NDR Info Nachrichten vom 06.12.2016:

Karlsruhe verlangt Entschädigung für Atomkonzerne

Karlsruhe: Die Energiekonzerne haben wegen des deutschen Atomausstiegs Anspruch auf Entschädigung. Das hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe festgestellt. Die Richter erklärten Teile des Gesetzes zum beschleunigten Atomausstieg für rechtswidrig. Die Bundesregierung hat nun bis Mitte 2018 Zeit, die Regelung zu überarbeiten. Die Neufassung muss dabei laut Gericht eine angemessene Entschädigung für Investitionen und für entgangene Einnahmen aus zuvor gültigen Reststrommengen beinhalten. Die schwarz-gelbe Koalition hatte 2011 nach der Katastrophe von Fukushima die Laufzeitverlängerung für die 17 deutschen Kernkraftwerke zurückgenommen. Eon, RWE und Vattenfall sahen darin eine Enteignung und klagten in Karlsruhe.| 06.12.2016 11:45 Uhr

CDU-Parteitag stellt personelle Weichen

Essen: In der nordrhein-westfälischen Stadt wird der CDU-Parteitag heute wichtige personelle Entscheidungen treffen. Im Mittelpunkt stehen die Rede von Bundeskanzlerin Merkel und ihre Wiederwahl als Parteichefin. Sie tritt zum neunten Mal für den Posten an. Vor zwei Jahren hatte die CDU-Vorsitzende fast 97 Prozent der Stimmen bekommen. Gewählt werden heute auch ihre Stellvertreter. Merkel unterstrich in der ARD, sie rechne mit einem ehrlichen Ergebnis. Die Union werde ohne Koalitionsaussage in den Bundestagswahlkampf gehen. Eine Zusammenarbeit mit der AfD oder der Linken schloss die CDU-Chefin aber aus. Die inhaltliche Debatte über den Leitantrag der Christdemokraten ist für morgen geplant.| 06.12.2016 11:45 Uhr

Cazeneuve wird Regierungschef in Frankreich

Paris: In Frankreich wird der bisherige Innenminister Cazeneuve neuer Regierungschef. Das teilte der Élysée-Palast in Paris mit. Der bisherige Premierminister Valls hatte gestern seinen Rücktritt angekündigt. Der Sozialist möchte Präsidentschafts-Kandidat seiner Partei werden. Staatschef Hollande muss deshalb sein Kabinett umbilden.| 06.12.2016 11:45 Uhr

Pisa-Test: Deutsche Schüler gut dabei

Berlin: Deutschlands Schüler haben sich im neuen Pisa-Test erstmals seit Jahren nicht verbessern können, ihre Leistungen liegen aber weiter über dem internationalen Durchschnitt. Schwerpunkt der Untersuchung waren die Bereiche Mathematik und Naturwissenschaften. Hier schnitten die getesteten 15-Jährigen etwas schlechter ab als bei den letzten beiden Erhebungen. Bei der Lesekompetenz erreichten sie dagegen ihr bislang bestes Ergebnis. Testsieger sind erneut die Schüler in Singapur. Sie liegen in allen drei Bereichen weit vorne. Zur Spitzengruppe gehören Japan, Kanada, Estland und Finnland. Für die Pisa-Studie hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, mehr als eine halbe Million Schüler in 72 Ländern getestet.| 06.12.2016 11:45 Uhr

FARC-Entwaffnung startet in Kolumbien

Bogotá: In Kolumbien beginnt heute die Entwaffnung von 12.000 Mitgliedern der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC. Wie im Friedensvertrag festgelegt, müssen die Rebellen dazu ihre Lager verlassen und in sogenannte Übergangszonen ziehen. Wo sich diese befinden, soll nicht bekannt gegeben werden. Die kolumbianische Regierung und die FARC hatten sich kürzlich auf ein überarbeitetes Friedensabkommen verständigt. Es war erst vor wenigen Tagen vom Parlament in Bogotá gebilligt worden.| 06.12.2016 11:45 Uhr

Polen wird Polanski nicht ausliefern

Warschau: Polen wird den Filmregisseur Roman Polanski nicht an die USA ausliefern. Das Oberste Gericht in Warschau wies heute einen Berufungsantrag von Justizminister Ziobro zurück. Bereits im vergangenen Jahr war die Auslieferung vor Gericht abgelehnt worden. Damit ist das Verfahren endgültig beendet. Die US-Justiz versucht seit Jahren, Polanski wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen im Jahr 1977 vor Gericht zu bringen. Der 83-jährige Filmemacher lebt derzeit in Frankreich.| 06.12.2016 11:45 Uhr