NDR Info Nachrichten vom 07.12.2016:

CDU rückt von doppelter Staatsbürgerschaft ab

Essen: Die CDU rückt bei der doppelten Staatsbürgerschaft von einem Kompromiss mit der SPD ab. Der Parteitag hat mit knapper Mehrheit einen entsprechenden Antrag der Jungen Union beschlossen. Er sieht vor, die sogenannte Optionspflicht für in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern wieder einzuführen. Sie müssten sich dann für eine Staatsbürgerschaft entscheiden. Zuvor hatten Bundesinnenminister de Maizière und Generalsekretär Tauber vergeblich dafür geworben, an der bestehenden Regelung festzuhalten. Zudem sprach sich die Mehrheit der Delegierten dafür aus, Ehen von Minderjährigen grundsätzlich zu verbieten und eine Vollverschleierung in öffentlichen Räumen wie etwa in Ämtern oder in Schulen und Universitäten zu untersagen. Auf dem Parteitag geht es heute noch um eine Verschärfung des Asylrechts und die Steuerpolitik.| 07.12.2016 12:45 Uhr

SPD-Kritik an CDU-Beschluss

Berlin: Die SPD hat den Beschluss des CDU-Parteitags zur doppelten Staatsbürgerschaft scharf kritisiert. Justizminister Maas sagte, eine Abschaffung der Regelung wäre ein riesiger Rückschritt für die Integration und eine Misstrauenserklärung gegen die überwiegende Mehrheit der Doppelstaatler. SPD-Vize Stegner bezeichnete den Beschluss der Christdemokraten als einen Rechtsruck ohne Rücksicht auf Verluste. Fraktionschef Oppermann erklärte, das Votum zeige, dass die Kluft zwischen der Kanzlerin und ihrer Partei immer größer werde. Eine Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft wäre ein klarer Verstoß gegen den Koalitionsvertrag.| 07.12.2016 12:45 Uhr

Tod und Verwüstung nach Beben auf Sumatra

Jakarta: Nach dem Erdbeben auf der indonesischen Insel Sumatra ist das gesamte Ausmaß noch nicht absehbar. Nach Angaben des Militärs starben in der nördlichen Provinz Aceh mindestens 92 Menschen. Es gebe Hunderte Verletzte. Rettungskräfte suchen unter den Trümmern eingestürzter Gebäude nach Vermissten. Die Helfer rechnen mit weiter steigenden Opferzahlen. Die Erdstöße hatten eine Stärke von 6,5. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben. Vor zwölf Jahren waren nach einem schweren Seebeben durch einen Tsunami allein in Indonesien etwa 180.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Region liegt am sogenannten pazifischen Feuerring, zu dem zahlreiche Vulkane gehören. Erdbeben sind hier keine Seltenheit.| 07.12.2016 12:45 Uhr

Syrische Aufständische bitten um Waffenruhe

Aleppo: Nach den jüngsten Erfolgen der Regierungstruppen in der syrischen Stadt haben die Aufständischen dazu aufgerufen, eine Waffenruhe zu vereinbaren. Zivilisten müssten in Sicherheit gebracht werden, heißt es in einer Erklärung der Rebellen. Ferner sprechen sie sich für Verhandlungen über die Zukunft Aleppos aus. Die Regierungstruppen haben inzwischen nach Angaben der oppositions-nahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte die gesamte Altstadt eingenommen. Damit kontrollieren sie etwa Dreiviertel des Ortes. In den noch von den Rebellen gehaltenen Stadtvierteln sollen Schätzungen zufolge rund 170.000 Menschen eingeschlossen sein.| 07.12.2016 12:45 Uhr

Prozess nach Anschlag auf Sikh-Gebetshaus

Essen: Vor dem Landgericht der Stadt hat am Mittag der Prozess um den Bombenanschlag auf ein Gebetshaus der Sikhs begonnen. Angeklagt sind drei Jugendliche, die zur Tatzeit 16 Jahre alt waren. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen versuchten Mord vor. Sie sollen vor dem Gebetshaus in Essen aus islamistischen Motiven eine Bombe gezündet haben. Drei Menschen waren bei dem Anschlag verletzt worden, einer von ihnen schwer. Ein Urteil des Landgerichts wird erst in einigen Monaten erwartet. Wegen des jugendlichen Alters der Angeklagten ist die Öffentlichkeit von dem Prozess ausgeschlossen.| 07.12.2016 12:45 Uhr