierungspartei AKP hat ihren Entwurf für eine neue Verfassung ins Parlament eingebracht. Er sieht vor, die Befugnisse des Staatspräsidenten stark auszuweiten, ähnlich dem Präsidialsystem in Frankreich oder den USA. Über den Entwurf sollen zunächst die Abgeordnete des Parlaments abstimmen, später dann die Bevölkerung. Unterstützt wird die AKP bei ihrem Vorstoß von der nationalistischen MHP. Laut geltender Verfassung hat der türkische Staatspräsident überwiegend repräsentative Aufgaben, etwa wie der Bundespräsident in Deutschland. Zurzeit ist in der Türkei aber ein Ausnahmezustand in Kraft, der Staatschef Erdogan zusätzliche Befugnisse einräumt.| 10.12.2016 17:15 Uhr

Merkel: noch viel Arbeit beim EU-Türkei-Pakt

Berlin: Kanzlerin Merkel hat eingeräumt, dass die Umsetzung des EU-Flüchtlingspakts mit der Türkei nur schleppend vorankommt. Es müsse noch viel getan werden, um Schleusern wirklich das Handwerk zu legen, sagte die Kanzlerin in ihrem wöchentlich erscheinenden Video-Podcast. Ähnlich verhalte es sich mit der Regelung, illegal eingereiste Flüchtlinge in die Türkei zurückzuschicken und dafür Asylsuchende legal in die EU zu bringen. Nach Angaben der EU-Kommission sind seit Inkrafttreten des Flüchtlingsabkommens im März etwa 1.200 Flüchtlinge von den griechischen Inseln in die Türkei zurückgebracht worden. Nach Europa umgesiedelt wurden mehr als doppelt so viele Menschen.| 10.12.2016 17:15 Uhr

5 Tote bei Zugunglück in Bulgarien

Sofia: Nach dem schweren Zugunglück in Bulgarien hat sich die Zahl der Opfer erhöht. Nach jüngsten Angaben kamen mindestens fünf Menschen ums Leben, fast 30 wurden verletzt. In einem Dorf im Nordosten des Landes war heute früh ein Güterzug mit mehreren Gastanks entgleist. Zwei der Tanks explodierten. Durch die Wucht der Detonation wurden etwa 20 Gebäude zerstört, darunter der Bahnhof, das Gemeindehaus und das Polizeiamt des Ortes. Die genaue Ursache des Unglücks ist noch unklar.| 10.12.2016 17:15 Uhr