NDR Info Nachrichten vom 16.11.2016:

Gabriel dankt für Steinmeier-Unterstützung

Berlin: SPD-Chef Gabriel hat den Unions-Spitzen für die Unterstützung von Frank-Walter Steinmeier als Kandidat für die Wahl eines neuen Bundespräsidenten gedankt. Dies sei nicht selbstverständlich, sagte Gabriel an die Adresse von Kanzlerin Merkel und CSU-Chef Seehofer. Der bisherige Außenminister sei ein Mann des Ausgleichs und habe eine bedeutende Stimme nach innen und nach außen, so der SPD-Vorsitzende. Die Kanzlerin erklärte, Steinmeier sei der richtige Kandidat in dieser Zeit. Die Menschen wüssten, dass sie ihm vertrauen könnten. Die Union hatte bei der Suche nach einem Nachfolger für Joachim Gauck vor zwei Tagen eingelenkt und den Vorschlag von SPD-Chef Gabriel akzeptiert. Der neue Bundespräsident wird am 12. Februar gewählt. Joachim Gauck steht für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung.| 16.11.2016 14:45 Uhr

Kabinett will Afghanistan-Einsatz verlängern

Berlin: Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan soll bis Ende nächsten Jahres verlängert werden. Das Bundeskabinett brachte am Vormittag einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg. Er sieht vor, dass in Afghanistan weiterhin nicht mehr als 980 deutsche Soldaten stationiert sind. Sie unterstützen die afghanischen Sicherheitskräfte vor allem durch Ausbildung und Beratung. Außerdem verabschiedete das Kabinett einen Gesetzentwurf zum sogenannten Unterhaltsvorschuss. Er wird Kindern von Alleinerziehenden gewährt, wenn der andere Elternteil den Unterhalt verweigert. Künftig soll der Vorschuss bis zu einem Höchstalter von 18 Jahren gezahlt werden. Bislang waren es 12 Jahre. Beiden Gesetzentwürfen muss noch der Bundestag zustimmen.| 16.11.2016 14:45 Uhr

Münch verteidigt Großrazzia

Mainz : Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Münch, hat die Großrazzia gegen die radikal-salafistische Vereinigung "Die wahre Religion" verteidigt. Er stellte klar, dass sich der Polizeieinsatz nicht gegen Muslime gerichtet habe, sondern gegen islamistischen Terror. Unterstützende Netzwerke müsse man angehen, sagte Münch vor Beginn der BKA-Jahrestagung. Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Özoguz, hatte sich gestern skeptisch über die Erfolgsaussichten derartiger Razzien geäußert. Daraufhin hatten mehrere Unions-Politiker ihr vorgeworfen, sie falle den Sicherheitsbehörden in den Rücken. Inzwischen relativierte Özoguz ihre Äußerungen und betonte, jeder erfolgreiche Schlag gegen radikale Salafisten sei wichtig. Sie habe großes Vertrauen in die Sicherheitsbehörden.| 16.11.2016 14:45 Uhr

Paris: Macron will Präsident werden

Paris: Der frühere französische Wirtschaftsminister Macron tritt bei der Präsidentenwahl im kommenden Frühjahr an. Der parteilose Politiker verkündete heute seine Kandidatur für das höchste Staatsamt. Der ehemalige Investmentbanker fordert damit den sozialistischen Präsidenten Hollande heraus, für den er als Berater und später als Minister tätig war. Vor einem halben Jahr hatte der 38-Jährige die Bewegung "En marche!" gegründet. Sie soll nach seinen Worten reformorientiert sein und weder links noch rechts stehen. In Umfragen liegt Macron klar vor Hollande. Allerdings hat er keinen Parteiapparat hinter sich.| 16.11.2016 14:45 Uhr

"Postfaktisch" internationales Wort des Jahres

London: Der Begriff "post-truth" - auf Deutsch "post-faktisch" - ist das internationele Wort des Jahres. Das teilte der britische Verlag Oxford Dictionaries auf seiner Webseite mit. Zur Begründung heißt es, das Adjektiv "post-faktisch" beschreibe Umstände, in denen die öffentliche Meinung weniger durch objektive Tatsachen als durch Emotionen und persönliche Überzeugungen beeinflusst werde. Vor allem im Zusammenhang mit dem Brexit-Referendum und der Präsidentenwahl in den USA habe der Begriff einen Höhepunkt erlebt.| 16.11.2016 14:45 Uhr