NDR Info Nachrichten vom 03.11.2016:

Deutsch-türkisches Verhältnis zunehmend belastet

Ankara: Zwischen der Türkei und Deutschland gibt es wieder erhebliche Spannungen. Präsident Erdogan warf der Bundesrepublik heute vor, sie schütze Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sowie der Gülen-Bewegung. Deutschland sei zu einem Hafen für Terroristen geworden. Die Bundesregierung wies die Anschuldigungen zurück. Außenminister Steinmeier sagte, die Äußerungen Erdogans könne er nicht nachvollziehen. Deutschland wünsche sich zwar enge und konstruktive Beziehungen zur Türkei. Deshalb nehme man aber kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Gefährdung von Presse- und Meinungsfreiheit gehe, fügte Steinmeier hinzu.| 03.11.2016 17:45 Uhr

EU sieht Abkommen mit Türkei nicht in Gefahr

Brüssel: Die EU-Kommission hat sich optimistisch gezeigt, dass das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei weiter Bestand haben wird. Ein Sprecher der Behörde erklärte, er gehe davon aus, dass sich beide Seiten an den Vertrag halten werden. Das Abkommen beruhe auf gegenseitigem Vertrauen. Die Regierung in Ankara hatte zuvor im Streit um die Visumsfreiheit für türkische Bürger damit gedroht, den Flüchtlingspakt mit der EU noch vor Ende des Jahres aufzukündigen.| 03.11.2016 17:45 Uhr

Brexit: Parlament bekommt Mitspracherecht

London: In Großbritannien darf das Parlament darüber abstimmen, wann die Regierung mit den offiziellen Brexit-Verhandlungen mit der EU beginnt. Das entschied ein Gericht in London. Die Richter gaben damit einer Klage gegen Premierministerin May statt. Sie hatte es abgelehnt, die Parlamentarier über einen Ausstieg aus der EU abstimmen zu lassen. May will das Urteil anfechten und vor den Obersten Gerichtshof des Landes ziehen. Einem Anwalt der Regierung zufolge ist dort für eine Anhörung bereits ein Zeitfenster Anfang Dezember reserviert. Die Briten hatten im Sommer in einem Referendum für den Brexit gestimmt.| 03.11.2016 17:45 Uhr

Oettinger-Entschuldigung nach Druck von oben

Brüssel: EU-Kommissar Oettinger hat sich für abfällige Äußerungen über Chinesen entschuldigt. Oettinger sagte, er habe Zeit gehabt, über seine Rede nachzudenken und sehe, dass seine Worte andere Menschen verletzt haben könnten. Der EU-Kommissar hatte in einem Vortrag vor Unternehmern in Hamburg unter anderem Chinesen als "Schlitzaugen" bezeichnet. Außerdem mutmaßte er, in Deutschland könnte eine Pflicht-Homoehe eingeführt werden.| 03.11.2016 17:45 Uhr

Berichte: Neue Flüchtlingstragödie im Mittelmeer

Tripolis: Die Vereinten Nationen befürchten eine erneute Flüchtlings-Tragödie im Mittelmeer vor der libyschen Küste. Eine UNHCR-Sprecherin sagte, mindestens 239 Menschen würden vermisst. Zwei Schiffe mit Flüchtlingen an Bord seien gestern verunglückt. In Medienberichten war zunächst von 110 möglichen Opfern die Rede. Vor der libyschen Küste ertrinken seit Jahren Flüchtlinge auf dem Weg von Afrika nach Europa.| 03.11.2016 17:45 Uhr

Tote bei Nato-Angriff in Afghanistan

Kabul: Bei einem Luftangriff der Nato in der Provinz Kundus im Norden Afghanistans sind nach offiziellen Angaben mindestens 30 Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder, teilten örtliche Behörden mit. Ein Sprecher der Nato sagte, afghanische Streitkräfte seien bei einem Einsatz gegen die Taliban unter Feuer geraten. Die Militärallianz habe Luftschläge ausgeführt, um sie zu schützen. Da dies eine afghanische Operation gewesen sei, werde die Nato mit ihrem Partner arbeiten, um den Vorfall zu untersuchen.| 03.11.2016 17:45 Uhr