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Usedom - Seeadler, Sonne und Strand.

Samstag, 04. März 2023, 13:15 bis 14:00 Uhr

Kaiser, Könige und Koryphäen verlebten hier ihren Urlaub. Berühmt ist Usedom vor allem durch seine drei "Kaiserbäder" Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf. Schicke Bäderarchitektur an 42 Kilometer langen Sandstränden - aber auch im Hinterland hat Usedom viel zu bieten, vor allem unberührte Natur.

Beringung der jungen Seeadler

Ein Grund, weshalb sich hier der Seeadler wieder ansiedelt, nachdem er so gut wie ausgerottet war. Zwei Männer kümmern sich um den majestätischen Greifvogel: Torsten Lauth und Mario Müller. Gemeinsam beringen sie im Frühjahr die Jungen, bevor sie flügge werden. Ein heikles Unterfangen, denn die Horste liegen bis zu 30 Meter hoch in den Baumwipfeln. Dank des jahrzehntelangen Beringungsprogramms weiß man heute genau, unter welchen Bedingungen Seeadler am besten gedeihen.

Strandkörbe in Sonderformaten

In Heringsdorf steht die älteste Strandkorbfabrik Deutschlands. Nach schweren Zeiten, vor allem nach der Wende, hat man sich heute auf Sonderanfertigungen wie den XXL-Korb zum G8-Gipfel in Heiligendamm spezialisiert. Ausgeliefert wird mit einem ungewöhnlichen Fahrzeug: Matthias Krüger und sein Kollege Olaf König schwingen sich aufs "Trike", ein Motorrad mit drei Rädern und Anhänger.

Kapitänin auf einem Großsegler

Der über 100 Jahre alte Segelschoner "Weisse Düne" fährt Törns auf dem Usedomer Achterwasser. © © NDR/Karsten Wohlrab , honorarfrei
Der über 100 Jahre alte Segelschoner "Weisse Düne" fährt Törns auf dem Usedomer Achterwasser.

Für Aufsehen sorgt auch Jane Bothe. Sie ist Eignerin und Kapitänin der "Weissen Düne", einem Großsegler, mit dem sie Gäste über das "Achterwasser" schippert, dem riesigen Binnenrevier auf Usedom. Vor jedem Törn begrüßt sie ihre Passagiere mit einem Glas Sekt - umso erstaunter sind dieselben Passagiere, wenn sie sich direkt danach ans Ruder stellt und ablegt. "Die Leute erwarten einen Kapitän mit Bart", erklärt Jane Bothe, "ich hab schon überlegt, ob ich mir nicht einen ankleben soll."

 

Die letzten Fischer

Früher war die Fischerei eine der Haupteinnahmequellen auf Usedom. Nur wenige Fischerboote legen noch vom Strand ab. © © NDR/Karsten Wohlrab , honorarfrei
Früher war die Fischerei eine der Haupteinnahmequellen auf Usedom. Nur wenige Fischerboote legen noch vom Strand ab.

Bei Eddy Stoll hingegen, einem der letzten Fischer von Bansin, gibt es keinen Zweifel, wer Kapitän an Bord ist. Eddy trägt Vollbart und Mütze. Zu DDR-Zeiten gab es vor Usedom noch reichlich Fisch, vor allem Hering. Heute haben die meisten aufgegeben. Das kommt für Eddy nicht in Frage. Gerade hat er sich einen neuen Katamaran gekauft. Sein neuer Heimathafen ist Swinemünde. Die polnische Stadt liegt auf Usedom und seit dem Schengener Abkommen gibt es keine Grenzkontrollen mehr. Eddy fand Aufnahme im Yacht-Klub ehemaliger polnischer Marineoffiziere, er wird sogar zum Grillfest eingeladen, obwohl er kein Polnisch spricht.

Ratgeber Reise
Blick über die Seebrücke in Ahlbeck. © NDR Foto: Tino Pfundt aus Leipzig

Von verträumt bis mondän: Usedom

Lange Strände, prächtige Bäderarchitektur und die malerische Lage zwischen Ostsee und Achterwasser zeichnen Usedom aus. mehr

Eines der Wahrzeichen der Insel ist die ehemalige Eisenbahn-Hubbrücke von Karnin. Einst verband sie Berlin mit Heringsdorf und machte Usedom zur "Badewanne" Berlins. Doch am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie gesprengt, heute ragt noch die gewaltige Hubkonstruktion aus dem Wasser. Ein Insulaner glaubt daran, dass über die Brücke schon bald wieder Züge fahren werden. Bis dieser Traum wahr wird, freuen sich die Turmfalken, denn für sie ist die Karniner Brücke eine ideale Brutstätte.

Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke
Redaktionsleiter/in
Dirk Neuhoff
Redaktion
Ralf Quibeldey
Autor/in
Karsten Wohlrab
Regie
Karsten Wohlrab