NDR Info Nachrichten vom 03.12.2016:

Einigung bei Karstadt-Tarifverhandlungen

Essen: Die Warenhauskette Karstadt und die Gewerkschaft Verdi haben nach jahrelangen Verhandlungen eine Tarifeinigung erzielt. Wie beide Seiten gestern Abend mitteilten, umfasst sie eine Standort- und Beschäftigungsgarantie für die mehr als 15.000 Mitarbeiter in den 78 Filialen. Sie gilt demnach bis zum Frühjahr 2021. Weitere Punkte seien die Rückkehr in die Tarifbindung, Regelungen für Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie für Lohnsteigerungen. Der endgültige Text des Tarifvertrags soll in den kommenden Wochen ausformuliert werden. Unter dem ehemaligen Eigner Nicolas Berggruen war Karstadt 2013 aus der Tarifbindung für den Einzelhandel ausgestiegen. Dadurch entfielen für die Mitarbeiter der Warenhauskette Gehaltserhöhungen, die durch Tarifverträge vereinbart werden.| 03.12.2016 08:15 Uhr

Renzi will Zustimmung zum Referendum

Florenz: Italiens Ministerpräsident Renzi hat die Bürger eindringlich davor gewarnt, im morgigen Referendum die geplanten Verfassungsänderungen abzulehnen. Sollten die Gegner der Reform die Abstimmung gewinnen, würde Italien an Stärke verlieren, sagte Renzi auf einer Abschlusskundgebung in Florenz. Der Regierungschef hat vom Ausgang des Referendums sein politisches Schicksal abhängig gemacht. Im kern geht es darum, ob das bisherige System zweier gleichberechtigter Parlamentskammern abgeschafft und die Zuständigkeiten des Senats stark beschränkt werden sollen. Die vom Parlament bereits gebilligte Reform gilt als wichtigste Verfassungsänderung in Italien seit 1945. Hauptziel ist es, die Gesetzgebung zu beschleunigen.| 03.12.2016 08:15 Uhr

Merkel beklagt Verfall der Diskussionskultur

Jena: Bundeskanzlerin Merkel hat einen Verfall der Diskussionskultur in Deutschland beklagt. Debatten müssten wieder in Respekt vor der Würde des Anderen ablaufen, sagte Merkel auf einer Veranstaltung der CDU in Jena. Diffamierung, Hass und ein Niedermachen sei nicht das, was sie sich unter Meinungsfreiheit vorstelle. Mit Blick auf den Zustrom hunderttausender Flüchtlinge im vergangenen Jahr bekräftigte Merkel, eine solche Situation dürfe sich nicht wiederholen.| 03.12.2016 08:15 Uhr

Polen will Versammlungsrecht einschränken

Warschau: Die national-konservative polnische Regierung will das Versammlungsrecht einschränken. Sie brachte einen entsprechenden Gesetzentwurf in das Parlament ein. Er sieht vor, dass künftig nicht mehr zwei Demonstrationen zur selben Zeit am selben Ort stattfinden dürfen. Kundgebungen von kirchlichen oder staatlichen Institutionen sollen Vorrang vor allen anderen haben, auch wenn sie nachträglich angemeldet werden. Die Opposition wirft der Regierung vor, damit das Demonstrationsrecht auszuhöhlen. Der Menschenrechtsbeauftragte des Europarates, Muiznieks, appellierte an den polnischen Senat, dem Gesetz nicht zuzustimmen.| 03.12.2016 08:15 Uhr

Trauerfeier für Fußballer von Chapecoense

Chapecó: Brasilien nimmt heute mit einer großen Trauerfeier Abschied von den Fußballern, die bei einem Flugzeugabsturz in Kolumbien ums Leben gekommen sind. Ihre Särge sollen auf dem Spielfeld ihres Clubs Chapecoense aufgebahrt werden, wo sich 2.000 Angehörige und Freunde versammeln können. Auf den Rängen ist Platz für etwa 19.000 Menschen. Weltweit wird es am Wochenende bei Fußballspielen eine Schweigeminute geben, Teams spielen mit Trauerflor. Gestern hatte Kolumbien mit militärischen Ehren Abschied von den 71 Opfern des Flugzeugunglücks genommen. Die Maschine war am Dienstag beim Landeanflug auf Medellin abgestürzt. Ursache war ersten Untersuchungen zufolge Treibstoffmangel.| 03.12.2016 08:15 Uhr