NDR Info Nachrichten vom 17.11.2016:

Obama warnt vor zunehmender Spaltung

Berlin: Der scheidende US-Präsident Obama hat vor einem Auseinanderdriften der Gesellschaften gewarnt. Obama sagte in einem Interview mit ARD und Spiegel, wenn die globale Wirtschaft nicht auf Menschen reagiere, die sich zurückgelassen fühlten, und wenn die Ungleichheit weiter wachse, dann würden sich die Spaltungen in den Industrieländern ausweiten. Er würdigte zugleich Bundeskanzlerin Merkel. Sie stehe für große Glaubwürdigkeit und sei bereit, für ihre Werte zu kämpfen. Die Deutschen sollten sie wertschätzen, erklärte Obama. Anschließend sprachen der US-Präsident und Merkel im Kanzleramt über politische Themen. Zur Stunde äußern sich beide Politiker vor der Presse. Merkel warb dabei noch einmal für ein Handelsabkommen mit den USA.| 17.11.2016 17:45 Uhr

Kritik an Tricksereien der Autobauer

Berlin: Die Grünen und der Verkehrsclub Deutschland, VCD, fordern von der Bundesregierung, Tricksereien der Autoindustrie zu unterbinden. Hintergrund ist eine Studie des internationalen Umweltverbundes ICCT, wonach Fahrzeuge auf der Straße im Durchschnitt über 40 Prozent mehr Kraftstoff verbrauchen und auch viel mehr Schadstoffe ausstoßen als von den Herstellern angegeben. Grünen-Fraktionschef Hofreiter verlangte, Schlupflöcher bei Testverfahren zu schließen. Der Verband VCD setzt sich dafür ein, dass die Hersteller den realen Verbrauch im Prospekt angegeben müssen. Er spricht sich auch für Strafen bei größeren Abweichungen aus. Die deutsche Autoindustrie versprach Besserung. Ihr Verband VDA erklärte, die ab 2017 geplanten Straßenmessungen und genaueren Bedingungen für Tests auf dem Prüfstand würden solche Diskrepanzen verringern.| 17.11.2016 17:45 Uhr

Gabriel: Stiftungen für digitale Bildung

Saarbrücken: Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat auf dem nationalen IT-Gipfel Wirtschaft und Politik aufgerufen, bei der Finanzierung von digitaler Bildung enger zusammenzuarbeiten. Gabriel schlug vor, Stiftungen einzurichten, an denen sich Unternehmen beteiligen könnten. Außerdem sprach er sich für einen anderen Umgang mit Daten aus. Man müsse sich endgültig vom klassischen Begriff des Datenschutzes verabschieden, denn er ziele auf eine Minimierung ab. Es sei vielmehr notwendig, souverän mit Daten umzugehen. An dem IT-Gipfel nehmen mehr als 1.000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft teil. Sie beschäftigen sich damit, wie vom Kindergarten bis zum Beruf digitale Medien sinnvoll eingesetzt werden können.| 17.11.2016 17:45 Uhr

Brüssel: Die Europäische Union will nächstes Jahr insgesamt weniger Geld ausgeben, erhöht aber die Mittel für die Bewältigung der Flüchtlingskrise und den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Die Mitgliedstaaten und das EU-Parlament einigten sich in der Nacht auf den Haushaltsplan für 2017. Darin werden die Ausgaben mit 134 Milliarden Euro veranschlagt, das sind 1,6 Prozent weniger als in diesem Jahr. Die Gelder zum Umgang mit der Flüchtlingskrise und für die Stärkung der EU in Sicherheitsfragen sollten um gut elf Prozent auf 5,9 Milliarden Euro steigen. Die Mittel für Wachstums- und Jobförderung erhöhen sich um rund zwölf Prozent. Der Haushalt muss noch vom EU-Rat und im Europaparlament beschlossen werden.| 17.11.2016 17:45 Uhr