NDR Info Nachrichten vom 23.11.2016:

Linke attackiert Regierungskoalition

Berlin: Die Linke im Bundestag hat der großen Koalition eine Politik der sozialen Spaltung vorgeworfen. Fraktionschefin Wagenknecht sagte in den Beratungen über den Kanzler-Etat, jeder sechste Rentner in Deutschland lebe in Armut. Millionen Menschen würden etwa durch Leiharbeit zu Beschäftigten zweiter Klasse degradiert. Die Linken-Politikerin machte zugleich die Politik von Union und SPD für den Aufstieg der rechtspopulistischen AfD in Deutschland verantwortlich. Kanzlerin Merkel sprach sich in ihrer Rede dafür aus, den Kontakt zum türkischen Präsidenten Erdogan aufrechtzuerhalten. Zwar seien die Massenverhaftungen in der Türkei und die Einschränkung der Pressefreiheit nicht zu rechtfertigen. Der Gesprächsfaden mit der Regierung dürfe aber nicht abreißen, so die Kanzlerin. Die Bundestagsdebatte wird auf NDR Info Spezial übertragen: im Digitalradio DAB+, über DVB-S-Radio und im Internet unter ndr.de/infospezial.| 23.11.2016 10:45 Uhr

Lufthansa kritisiert Pilotenstreik

Berlin: Die Lufthansa hat mit Unverständnis auf den jüngsten Ausstand der Pilotengewerkschaft Cockpit reagiert. Jeder Streiktag sei ein trauriger Tag für die Fluggesellschaft, sagte Konzernsprecher Leutke im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Das Unternehmen habe Angebote gemacht, die Gewerkschaft sei aber offenbar mehr an einer Eskalation interessiert als an einer Lösung des Konflikts. Gestern war die Lufthansa mit ihrem Versuch gescheitert, den Piloten-Streik per einstweiliger Verfügung verbieten zu lassen. Zwei Gerichte lehnten einen entsprechenden Eilantrag ab. Die Gewerkschaft kündigte daraufhin an, ihren Streik auf zwei Tage auszuweiten. Allein heute mussten fast 900 Kurz- und Langstreckenverbindungen gestrichen werden, etwa 100.000 Passagiere sind davon betroffen.| 23.11.2016 10:45 Uhr

Feinstaub in Europa immer noch ein Problem

Kopenhagen: In Europa sind einer Studie zufolge immer noch zu viele Menschen schädlichem Feinstaub ausgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Umweltagentur EUA in ihrem jährlichen Bericht zur Luftqualität, den sie in Kopenhagen vorgestellt hat. Danach sind vor allem Menschen in Großstädten betroffen. So hätten im Jahr 2014 rund 85 Prozent der städtischen Bevölkerung eine Feinstaubbelastung hinnehmen müssen, die nach Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO schädlich ist. Die Umweltagentur schätzt, dass in Europa pro Jahr 467.000 Menschen aufgrund von Luftverschmutzung und deren Folgen vorzeitig sterben. In vielen Ländern ist dem Bericht zufolge der Verkehr für die schlechte Luft verantwortlich, darunter in Deutschland. Die EUA fordert deshalb mehr Fahrverbote zu verhängen und alte Autos ganz aus den Innenstädten zu verbannen.| 23.11.2016 10:45 Uhr

Asylstatus: Gericht entscheidet über Bamf-Praxis

Schleswig: Das Oberverwaltungsgericht entscheidet heute über den Schutzstatus von Kriegsflüchtlingen aus Syrien. Konkret geht es um die Praxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Asylbewerbern aus dem Land nur den sogenannten subsidiären Schutz zu gewähren. Dieser sieht unter anderem vor, dass Betroffenen eine Aufenthaltserlaubnis von lediglich einem Jahr gewährt wird, während der volle Schutzstatus drei Jahre vorsieht. Strittig ist vor allem die Frage, ob Syrer bei einer Rückkehr grundsätzlich mit politischer Verfolgung, Festnahme oder Folter rechnen müssen. Im vorliegenden Fall hatte eine junge Syrerin vom Verwaltungsgericht Schleswig den vollen Status zuerkannt bekommen. Dagegen hat das BAMF Berufung eingelegt.| 23.11.2016 10:45 Uhr