NDR Info Nachrichten vom 04.11.2016:

Acht Tote bei Anschlag in Diyarbakir

Ankara: Bei einem Autobombenanschlag in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir sind mindestens acht Menschen getötet worden. Nach Angaben der Regierung wurden mehr als 100 Menschen verletzt. Der Sprengsatz detonierte in der Nähe eines zentralen Polizeigebäudes. Ministerpräsident Yildirim machte die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für den Anschlag in der Kurdenhochburg Diyarbakir verantwortlich. In der vergangenen Nacht waren elf Abgeordnete der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP festgenommen worden. Darunter sind auch die beiden Parteivorsitzenden Demirtas und Yüksekdag. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Verbreitung terroristischer Propaganda vor. Sie ordnete die Festnahme von insgesamt 15 HDP-Parlamentariern an. Ein Parteisprecher bezeichnete das Vorgehen als politische Lynchjustiz.| 04.11.2016 13:00 Uhr

Steinmeier bestellt türkischen Gesandten ein

Berlin: Als Reaktion auf die nächtlichen Festnahmen in der Türkei hat Bundesaußenminister Steinmeier den Gesandten des Landes in Deutschland ins Auswärtige Amt einbestellt. Zur Begründung hieß es, die Inhaftierung von Politikern der pro-kurdischen Partei HDP sei eine weitere drastische Verschärfung der Lage. Die Aufarbeitung des Putschversuchs vom Juli dürfe nicht als Rechtfertigung dafür dienen, die politische Opposition mundtot zu machen. Die Türkei wird in Berlin nach dem Abschied des bisherigen Botschafters derzeit nur durch einen Gesandten vertreten. Grünen-Chef Özdemir verlangte eine scharfe Reaktion der deutschen Politik auf die Vorgänge in der Türkei. Es könne kein „business as usual“ geben. Özdemir plädierte dafür, die Bundeswehr-Einheiten vom türkischen Stützpunkt Incirlik abzuziehen.| 04.11.2016 13:00 Uhr

Skepsis über Maut-Annäherung

Berlin: Die Annäherung zwischen der EU-Kommission und der Bundesregierung im Streit über eine Pkw-Maut ist in Deutschland zurückhaltend aufgenommen worden. Bundeskanzlerin Merkel begrüßte die angestrebte Einigung. Nach den Worten von Regierungssprecher Seibert besteht die Kanzlerin aber darauf, dass kein Pkw-Halter in Deutschland durch die Einführung der Abgabe zusätzlich belastet wird. Niedersachsens Ministerpräsident Weil bezweifelte, dass diese Zusage zu halten ist. Der Vorsitzende der Linken, Riexinger, verlangte von Merkel, Widerstand gegen das Projekt zu leisten. Die EU-Kommission hatte gestern erklärt, in den Gesprächen mit Bundesverkehrsminister Dobrindt habe es Fortschritte gegeben. Letzte offene Fragen sollten in den kommenden Wochen geklärt werden. Im Gespräch ist es, die Entlastung deutscher Pkw-Besitzer bei der Kfz-Steuer an der Umweltfreundlichkeit ihrer Autos zu orientieren.| 04.11.2016 13:00 Uhr

Kein Haftbefehl gegen Terrorverdächtigen

Karlsruhe: Der Bundesgerichtshof hat vorerst keinen Haftbefehl gegen den in Berlin festgenommenen Terrorverdächtigen ausgestellt. Das bestätigte ein BGH-Sprecher, ohne jedoch Gründe zu nennen. Der Verdächtige bleibt aber dennoch in Untersuchungshaft, weil das Amtsgericht Karlsruhe einen Haftbefehl wegen Urkundenfälschung ausgestellt hat. Der Polizei gegenüber hatte sich der Festgenommene als syrischer Flüchtling ausgegeben. Sicherheitskreisen zufolge soll er aber aus Tunesien stammen. Die Bundesanwaltschaft hatte den 27-Jährigen vorgestern in Berlin festnehmen lassen. Sie wirft ihm vor, im Auftrag der Terrorgruppe IS einen Anschlag in Deutschland geplant zu haben.| 04.11.2016 13:00 Uhr

Grube: Bahntöchter nicht an die Börse

Berlin: Die Bahn will ihre Konzerntöchter Arriva und Schenker nun vorerst doch nicht an die Börse bringen. Diese Empfehlung wird der Unternehmensvorstand dem Aufsichtrat geben, wie Bahnchef Grube ankündigte. Hintergrund ist das Votum der Briten für einen EU-Austritt ihres Landes. Die Brexit-Entscheidung habe zu grundlegenden Veränderungen geführt, so Grube, der auf die Abwertung des britischen Pfundes verwies. Er sagte, die Bahn würde Geld aus dem Fenster werfen, wenn sie jetzt für einen Börsengang von Arriva und Schenker plädierte. Der Konzern hatte gehofft, über Kapitalbeteiligungen 4,5 Milliarden Euro einzunehmen für ein großangelegtes Investitionsprogramm.| 04.11.2016 13:00 Uhr

DFB-Präsident Grindel im Amt bestätigt

Erfurt: Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Grindel, ist im Amt bestätigt worden. Die Delegierten des DFB-Bundestages stimmten einstimmig für eine weitere Amtszeit des 55-Jährigen. Er bleibt damit bis 2019 Präsident des Verbandes. Auf ihrer Sitzung haben die Delegierten außerdem auf die Ermittlungen in der WM-Affäre reagiert. Der ehemalige Präsident Niersbach und der frühere Generalsekretär Sandrock wurden für ihre letzte Amtszeit nicht entlastet. Damit will sich der DFB die Möglichkeit für eventuelle juristische Forderungen offenhalten.| 04.11.2016 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heute Nachmittag im Norden und in Vorpommern noch zeitweise Regen, Höchstwerte 7 bis 10 Grad. Morgen in Schleswig-Holstein länger regnerisch. In Niedersachsen im Verlauf trockener und etwas Sonne. Temperaturen 6 bis 9 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag wechselnd bis stark bewölkt und vor allem im Norden Schauer, 6 bis 9 Grad.| 04.11.2016 13:00 Uhr